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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Opfer mit einem Rosenkranz stranguliert. Zum Teufel, er hat der Schaufensterpuppe auf dieser Benefizveranstaltung einen um den Hals gelegt. Also ist er wohl ein übergeschnappter Katholik. Von denen gibt es genug da draußen.«
    »Pass auf, was du sagst.« Bentz fixierte Montoya streng. »Ich bin auch einer.«
    »Hey, ich auch, ich auch … Na ja, ich war einer.«
    »Und wirst es auch wieder«, prophezeite Bentz. »Wir kehren alle zurück in den Schoß der Kirche.«
    »Hat das mit dem Älterwerden zu tun?«
    »Ja. Komm, schau dir das mal an. Dieser hier ist ein Duplikat von dem, den wir an der Schaufensterpuppe gefunden haben.« Bentz wickelte den ersten Rosenkranz mit durchsichtigen Perlen um seine Hände. Dann steckte er beide Hände in die große Plastikschüssel und zog sie auseinander. Die Perlen sprangen ab, einzeln, in Gruppen, und fielen in die Schüssel. »Nicht allzu stark«, bemerkte er. »Ist nicht zur Benutzung als Waffe gedacht.«
    »Das wussten wir schon.« Montoya fasste in die Schüssel und entnahm ihr drei von dünnem Draht zusammengehaltene Perlen. »Okay, wo mag er dann die superstarke Version gekauft haben?«
    »Möchte wetten, er hat sie nicht gekauft.« Bentz hielt eine der Perlen ins Licht und betrachtete die Facetten. »Ich schätze, er hat sie selbst gebastelt. Hat scharfkantige Perlen dafür genommen, so scharfkantig, dass sie die Haut einritzen, hat sie auf starken Draht gefädelt und vermutlich gebetet, während er die Ave-Marias und Vaterunser abzählte.«
    »Wäre es nicht einfacher, ein Seil oder einen Draht zu nehmen?«
    »Nicht symbolisch genug. Unseren Mann macht diese ganze Sache an. Es gibt in diesem Fall alle möglichen Unterströmungen … Weißt du, allmählich glaube ich, Samantha Leeds weiß, wovon sie redet. Sie meinte, der Mörder würde sich irgendwie auf ›Das verlorene Paradies‹ beziehen. Ich sollte mir mal ein Exemplar besorgen.«
    »Ich habe vielleicht sogar die Sekundärliteratur dazu«, gestand Montoya, und als Bentz grinste, fügte er entschuldigend hinzu: »Hey, im College hatte ich eine Menge Scheiß um die Ohren. Deshalb habe ich die Sekundärliteratur und das Internet benutzt. Das hat viel Zeit und Geld gespart.«
    Bentz rieb sich die Hände trocken und griff nach seiner Kaffeetasse. »Du hast gesagt, es liegt was in der Luft.«
    »Ja. Ich habe versucht, die zwei Kerle aus Houston aufzuspüren – Annie Segers Freund und ihren Bruder. Sie sollen irgendwo hier in der Gegend wohnen, nicht wahr? Einer in White Castle, der andere in Baton Rouge. Beide haben einen Job, und beide sind verschwunden. Warum?« Er nahm einen Schluck von dem alkoholfreien Bier und verzog das Gesicht. »Ich sag’s nicht gern, aber ich fange an, Wheelers Theorie zu übernehmen, dass es mit Annie Segers Tod zu tun hat. Vielleicht hat sie doch nicht Selbstmord begangen.«
    »Du denkst, John hat sie umgebracht?«
    »Ja«, entgegnete Montoya, »und ich glaube, er ist entweder Kent oder Ryan Zimmerman.«
    »Okay, und das Motiv?« Bentz lächelte freudlos. »Und erzähl mir nicht, dass es um Geld ging, denn das glaube ich nicht.«
    »Ich auch nicht. Diesmal nicht. Aber da gibt es etwas, das wir nicht von Annie Seger wissen«, sagte Montoya, leerte die Flasche und stellte sie neben die Schüssel mit den glitzernden Rosenkranzperlen. »Und wir sollten es schnellstens herausfinden.« Er stand auf. »Wo zum Teufel stecken Zimmerman und Seger?«
    »Gute Frage.« Eine Frage, die Bentz nicht beantworten konnte. Noch nicht.
    »Ich habe ein schlechtes Gefühl bei der Sache.
    »Jetzt erst?« Bentz schnaubte. »Ich hatte von Anfang an ein schlechtes Gefühl.«
     
    Der Anrufbeantworter meldete sich. Ty bekam gar keine Gelegenheit, mit Estelle Faraday zu sprechen. Er konnte nur eine Nachricht hinterlassen. Wieder einmal. »Estelle, hier spricht Ty Wheeler. Ich habe hier in New Orleans mit der Polizei gesprochen und ihr alle Informationen gegeben, die ich habe. Für den Fall, dass du noch nicht zwei und zwei zusammengezählt hast: Es sieht so aus, als hätte der Serienmörder irgendwie mit Annies Tod zu tun. Zum Teufel mit Familiengeheimnissen, Estelle. Hier werden Menschen umgebracht! Falls du etwas über die Sache weißt und Beweismaterial zurückhältst, machst du dich schuldig, und die Polizei wird dich dafür belangen. Die Sache ist ernst. Du kannst entweder mit mir oder mit der Polizei in New Orleans reden, aber falls noch eine Frau sterben muss, mache ich dich persönlich dafür verantwortlich.

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