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Paladin der Seelen

Paladin der Seelen

Titel: Paladin der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Dämonen eine Heimsuchung ist. Aber ich komme nicht, ich bin schon hier. Also macht es keinen Sinn … wie das Meiste von dem, was der Dämon sagte.«
    Illvin meinte nachdenklich: »Wenn am Hof von Jokona tatsächlich jemand in Zauberei verstrickt ist, um gegen Chalion vorzugehen, läuft es bisher nicht allzu gut für ihn. Wenn Ihr Recht habt, hat er seine beiden dämonenbesetzten Abgesandten verloren – die bedauernswerte Umerue und der Befehlshaber des Heerzuges –, als ihr Können das erste Mal auf die Probe gestellt wurde.«
    »Das mag sein«, sagte Ista. »Jedoch nicht, ohne die jokonische Sache voranzubringen. Die Heilige in Rauma ist tot, und Porifors … ist ziemlich abgelenkt.«
    Auf diese Worte hin blickte er sie eindringlich an. »Arhys führt uns immer noch. Ist es nicht so?«
    »Ja, im Augenblick noch. Aber es ist deutlich zu sehen, dass seine Reserven schwinden.«
    Das erinnerte Illvin daran, noch einen Bissen Brot zu sich zu nehmen, wobei er nachdenklich das Gesicht verzog. »Wie mir scheint« meinte er, »haben wir jemanden, der die intimsten Pläne unseres Feindes kennt. Wenn es am Hofe Sordsos tatsächlich jemanden gibt, der hinter allem steckt. Ich meine den Dämon. Wir sollten ihn ein weiteres Mal befragen, und diesmal entschlossener.« Nach kurzem Nachdenken fügte er hinzu:
    »Es wäre vielleicht besser, wenn Arhys nicht dabei wäre.«
    »Ich sehe, worauf Ihr hinauswollt. Hier, vielleicht, morgen?«
    »Wenn es sich einrichten lässt. Ich bin mir nicht sicher, ob Catti einverstanden ist, wenn Arhys sie nicht überredet.«
    »Man muss sie dazu bringen.«
    »Das überlasse ich Euch.«
    Und zwar mit größter Erleichterung, falls Ista seine Miene richtig deutete. »Aber waren die beiden verlorenen Zauberer alle, die Jokona aufzubieten hatte, oder waren es nur zwei von vielen?«, gab sie zu bedenken. »Wenn all die Elementargeister, die in letzter Zeit in Chalion gefunden wurden, aus derselben Quelle stammen, verloren gingen oder entkommen konnten, wie viele wurden dann eingefangen, wie beabsichtigt? Und wie? Vielleicht wurden die beiden Zauberer geopfert – so, wie der Befehlshaber eines großen Heeres mehrere Krieger in eine Lücke schicken würde und die Verluste in Kauf nimmt, weil er davon ausgeht, dass der Gewinn es aufwiegt. Hätte er nur wenige Krieger, würde er so etwas nicht tun. Es sei denn, er wäre sehr verzweifelt …« Sie klopfte mit den Fingern auf die Armlehne. »Nein, Joen kann es nicht sein. Sie würde keinen Dämon in ihre eigene Tochter setzen.« Sie schaute zu Goram hinüber. »Es sei denn, sie wäre bezüglich der Natur und der Auswirkungen dieser Kreaturen schrecklich unwissend – und in diesem Fall wüsste ich nicht, wie sie auch nur einen Zauberer beherrschen sollte, geschweige denn viele.«
    Illvin warf ihr einen seltsamen Blick zu. »Ihr liebt Eure Tochter sehr, nehme ich an.«
    »Wer würde das nicht?« Istas Lächeln wurde weicher. »Sie ist der strahlende Stern Chalions. Mehr, als ich hätte hoffen können oder verdient habe, denn während meiner dunklen Zeiten konnte ich sehr wenig für sie tun.«
    »Hm.« Er schenkte ihr ein merkwürdiges Lächeln. »Und doch sagt Ihr, dass Ihr nie jemanden so sehr geliebt habt, dass Ihr Euch Gedanken über ein Wiedersehen im Himmel gemacht hättet.«
    Sie machte eine knappe, entschuldigende Handbewegung. »Ich glaube, die Götter geben uns Kinder, um uns zu lehren, was wahre Liebe tatsächlich bedeutet, damit wir schließlich ihrer Gesellschaft würdig sind. Eine Lehre für jene, deren Herzen zu teilnahmslos oder träge sind.«
    »Träge? Oder bloß …«
    Die Leine aus weißem Feuer wurde dicker; kraftlos fiel seine Hand auf die Decke nieder. Goram blickte betreten auf die vielen Speisen, die auf dem Servierbrett zurückgeblieben waren. Ista sah, wie Illvin nach hinten sank und seine Augen zufielen, und sie biss ohnmächtig die Zähne zusammen. Sie wollte diesen Verstand auf ihrer Seite haben, wenn sie den Rätseln hier entgegentrat; doch Arhys’ Körper schien dieser Tage gleichermaßen gebraucht zu werden. Sie wünschte sich, es wäre Winter, und sie könnte eine weitere Stunde für Illvin abzweigen. Aber es war entsetzlich heiß, sodass sie es nicht wagen konnte, den Grafen der Verwesung auszusetzen.
    »Kommt zurück, schimmernde Ista«, hauchte er mit einem leisen Seufzer. »Bringt Catti …«
    Fort. Es war, als müsse man ihm beim Sterben zusehen, jeden Tag. Sie wollte sich nicht daran gewöhnen.
     
    Ista wandte sich

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