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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie ihn.
    »Na schön. Wenn du es nicht anders willst, dann …«
    »Genau so ist es: Ich will es nicht anders.«
    Sie goss das Wasser in die Kaffeemaschine und schaltete sie ein, und David, hochrot im Gesicht, drehte sich auf dem Absatz um und stürmte aus der Küche. Als er durch die Eingangshalle stapfte, krachten die Sohlen seiner italienischen Schuhe auf die Bodendielen. Die Haustür fiel hinter ihm mit einem Knall ins Schloss.
    »Sag jetzt nichts«, mahnte Sam, während die Kaffeemaschine zu gurgeln und zu blubbern begann. »Kein Wort. Ich bin absolut nicht in der Stimmung.«
    »Wie käme ich dazu, mich zu deinem Geschmack im Hinblick auf Männer zu äußern.« Seine braunen Augen blitzten belustigt.
    »Eben. Ich gehe jetzt nach oben und mache mich frisch, und wenn ich wieder herunterkomme und du noch hier bist, kannst du mir alles erzählen, was du von Annie Seger weißt.« Sie bedachte ihn mit einem stahlharten Blick. »Keine Lügen mehr, Ty«, sagte sie. »Ich habe es satt, mich zum Narren halten zu lassen.« Mit diesen abschließenden Worten lief sie die Treppe hinauf in ihr Schlafzimmer. Die Kiste mit den Aufzeichnungen über Annie Seger, die sie vom Dachboden geholt hatte, stand noch, wie sie sie verlassen hatte, am Fuß ihres Betts.
    Kann ich Ty doch vertrauen?, überlegte sie, und die Antwort lautete klar und deutlich: Nein. Andererseits hatte sie mit ihm geschlafen, viele Stunden mit ihm verbracht und glaubte nicht eine Sekunde lang, dass er ihr körperlichen Schaden zufügen würde.
    Aber er ist ein Lügner. Nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Er hat dir verschwiegen, dass er Annie kannte. Er hat dich benutzt.
    Wegen seines Buchs.
    Das war sein Motiv. Er war nicht darauf aus, ihr Angst einzujagen oder ihr etwas anzutun … Er war lediglich auf seinen eigenen Vorteil bedacht.
    »Sind wir das nicht alle?«, fragte sie sich selbst, zog den Regenmantel und den Slip aus und eilte ins Bad. Sie griff hinter den Duschvorhang, um die Dusche aufzudrehen, dann trat sie in die kleine Kabine und spürte, wie die heißen Wasserstrahlen ihre Muskeln massierten und durch ihr Haar rannen. Sie hätte sich gern sehr viel länger hier aufgehalten, durfte jedoch keine Zeit verschwenden, nicht, solange Ty im Haus war. Sie schäumte sich das Haar ein, spülte es aus und trocknete sich fünf Minuten, nachdem sie das Wasser aufgedreht hatte, schon wieder ab. Als sie hastig saubere Shorts und ein T-Shirt überzog, war ihre Haut noch feucht. Sie schlüpfte in Flipflops, fuhr mit dem Kamm durch ihr feuchtes Haar und legte Lippenstift auf. Das musste reichen.
    Sekunden später lief sie die Treppe wieder hinunter und traf Ty in der Küche an, wo er Toast und Rührei zubereitete. »Große Auswahl hatte ich nicht«, entschuldigte er sich.
    Sie hatte seit gestern nichts gegessen. »Hey, wenn jemand für mich kocht, beschwere ich mich nicht. Ganz gleich, was es ist.«
    »Gut, denn wenn ich auch ein Meisterkoch bin, brauche ich doch Küchengeräte und die richtigen Zutaten.« Er stellte eine Schüssel mit geriebenem Käse, Zwiebeln und Milch in die Mikrowelle.
    »Aufschneider«, sagte sie und musste trotz allem lächeln. Sie holte ein Schälchen Frischkäse aus dem Kühlschrank, griff dann nach einem Buttermesser und richtete es auf ihn. »Und denk dran, ich bin noch lange nicht fertig mit dir. Ich bin immer noch sauer auf dich.«
    »Das habe ich befürchtet.«
    Sie stieß mit dem Messer in seine Richtung. »Diese Lügengeschichten sind mir zuwider. Wirklich zuwider!«
    »Ich will’s nicht wieder tun.«
    »Das will ich dir auch geraten haben, sonst könnte es passieren, dass ich diese Waffe tatsächlich gegen dich erhebe.« Sie warf das Buttermesser hoch und fing es wieder auf.
    Er lachte laut. »Oh, jetzt zittere ich aber vor Angst.«
    »Das dachte ich mir.« Warum konnte sie nicht länger wütend auf ihn sein?
    Das Rührei brutzelte in der Pfanne, und Ty rührte darin mit einem Holzlöffel. »Ich bin fast so weit«, verkündete er. »Wir könnten draußen essen.« Er wies mit dem Kinn auf die rückwärtige Veranda.
    »Und dann spuckst du aus, was du über Annie Seger weißt«, verlangte sie, lehnte sich mit der Hüfte an die Arbeitsplatte und sah zu, wie er in Shorts und einem T-Shirt, das über den Schultern spannte, den Hausmann spielte. Sie betrachtete seine schmale Taille und seine Beine – muskulös, braun, mit weichem Haar bedeckt. Ob es ihr gefiel oder nicht, Ty Wheeler ging ihr noch immer unter die Haut.
    »Ich sage dir

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