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Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Titel: Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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der Tür. »Lass ihn nicht warten.«
    Boone tritt ein, steigt die Stufen in das tiefer gelegene Wohnzimmer herunter. Es stinkt nach Dope – nach sehr starkem, teurem Dope. Eddie trägt einen edlen, lilafarbenen Bademantel aus Seide, eine schwarze Jogginghose und eine schwarze Wollmütze.
    »Boone Dawg!«, brüllt er. »Was führt dich zu mir?«
    »Tut mir leid, dass es so spät ist.«
    »Die Alohamatte ist immer für dich ausgerollt«, sagt Eddie und hält ihm einen Joint entgegen.
    »Mal probieren?«
    »Danke, nein.«
    »Ich bin überrascht, dich zu sehen, Boone Dawg«, sagt Eddie. Er zündet den Joint wieder an und nimmt einen Zug.
    »Du meinst, du bist überrascht, mich lebendig zu sehen«, sagt Boone.
    »Wenn ich dich hätte tot sehen wollen«, sagt Eddie, »wärst du tot. Im Gegenteil, ich habe unserem Freund Danny die Spielregeln ganz genau erklärt. Und die sehen vor, dass Boone Daniels als Zivilist zu betrachten ist, ein großes rotes Kreuz flattert über deinem Kopf, du bist unantastbar.«
    »Auf mich wurde geschossen«, sagt Boone.
    »Aber nicht getroffen«, erwidert Eddie. »Willst du Cap’n Crunch?«
    »Ja.«
    »Crunch!«, schreit Eddie. »Zwei Schüsseln! Und mach gefälligst eine frische Milch auf!«
    Er sieht Boone an und schüttelt den Kopf. »Das Personal heutzutage, alles muss man denen sagen.«
    Er macht Boone Zeichen, sich auf einen palmwedelförmigen Sessel vor dem riesigen Flachbildfernseher zu setzen, in dem The Searchers läuft. Eine Minute später erscheint ein Hawaiianer mit zwei Schüsseln Frühstücksflocken undreicht Boone eine davon. Eddie haut rein, als hätte er seit der siebten Klasse nichts mehr gegessen.
    »Die sind gut«, sagt Boone.
    »Ist halt Cap’n Crunch«, sagt Eddie und stellt die DVD auf Pause. »Also, Boone-Ba-Ba-Doone, was willst du?«
    »Alles auf der Welt.«
    »Das ist ein bisschen vage, Bruder.«
    »Alles auf der Welt«, sagt Boone noch einmal. »Erinnerst du dich?«
    »Riiiiichtig«, sagt Eddie. Er stellt die Schüssel auf seinem Schoß ab und breitet die Hände aus. »Alles auf der Welt. Was willst du haben?«
    »Das Leben von Tammy Roddick.«
    »Ach, Boone.«
    »Sie sagt aus und geht«, sagt Boone. Er isst einen Löffel Frühstücksflocken und wischt sich den Mund am Ärmel ab. »Sie bekommt einen lebenslangen Freifahrtschein.«
    »Ich gehe mit dir zu Cartier«, sagt Eddie, »und du suchst dir eine Timex aus. Du kannst jeden Wagen auf dem Platz haben und nimmst einen Hyundai. Ich geh mit dir zu Lutèce und du bestellst dir einen Burger mit Pommes. Dawgie Boo, du verkaufst dich unter Wert, wenn du deinen Chip gegen eine Stripperin einlöst.«
    »Ist mein Chip«, sagt Boone.
    »Ist es, ist es«, sagt Eddie. »Bist du ganz sicher, Bruder?«
    Boone nickt.
    »Weil du mein Freund bist, Boone«, sagt Eddie. »Weil du mir das Wertvollste in meinem Leben wiedergeschenkt hast und du mein Freund bist. Ich würde dir alles geben. Willst du das Haus nebenan? Es gehört dir. Willst du das Haus hier? Ich ziehe heute Nacht noch aus; du ziehst ein. Als dein Freund, Boone, flehe ich dich an, wirf mein Geschenk nicht weg. Bitte, Bruder, verschwende meine Großzügigkeit nicht an eine billige Braut.«
    »Aber das möchte ich.«
    Eddie zuckt mit den Schultern. »Abgemacht. Ich werde die Finger von der Schlampe lassen.«
    »Danke«, sagt Boone. » Mahalo .«
    »Du weißt, dass mich das was kostet.«
    »Ich weiß«, sagt Boone.
    »Und es bedeutet, dass ich Danny den Haien zum Fraß vorwerfe.«
    »Du überlässt ihn nur seinem eigenen Karma«, sagt Boone.
    »So kann man’s auch sehen.«
    Boone fragt: »Hast du der Frau den Killer auf den Hals gehetzt, Eddie?«
    »Nein.«
    »Ist das die Wahrheit?«
    Eddie sieht ihm direkt in die Augen. »Beim Leben meines Sohnes.«
    »Okay.«
    »Alles gut mit uns?«
    »Gut.«
    »Noch mehr Cap’n Crunch?«
    »Nein, ich muss los«, sagt Boone. Dann: »Ach, weiß nicht, scheiß drauf. Wieso nicht?«
    » Mehr Crunch! «, schreit Eddie. »Hast du The Searchers schon mal in HDTV gesehen?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht«, sagt Eddie. »Ich meine, ich hab ihn überhaupt nie ganz gesehen.«

88
    Nachdem Boone gegangen ist, kommt Danny ins Zimmer zurück. »Wieso hast du mich verraten?«, fragt er Eddie.
    Eddie schüttelt den Kopf. »Mann, denk nach, bevor du dir die Kiemen verbiegst«, sagt Eddie. »Was hab ich ihm versprochen? Ich hab ihm versprochen, dass die Schlampe weiterhin Frischluft verschwenden darf. Scheiße, na und?«
    »Also wird sie aussagen«,

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