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Paladin der Seelen

Paladin der Seelen

Titel: Paladin der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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… zumindest in Bewegung. Soweit seine Kräfte es zulassen.«
    Arhys öffnete den Mund, schloss ihn wieder. Schließlich sagte er: »Aber … diese Dinger sind gefährlich! Sie verschlingen Menschen bei lebendigem Leibe … Zauberer verlieren ihre Seele an sie. Jemand muss sich um Catti kümmern! Ich muss Geistliche des Bastards hierher bestellen, um den Dämon auszutreiben …«
    »Augenblick mal, Arhys«, warf Illvin ein. Er klang angespannt.
    »Ich glaube, wir sollten noch einmal darüber nachdenken …«
    Ein Pochen erklang von der Galerie draußen; das Geräusch zweier Paare laufender Füße. Dann wurde die Tür aufgestoßen. Cattilara stolperte hindurch, keuchend, barfuß, das Reitkleid in Unordnung, die Haare wild zerzaust. Liss kam hinterher, beinahe außer Atem.
    »Arhys!«, rief Cattilara und warf sich auf ihn. »Bei den fünf Göttern! Bei den fünf Göttern! Was hat diese Frau dir angetan?«
    »Verzeiht, Majestät«, murmelte Liss Ista ins Ohr. »Wir waren mitten auf dieser Wiese, als sie plötzlich ausrief, dass mit ihrem Gemahl etwas nicht in Ordnung sei. Dann rannte sie zu ihrem Pferd und lief davon. Es gab keine Möglichkeit, sie abzulenken, außer vielleicht mit einem Armbrustbolzen.«
    »Psst. Es ist gut.« Ista unterdrückte einen Anflug von Übelkeit, der sie überkam, als sie an ihre Täuschung dachte, so wirksam sie auch gewesen war. »Warte bei Goram, aber sag nichts und unterbrich uns nicht. Egal wie merkwürdig es dir vorkommen mag, was du hörst.«
    Liss knickste gehorsam und lehnte sich neben den Knecht an die Wand, der ihr grüßend zunickte. Sie legte den Kopf schräg und musterte Lady Cattilara zweifelnd, die schluchzend in Lord Arhys kraftlosen Armen lag.
    Cattilara ergriff nun seinerseits Arhys’ Hände, fühlte seine Schwäche und wandte ihr tränenüberströmtes Gesicht dem ihres Ehemannes zu. »Was hat sie dir angetan ?«, wollte sie wissen.
    »Was hast du mir angetan, Catti?«, fragte er leise zurück. Er sah seinen Bruder an. »Uns beiden …«
    Cattilara schaute sich um und funkelte Ista und Illvin wütend an. »Ihr habt mich überlistet! Arhys – was immer sie dir erzählt haben, sie lügen!«
    Illvin hob belustigt die Augenbrauen. »Na, das ist aber eine umfassende Anklage«, murmelte er.
    Für einen Augenblick versuchte Ista, sich auf den Dämon zu konzentrieren, der nun so fest zusammengeballt war, wie sie es nie gesehen hatte, dicht und funkelnd. Als würde er versuchen, in sich selbst zu flüchten, nun, da ihm alle anderen Wege versperrt waren. Er schien zu zittern.
    Vor Angst? Weshalb? Was denkt er, das ich mit ihm tun kann? Oder besser: Was weiß er, das ich nicht weiß? Verwirrt runzelte Ista die Stirn.
    »Catti.« Arhys strich durch ihr zerzaustes Haar, während sie an seiner Schulter schluchzte. »Es ist an der Zeit, dass du mir die Wahrheit sagst. Jetzt. Schau mich an.« Er legte die Finger an ihr Kinn, drehte ihr Gesicht zu sich und lächelte in ihre tränenfeuchten Augen, mit einem Blick, der Istas Herz hätte schmelzen und in ihre Schuhe fließen lassen. Die Wirkung auf die aufgelöste Catti war noch viel weniger hilfreich. Sie rutschte aus Arhys’ schwachem Griff und kauerte sich zu seinen Füßen zusammen, weinte an seinen Knien wie ein unglückliches Kind. »Nein, nein.« Das waren ihre einzigen verständlichen Worte, die sie unablässig wiederholte.
    Illvin verdrehte die Augen und rieb sich mit einer kraftlosen Bewegung verärgert die Stirn. Er sah aus, als würde er in diesem Augenblick mit Freuden alles hergeben, was von seiner Seele noch geblieben war, wenn er nur aus diesem Gemach entfliehen könnte. Er schaute auf und begegnete Istas mitleidigen Blick. Sie hielt zwei Finger in die Höhe, wartete …
    »Ja, ja«, murmelte Arhys seiner Frau zu. Seine Hand ruhte auf ihrem Kopf und schob ihn sanft von einer Seite zur anderen. »Ich habe den Befehl hier auf Porifors. Aller Leben hier liegen in meiner Hand. Ich muss alles wissen.«
    »Gut, Arhys«, murmelte Illvin. »Setz dich einmal gegen sie durch.«
    Ista legte die Hand vor den Mund, denn Arhys sollte sprechen. Ja, besser er sagt es. Ihm wird sie sich nicht widersetzen, jedenfalls nicht so sehr.
    »Was ist geschehen, nachdem du die … Zauberin erstochen hast?«, fragte Arhys. »Was hast du getan, dass der Dämon dann zu dir kam?«
    Catti schniefte, schluckte, keuchte und hustete. Mit belegter Stimme erwiderte sie: »Ich habe gar nichts getan. Er kam einfach zu mir. Er konnte entweder zu mir oder zu

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