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Paladin der Seelen

Paladin der Seelen

Titel: Paladin der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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er zu Euch?«
    »Nein … das heißt, nicht in Worten, aber ich kann es fühlen, wenn ich still dasitze und darauf achte. Er ist nun viel ruhiger und zufriedener als zu Anfang. Zahmer.« Er lächelte schief. »Ich habe ihm ein paar Kniffe beigebracht, wenn der Geistliche mich nicht dabei gestört hat.«
    »Ja. Den auf der Straße habe ich gesehen. Sehr schlau von euch beiden, aber auch sehr gefährlich. Habt Ihr eine Ahnung, was er vorher war, oder woher er kam, bevor er zu Euch gekommen ist?«
    »Ein Bär, der durch die Wildnis streifte. Zuvor war er ein Vogel, nehme ich an, denn weder der Bär noch ich können jemals die Berge von oben gesehen haben, doch ich erinnere mich nun irgendwie an so etwas … und daran, wie ich große Insekten herunterschlucke. Igitt. Und davor … weiß ich nichts. Ich nehme an, er erinnert sich nicht daran, wie er auf die Welt gekommen ist, so wenig, wie ich mich an die Zeit als schreiender Säugling erinnere. Er war da, aber ohne Verstand.«
    Ista richtete sich auf und reckte ihren schmerzenden Rücken. »Wenn wir in Lord Illvins Gemach zurückkehren, dann schaut Euch Goram an, seinen Pfleger. Ich glaube, auch er hat einst einen Dämon beherbergt, so wie Ihr nun.«
    »Der Knecht war ein Zauberer? Ha! Nun, warum nicht? Wenn ein Dämon in einem Bär wohnen kann, warum nicht in einem Einfaltspinsel?«
    »Ich glaube, er war nicht immer ein Einfaltspinsel. Ich habe den Verdacht, er war früher Kavallerieoffizier in König Oricos Armee. Dann wurde er gefangen genommen, aber nicht ausgelöst, und so kam er in die Sklaverei. Schaut Euch Goram genau an, Foix. Vielleicht ist er ein Spiegelbild Eurer eigenen Zukunft.«
    »Oh«, sagte Foix und sank ein wenig in sich zusammen. Liss’ Stirnrunzeln vertiefte sich.
    Nach einer Weile öffnete sich die Tür, und Goram winkte alle wieder herein. Er hatte die Bettwäsche gewechselt, und auch das blutige Leinengewand war verschwunden. Stattdessen war Illvin für die Gesellschaft gekleidet, mit einer Tunika, Hosen und zurückgebundenem Haar. Ista war insgeheim dankbar, dass er so ansehnlich zurechtgemacht worden war. Goram holte den Stuhl für sie und geleitete sie mit kleinen Verbeugungen an Illvins Bett.
    In ehrfürchtigem Flüstern berichtete dy Cabon: »Ich habe gesehen, wie die Wunden sich geschlossen haben. Gerade eben erst. Unglaublich.«
    Behutsam massierte Illvin seine rechte Schulter und lächelte zu Ista hinüber. »Offensichtlich habe ich einen ereignisreichen Vormittag versäumt, Majestät, wenn auch nicht ganz. Hochwürden dy Cabon hat mir von seinem Furcht erregenden Ritt erzählt. Ich bin froh, dass Eure verlorenen Begleiter zu Euch zurückgekehrt sind. Ich hoffe, Ihr fühlt Euch ein wenig erleichtert.«
    »Sehr erleichtert.«
    Dy Cabon ließ sich auf dem Hocker am Fuße des Bettes nieder, ein sehr bedenklicher Platz in Anbetracht seiner Körpermasse. Ista stellte Foix vor und gab eine kurze Zusammenfassung seiner Begegnung mit dem Bären, gewissermaßen als Einleitung zu ihrem Bericht über seine Vorstellung auf der Straße. Goram verweilte besorgt auf der anderen Seite des Bettes und fütterte Illvin mit dem Löffel, während dieser zuhörte.
    Schließlich runzelte er die Stirn, wehrte ein Stück Brot ab und warf ein: »Dass ein solcher Stoßtrupp so nahe an Porifors herankommt, deutet entweder auf irgendeinen jungen jokonischen Hitzkopf hin, der sich hervortun will, oder auf etwas Größeres im Hintergrund. Was sagen unsere Kundschafter?«
    »Sie wurden ausgeschickt, sind aber noch nicht wieder zurück«, erklärte Ista. »Lord Arhys bereitet sich vor, hat er uns gesagt, und hat das Umland alarmiert.«
    »Gut.« Illvin ließ sich zurück in die Kissen sinken. »Die fünf Götter mögen mir beistehen, die Tage huschen wie Stunden an mir vorüber. Ich sollte dort draußen sein!«
    Ista fügte hinzu: »Ich habe Eurem Bruder gesagt, er soll eine Rüstung tragen.«
    »Ah«, meinte Illvin. »Ja.« Er kniff die Lippen zusammen und betastete mit der Linken wieder die im wahrsten Sinne des Wortes flüchtige Wunde an seiner Schulter. Er schaute auf seine Füße und versank in Gedanken. Ista fragte sich, ob sein Verstand ebenso Schwindel erregend rotierte wie der ihre.
    Sie atmete tief ein. »Goram.«
    Er unterbrach sein Löffeln. »Majestät?«
    »Warst du jemals in Rauma?«
    Er blickte verwirrt. »Kenn ich nicht.«
    »Das ist eine Stadt in Ibra.«
    Er schüttelte den Kopf. »Wir waren im Krieg mit Ibra, früher. Nicht wahr? Ich weiß, dass ich in

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