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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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blinkte auf. Der Name auf dem Computerbildschirm war John.
    Er hatte also eingehängt und noch einmal angerufen. Sie schaltete die Leitung frei. »Hier ist Dr. Sam, du hörst ›Mitternachtsbeichte‹. Mit wem spreche ich?«
    »Du weißt, wer ich bin, Samantha. Ich bin John, Father John, und ich weiß alles über Opfer. Ja, und ich habe gerade sogar ein weiteres Opfer gebracht.«

[home]
    35 . Kapitel
    H allo?« Sams Stimme im Radio klang panisch.
    Ty blieb beinahe das Herz stehen. Er gab Gas, musste aber gleich wieder auf die Bremse treten, weil der Stadtverkehr stockte. »Hast du das gehört?« Er warf Navarrone einen kurzen Blick zu.
    »Kent Seger. Er hat sie angerufen.«
    »John? Bist du in der Leitung? Hier ist Dr. Sam.«
    Ty schlug mit der Faust aufs Lenkrad, griff nach seinem Handy und gab eine Kurzwahl ein.
    »Hallo?«, sagte Sam erneut.
    Klick.
    »Er ist weg«, stellte Navarrone fest, während Ty darauf wartete, dass irgendwer bei WSLJ seinen Anruf annahm. Was hatte Sam bloß dazu veranlasst, Seger auf diese Weise zu ködern? Tys Magen verkrampfte sich bei dem Gedanken, dass Kent in ihrer Nähe war, sogar mit ihr redete.
    »Mach schon, mach schon«, knurrte Ty ins Handy, während er eine Seitenstraße entlangfuhr. Es war spät, Donnerstagnacht, und da herrschte für gewöhnlich kaum Verkehr, aber nicht so heute. Gereizt sah Ty Navarrone an. »Bist du sicher, dass Kent Seger der Mörder ist? Nicht Peter Matheson oder Ryan Zimmerman?«
    Navarrone hielt Tys Blick stand und fragte stumm, ob er ihn schon jemals enttäuscht habe. »Es ist Seger. Es kann nur er sein. Matheson lebt nicht in dieser Gegend. Zimmerman hat eine andere Blutgruppe als der Mörder. Also bleibt nur noch Annies Bruder.«
    Beim Sender meldete sich niemand. Ty brach der Schweiß aus.
    Er hatte noch nie erlebt, dass sich Navarrone irrte, aber irgendwann war immer das erste Mal. »Wieso zum Teufel sind heute die Straßen so verstopft?« Sirenen kreischten durch die Nacht. Als zwei Polizeiautos und ein Krankenwagen mit laufendem Blaulicht vorüberrasten, wichen die Fahrzeuge ringsum seitlich aus.
    Es klickte an Tys Ohr. » WSLJ .« Eine Frauenstimme, die er nicht kannte. Wahrscheinlich die für den Sender abgestellte Polizistin.
    »Hier ist Ty Wheeler. Ich muss dringend mit Samantha Leeds sprechen.«
    »Tut mir Leid. Die Sendung ist zu Ende«, sagte die Frau.
    »Es ist privat, sie ist meine Freundin.«
    »Die Sendung ist zu Ende.«
    »Verdammt, dann sagen Sie ihr wenigstens, dass ich unterwegs bin.«
    Die Leitung war tot.
    Irgendetwas stimmte da nicht.
     
    Sam streifte das Headset ab und drückte die Taste, um ›Mitternachtsbeichte« abzuspielen, zum Zeichen dafür, dass die Sendung beendet war. Kaum ertönten die ersten Akkorde, schob sie ihren Stuhl zurück und stürmte aus der Kabine.
    Dorothy Hodges erwartete sie bereits im Flur.
    »Wir haben ihn!«, erklärte die Beamtin. »Ich habe gerade einen Anruf von Detective Bentz erhalten. Die Telefonzelle, deren Nummer auf der Caller- ID erschien, steht nur ein paar Häuserblocks von hier entfernt, an der Chartres. Von dort aus hat John angerufen. Eine Einheit ist schon dort, andere sind unterwegs, einschließlich Detective Bentz.« Ihre Augen strahlten siegestrunken. »Der Mistkerl ist geliefert.«
    »Wurde aber auch Zeit.« Tiny stand in der Kabinentür, das Headset um den Hals.
    »Gehen wir«, sagte Sam, bereits auf dem Weg zur Tür.
    »Ausgeschlossen.« Die Polizistin wurde abrupt wieder sachlich. War ganz Polizistin. Kein freundliches Lächeln mehr. »Sie bleiben beide hier. Das ist Sache der Polizei.«
    »Aber –«
    »Es ist mein Ernst«, erklärte Officer Hodges mit Nachdruck.
    Sam konnte es nicht glauben. »Aber ich bin der Grund für seine Verhaftung.«
    »Und Sie sind der Grund, warum er diese Sache überhaupt erst angefangen hat.« Die Polizistin wies mit dem Zeigefinger auf Sams Brust. »Bentz ist der Meinung, dass Sie sein Hauptopfer sind, also warten Sie, bis alles vorbei ist. Er ist ja noch nicht festgenommen.« Dorothy war unerbittlich und verhielt sich plötzlich, als wäre Sam die Verbrecherin. »Und damit wir uns richtig verstehen: Ich fordere Wes auf, dafür zu sorgen, dass keiner ins Gebäude hinein- oder herauskommt. Kapiert?«
    »Ich denke ja nicht daran, hier herumzusitzen.«
    Officer Hodges’ Augen wurden schmal. »Hören Sie zu, Miss Leeds, der Typ, den wir jetzt stellen wollen, hat Ihr Leben bedroht, und Sie bleiben jetzt hier, oder ich lege Ihnen Handschellen an und

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