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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mann und einer Frau passiert.«
    Touché. »Was also hast du vor, Ty?«
    Er zögerte nur für einen Sekundenbruchteil. »Ich werde in Erfahrung bringen, was die Dame mag«, raunte er, und Sam wurde der Hals eng.
    »Und wie willst du das bewerkstelligen?« In rasender Folge schossen ihr Bilder von Ty Wheeler mit seinen breiten Schultern, dem dunklen Haar und dem eindringlichen Blick durch den Kopf. Sie fragte sich, wie es wohl wäre, ihn zu küssen, zu berühren, mit ihm zu schlafen.
    Sein Lachen war tief und kehlig. »Das kriege ich schon raus.«
    »Du willst also versuchen, die Beziehung auf die nächste Ebene zu transportieren?«, fragte sie.
    »Unbedingt.«
    »Und wann?«
    »Wenn sie es am wenigsten erwartet.«
    »Dann solltest du dich lieber nicht verraten.« Das Atmen fiel ihr schwer.
    »Tu ich bestimmt nicht.«
    »Viel Glück, Ty«, sagte sie.
    »Ihnen auch, Dr. Sam.«
    Ihr Herz klopfte so heftig, dass ihre Gedanken durcheinander gewirbelt wurden, und als sie weitere Telefonleitungen blinken sah, fragte sie sich erneut, ob ihre Hörer zwischen den Zeilen dieses Gesprächs hatten lesen können.
    »Danke für deinen Anruf, Ty.« Sie zwang sich, das Display zu prüfen, und sah, dass sich die Anrufe drängten wie Autos zur Hauptverkehrszeit.
    »Gern geschehen. Dr. Sam?«
    »Ja?«
    »Träumen Sie was Schönes.«

[home]
    12 . Kapitel
    T ys Stimme war dunkel und betörend.
    Samanthas Gaumen war plötzlich wie ausgetrocknet, und zum ersten Mal in all den Jahren ihrer Radiotätigkeit litt sie an einer Redehemmung. Hitze stieg ihr ins Gesicht, und sie versuchte, sich zu sammeln. »Das wünsche ich dir auch, Ty«, brachte sie schließlich hervor, und ihre Stimme klang belegt. Schnell, bevor sie vollends den Faden verlor, drückte sie eine Taste, schaute auf den Computerbildschirm und sagte: »Hallo, hier spricht Dr. Sam, du bist auf Sendung.«
    »Hi, hier ist Terry … Wer war der Typ, mit dem Sie gerade gesprochen haben? Kennen Sie ihn?«
    Sam schickte einen strafenden Blick zu Melanie hinüber. Herrgott noch mal, sollte sie nicht die Anrufe vorsortieren? »Hast du eine Frage zum Thema Beziehungen?«
    »Und davor, diese Annie … Was war da los?«
    Melanie schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß es nicht. Nun, aus welchem Grund rufst du an?«
    »Tja, ich brauche einen Rat, wie ich mit meinem pubertierenden Sohn fertig werden kann.«
    »Was ist mit ihm?«
    Terry konzentrierte sich endlich auf ihren Sohn, doch schon der nächste Anrufer erkundigte sich ebenfalls nach Annie. Die Kontrolllämpchen hörten nicht auf zu blinken. Immer wieder kamen Fragen nach dem flüsternden Mädchen am Telefon. Dann nahte endlich der Schluss der Sendung. Untermalt von dem Musikstück »Midnight Confessions« verabschiedete sich Sam von den Hörern mit ihrem üblichen Schlusswort: »… Morgen ist auch noch ein Tag. Träumt was Schönes.« Kaum hatte sie ausgesprochen, schaltete sie das Mikrofon ab, riss sich den Kopfhörer von den Ohren und stürmte aus dem Studio in den verglasten Raum, in dem Tiny und Melanie den Papierkram ordneten und die Geräte für die Sendung »Licht aus« einstellten.
    »Ich dachte, du siebst die Anrufe!«, giftete sie.
    »Genau das habe ich getan. Du hättest mal hören sollen, was hier reinkam.« Melanie warf ihr Headset auf den Schreibtisch. »Ein einziger Albtraum.« Bis auf eine Schreibtischlampe, die bunten Kontrolllämpchen der Apparate und die indirekte Beleuchtung über den Computern und Aufnahmegeräten brannte kein Licht im Technikraum.
    »Sie hat Recht.« Tiny kam Melanie zu Hilfe. »Alle wollten nur über Annie reden.«
    »Oder über Ty. Etliche Anrufer haben nach ihm gefragt.« Melanie strich sich die blonden Locken aus dem Gesicht. »Ich habe mein Bestes getan, Sam. Es ist manchmal nicht einfach.«
    Sam beruhigte sich. Es war schließlich nicht Melanies Schuld, dass die Frau, die vorgab, Annie zu sein, angerufen hatte. »Habt ihr die Gespräche aufgezeichnet?«, wollte Sam wissen.
    »Jedes einzelne«, versicherte Tiny und tippte mit zwei Fingern auf ein liniertes Blatt Papier, das auf dem Schreibtisch lag. »Hier ist die Liste. Ich habe jeweils die Telefonnummer und den Namen aufgeschrieben, sofern er angegeben wurde. Ein paar Anrufe kamen natürlich anonym. Wenn die von einer Firma mit privatem Telefoniesystem ausgingen, kann die Caller- ID sie natürlich nicht identifizieren.«
    »Was nützt uns dann die Caller- ID ?« Empört neigte sich Sam über den Schreibtisch und überflog Tinys

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