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Paladin der Seelen

Paladin der Seelen

Titel: Paladin der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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wie dem hier Teppiche unter den Bäumen auszubreiten und ein Abendessen einzunehmen, wenn das Wetter so angenehm war wie heute.« Wobei man sich natürlich die Verwundeten und das verstreute Kriegsgerät wegdenken musste.
    Er lächelte. »Ich hoffe, wir können Euch bald etwas Besseres anbieten. Ich muss mich hier noch um einige Dinge kümmern und Berichte an meinen Lehnsherrn schreiben, den Herzog von Caribastos. Aber bis morgen früh sollte die Straße gesichert sein und frei von jokonischen Nachzüglern. Es ist eine Ehre für mich, Euch auf Burg Porifors als Gast zu begrüßen, bis Ihr Euch von Euren Verletzungen und der Müdigkeit erholt habt und Eure Männer wieder einsatzbereit sind. Anschließend werde ich Euch eine Eskorte bereitstellen, die Euch überall hin geleiten wird, wohin Ihr zu gehen wünscht.«
    Ista schürzte die Lippen und dachte darüber nach. Sie fühlte seinen besorgten Blick auf sich ruhen. »Ist Porifors die nächstgelegene Zuflucht?«
    »Es ist die stärkste Festung. Es gibt zwar einige Dörfer und Ortschaften, die näher sind, aber ihre Stadtmauern sind schwach, und die Ansiedlungen selbst sind sehr bescheiden. Porifors wäre nur ein halber Tagesritt mehr für Euch – in leichten, bequemen Etappen, das verspreche ich Euch. Außerdem«, ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, und auf seinem Gesicht erschien ein Ausdruck von Wärme, »außerdem muss ich gestehen, es ist nun einmal mein Zuhause. Ich würde mich freuen und wäre stolz, wenn ich es Euch zeigen könnte.«
    Ista versuchte, nicht auf ihr Herz zu hören, das dahinschmolz wie Wachs im Feuer. Wenn sie weiterhin in seiner Gesellschaft blieb, würde das weitere Gespräche mit ihm nach sich ziehen, und das wiederum führte zwangsläufig zu … wozu? Ihr fiel auf, dass Ferda sie mit inbrünstiger Hoffnung betrachtete, und sie hörte ihn zufrieden seufzen, als sie schließlich sagte: »Ich danke Euch, mein Herr. Wir würden die Ruhe und Zuflucht, die Ihr uns anbietet, sehr zu schätzen wissen.« Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: »Vielleicht können auch die verlorenen Mitglieder unserer Schar wieder zu uns stoßen, wenn wir eine Weile bleiben. Sobald Ihr Euren Brief an dy Caribastos aufsetzt – würdet Ihr ihn bitte wissen lassen, dass wir sehr besorgt über ihren Verbleib sind? Er soll diese Nachricht verbreiten und dafür sorgen, dass sie rasch hierher gelangen, sobald sie gefunden werden.«
    »Gewiss, Majestät.«
    Ferda flüsterte ihr zu: »Wenn Ihr erst einmal hinter den Mauern dieser Festung in Sicherheit seid, kann ich mich vielleicht auch auf die Suche nach ihnen machen.«
    »Vielleicht«, gab sie leise zurück. »Aber lasst uns diese Festung erst einmal erreichen.«
    Auf Ferdas Einladung hin verweilte der Graf an ihrem Lagerfeuer, während die Sonne unterging und die Marketenderinnen, angespornt von Istas königlicher Anwesenheit, ein überraschend aufwendiges Mahl bereiteten. Ista hatte bisher nicht gewusst, dass man Brot in einer Pfanne über dem offenen Feuer backen konnte. Es duftete nach Kräutern, Knoblauch und Zwiebeln. Arhys aß nichts und ließ sie wissen, dass er bereits etwas zu sich genommen hatte. Doch er nahm einen Becher mit verdünntem Wein entgegen – besser gesagt, ein wenig Wasser, das mit einem Spritzer Wein eingefärbt war.
    Schon früh entschuldigte er sich. Ista sah Kerzenlicht aus seinem Zelt schimmern, während er an einem Reiseschreibpult, das seine Bediensteten auf derartigen Unternehmungen mitführen mochten, saß und schrieb. Er nahm die Listen der Toten und Verwundeten entgegen, schickte Befehle und Berichte und Briefe ab, die von schnellen Reitern durch die Dunkelheit getragen wurden. Ista beobachtete, wie einer der gefangenen Aufsichtsbeamten aus Jokona zu einer eingehenden Befragung in sein Zelt geführt wurde.
    Schließlich zog sie sich in ihr eigenes requiriertes Zelt zurück, wo inzwischen sämtliche Ausrüstungsstücke des ursprünglichen Besitzers fortgeschafft und überall würzige Kräuter verstreut worden waren. Zu diesem Zeitpunkt schimmerte immer noch Licht durch Arhys Zeltplanen, und es strahlte die ganze Nacht hindurch wie eine Laterne.
     
    Ihre Abreise am nächsten Morgen verzögerte sich – zum einen, weil Arhys noch Angelegenheiten seiner Truppe zu klären hatte, zum anderen, weil Abordnungen aus der Stadt zu empfangen waren, wohin er die Gefangenen aus Jokona geschickt hatte. Ista erkannte, wie sehr er sich über die Verspätung ärgerte; schließlich aber wurden die

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