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Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Titel: Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Kepler
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ausgetreten und unter seine Hemdbrust gelaufen.
    »Hingerichtet«, konstatiert Tommy Kofoed und zieht ein Paar Schutzhandschuhe an.
    Auf einmal ist jede Andeutung von schlechter Laune aus seiner Stimme und seinem Gesicht verschwunden. Lächelnd geht er auf die Knie und beginnt, den hängenden Körper zu fotografieren.
    »Wir werden vermutlich Verletzungen an der Halswirbelsäule feststellen«, sagt Pollock und zeigt hoch.
    Joona blickt zur Decke hinauf und anschließend auf den Fußboden.
    »Es handelt sich also um eine Demonstration«, fährt Kofoed eifrig fort und lässt die Kamera Blitze auf den Toten werfen. »Was ich meine, ist, der Mörder versucht erst gar nicht, das Verbrechen zu vertuschen, sondern will uns ganz im Gegenteil etwas sagen, irgendetwas zum Ausdruck bringen.«
    »Ja genau, das habe ich mir auch überlegt«, meldet sich John Bengtsson zu Wort. »Das Zimmer ist leer, es gibt keine Stühle oder Leitern, auf die er hätte steigen können.«
    »Also, was will man uns hier sagen«, fährt Tommy Kofoed fort, senkt die Kamera und mustert den Körper mit zusammengekniffenen Augen. »Erhängen wird gerne mit Verrat in Verbindung gebracht, mit Judas Ischariot, der …«
    »Warte mal«, unterbricht Joona ihn sanft.
    Sie sehen seine vage Geste Richtung Fußboden.
    »Was ist?«, fragt Pollock.
    »Ich glaube, es war Selbstmord«, erklärt Joona.
    »Ja klar, ein typischer Selbstmord«, sagt Tommy Kofoed und lacht ein bisschen zu laut. »Er hat mit den Flügeln geschlagen und ist hochgeflogen und …«
    »Die Aktentasche«, fährt Joona fort. »Wenn er die Tasche hochkant gestellt hätte, wäre er da hochgekommen.«
    »Aber nicht bis zur Decke«, wendet Pollock ein.
    »Die Schlinge könnte er schon vorher angebracht haben.«
    »Das ist richtig, aber ich denke trotzdem, dass du dich irrst.«
    Joona zuckt mit den Schultern und murmelt:
    »Zusammen mit der Musik und dem Knoten …«
    »Sollen wir uns die Aktentasche nicht einfach ansehen?«, fragt Pollock.
    »Ich muss erst noch ein paar Spuren sichern«, sagt Kofoed.Schweigend beobachten sie Tommy Kofoed, der mit seinem kleinen, gekrümmten Körper vorwärtskrabbelt und einen schwarzen Plastikfilm mit einer dünnen Gelatineschicht auf dem Boden ausrollt. Anschließend walzt er den Film vorsichtig mit einem Gummiroller aus.
    »Kannst du mir bitte zwei Biopacks und einen großen Behälter holen?«, fragt er und zeigt auf den Materialkoffer.
    »Wellpappe?«, fragt Pollock nach.
    »Ja, bitte«, antwortet Kofoed und fängt die Biopacks auf, die Pollock ihm in hohem Bogen zuwirft.
    Er sichert die biologischen Spuren auf dem Fußboden und winkt anschließend Nathan Pollock ins Zimmer.
    »Du wirst auf der hinteren Seite des Aktenkoffers Fußabdrücke finden«, sagt Joona. »Er ist nach hinten gekippt, und der Körper hat diagonal geschaukelt.«
    Nathan Pollock sagt nichts, geht zu der ledernen Aktentasche und geht auf die Knie. Als er sich streckt und die Tasche hochkant stellt, fällt sein silbriger Pferdeschwanz über seine Schulter. Auf dem schwarzen Leder sind deutlich sichtbar hellgraue Schuhabdrücke zu erkennen.
    »Was habe ich euch gesagt?«, fragt Joona.
    »Verdammt«, sagt Tommy Kofoed beeindruckt und lächelt über das ganze müde Gesicht.
    »Selbstmord«, murmelt Pollock.
    »Zumindest rein technisch«, sagt Joona.
    Sie betrachten den hängenden Körper.
    »Womit haben wir es hier zu tun?«, fragt Kofoed. »Eine Person, die Entscheidungen über die Ausfuhr von Waffen trifft, hat sich das Leben genommen.«
    »Nichts für uns«, seufzt Pollock.
    Tommy Kofoed rollt die Handschuhe von den Händen und deutet auf den hängenden Mann.
    »Joona? Was war das mit dem Knoten und der Musik?«
    »Das da ist ein doppelter Schotstek«, sagt Joona und zeigt auf den Knoten um den Lampenhaken. »Den habe ich mit Palmcronas langer Karriere bei der Marine in Verbindung gebracht.«
    »Und die Musik?«
    Joona hält inne und sieht ihn nachdenklich an.
    »Was sagt dir die Musik?«, fragt er.
    »Ich weiß nicht, es ist eine Sonate, für Geige«, antwortet Kofoed. »Frühes neunzehntes Jahrhundert oder …«
    Er verstummt, als es an der Tür klingelt. Die vier sehen einander an. Joona geht in den Flur, und die anderen folgen ihm, bleiben aber im Salon zurück, um vom Treppenhaus aus nicht gesehen zu werden.
    Joona geht durch den Flur, zögert und überlegt kurz, durch den Spion zu schauen, verzichtet dann jedoch darauf. Als er die Hand ausstreckt und die Klinke herunterdrückt, spürt

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