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Pakt mit dem Feind

Pakt mit dem Feind

Titel: Pakt mit dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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aus ihren Augen und durchnässten Mimis Pullover. Aber keiner der beiden Freundinnen machte das etwas aus.
    Falls Mimi wusste, dass Elizabeths Tränen nicht nur Wyatts Angriff galten, sondern auch Max’ Misstrauen und all den Enttäuschungen des vergangenen Jahres, dann ließ sie sich zumindest nichts anmerken. Sie wiegte die Weinende nur sanft und wartete, bis das Gewitter vorübergezogen war.
    Nach einer Weile verwandelten sich Elizabeths Schluchzer in Schniefen, dann in tiefe Atemzüge. Als sie sich schließlich beruhigt hatte, drehte sie sich zur Seite. Schweigend griff Mimi nach den Taschentüchern, die auf dem Nachttisch lagen, und reichte ihr eins.
    “Danke”, murmelte Elizabeth und putzte sich die Nase. “Ich glaube, das habe ich gebraucht.”
    “Ich weiß.” Mimi strich der Freundin eine Strähne aus dem Gesicht. “Das war schon lange einmal nötig.”
    “Da-danke, dass du hi-hier bist, Mimi”, brachte Elizabeth schniefend heraus.
    “Wo sollte ich denn sonst sein?”
    Mimi lächelte, während sie beobachtete, wie ihrer Freundin die Augen zufielen. Sie blieb noch ein paar Minuten sitzen und streichelte beruhigend Elizabeths Arm. Als die andere tief und regelmäßig atmete, stand Mimi vorsichtig auf, deckte Elizabeth bis zum Kinn zu und schlich auf Zehenspitzen aus dem Zimmer.

14. KAPITEL
    M ax betrat die Hotelsuite und warf Aktentasche und Mantel auf den erstbesten Stuhl. “Ich glaube, wir haben heute Fortschritte gemacht”, sagte er. Seufzend zog er sein Jackett aus und warf es zu den anderen Sachen, ehe er sich aufs Sofa fallen ließ. Er streckte die Beine aus und legte die Arme über die Rückenlehne des Sofas.
    Hinter ihm verriegelte Troy die Tür der Suite, die sie sich teilten. Er warf einen Blick auf den zufriedenen Gesichtsausdruck seines Chefs und grinste. “Ja, heute waren wir echt gut. Nur noch ein Grundstückseigentümer, den wir rumkriegen müssen, und dann stehen alle Zeichen auf Grün.”
    Nachdem er einen Stapel Akten auf einem Sessel abgeladen hatte, ging er an die Bar und schenkte sich einen Drink ein. “Du auch einen?”, fragte er Max.
    “Nein, danke.”
    “Ich finde, wir sollten ein bisschen feiern”, sagte Troy. “Wie wäre es, wenn ich ein paar hübsche Ladys anrufe und wir ausgehen? Erst zum Dinner, dann tanzen, und … hmm… dann sehen wir ja, wo der Abend endet. Ich kenne da zufällig eine kleine Blondine namens Monique. Sicher würde sie alles stehen und liegen lassen, nur um dich wiederzusehen.”
    Max zog die Augenbrauen hoch und warf ihm einen vielsagenden Blick zu. “Vergisst du da nicht eine Kleinigkeit? Ich bin jetzt verheiratet.”
    “Ach komm schon. Du machst Witze, oder? Es ist doch nicht so, als ob deine Ehe mit Elizabeth irgendwas zu bedeuten hätte. Sie ist doch nichts als eine geschäftliche Vereinbarung. Reines Business.”
    “Wenn ich mich recht erinnere, haben wir Genehmigungen eingeholt, haben uns vor Zeugen und einem Pfarrer ein Versprechen gegeben und Ringe getauscht. Also ich betrachte das als richtige Ehe.”
    “Du weißt schon, was ich meine. Es ist schließlich nicht so, als würde sie dir irgendwas bedeuten. Oder umgekehrt. Ich dachte, ihr heiratet, und dann geht jeder seiner Wege.”
    “Hmm.” Max betrachtete seine auf Hochglanz polierten schwarzen Schuhe. Anfangs hatte er auch so gedacht, das stimmte. Aber betrogen hätte er Elizabeth trotzdem nie. Das wäre allen seinen Überzeugungen zuwider gelaufen. Er glaubte einfach an Dinge wie Ehre, Pflichtgefühl und Rechtschaffenheit.
    Dennoch konnte er es Troy kaum verübeln, dass dieser etwas anderes annahm. Oberflächlich betrachtet, führte er mit Elizabeth ja tatsächlich nichts weiter als eine Vernunftehe.
    Aber irgendwie, irgendwann, hatte sich etwas verändert. Obwohl er schon darüber nachgedacht hatte, konnte er nicht genau sagen, was es eigentlich war. Und wenn er sich das Ganze selbst nicht erklären konnte, wie sollte er es dann erst Troy begreiflich machen?
    “Nun, da liegst du falsch”, sagte Max. “Auch wenn unsere Heirat nichts weiter als eine Formsache war, bin ich trotzdem ein treuer Ehemann. Ich breche meine Gelöbnisse nicht. Außerdem tut man heutzutage ohnehin gut daran, sexuelle Kontakte auf eine Person zu beschränken.” Er grinste Troy an. “Vielleicht solltest du das auch mal versuchen.”
    “Machst du Witze? Kommt nicht infrage, niemals.” Er schauderte. “Eher würde ich mir die eigene Niere mit einem stumpfen Messer herausschneiden, als mich für

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