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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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stehen. Keiner wagte es, sich umzudrehen.
    »Keine Sorge«, sagte Will. »Das war nur die Tür, durch die wir reingekommen sind.«
    »Und wir müssen uns keine Sorgen machen, weil …?«, hakte Ajay nach.
    »Weil sie von selbst ins Schloss fällt«, erwiderte Will. »Geht weiter.«
    Vorsichtig setzten sie sich wieder in Bewegung.
    »Wo wir gerade davon sprechen, Alter: Du hast uns gar nicht erzählt, was du hier unten gesehen hast«, meinte Nick.
    »Das wollt ihr gar nicht wissen«, antwortete Will.
    »Das stimmt so nicht«, korrigierte Nick ihn.
    »Ja, Will«, pflichtete Ajay ihm bei. »Erzähl schon.«
    »Es ist … schwer zu beschreiben. Und selbst wenn es wieder auftauchen würde, könntet ihr es sowieso nicht sehen, weil ihr keine … Spezialbrille habt.«
    »Man braucht eine Spezialbrille?«, fragte Ajay ungläubig. »Oh Gott, ich muss dringend mal pinkeln.«
    »Was glaubst du, wie weit wir schon gekommen sind?«, erkundigte Will sich.
    »Ungefähr hundert Meter«, überlegte Ajay. »Vielleicht auch mehr.«
    »Meinst du, wir befinden uns jetzt noch immer unter der Scheune?«
    »Keine Ahnung«, gestand Ajay. »Ich bin so durcheinander, dass ich einen Kompass bräuchte, um festzustellen, an welchem Ende sich mein Hintern befindet.«
    »Wir gehen direkt nach Osten«, schaltete Nick sich ein.
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Ajay.
    »Ich habe einen irren Orientierungssinn.«
    »Hast du nicht gesagt, dein Dad wäre Ringer?«, meinte Will.
    »Alter, er hat die New-Hampshire-Junior-College-Meisterschaften gewonnen.«
    »Und wie oft hat er dich auf den Kopf fallen lassen?«, setzte Will nach.
    »Moment mal. Dein Vater ist aufs College gegangen?«, wunderte Ajay sich.
    »Junior College«, berichtigte Nick. »Ein Jahr lang. Und du brauchst gar nicht so verwundert zu tun.«
    Ajay nahm den Schul-Pager von seinem Gürtel und drückte erneut auf den Knopf.
    »Was machst du da eigentlich andauernd mit dem Ding?«, fragte Will.
    »An verschiedenen Stellen GPS-Koordinaten erfassen«, erklärte Ajay. »Ich brauche sie, um eine Karte dieses Gangs zu zeichnen, wenn wir zurückkommen.«
    »Falls wir zurückkommen«, schränkte Nick ein.
    »Du benutzt den Schul-Pager als GPS?«
    »Ich hab den Prozessor modifiziert«, meinte Ajay weiter. »Reverse Engineering.«
    »Alter«, staunte Nick. »Ich weiß nicht mal, wo die Batterien reinkommen.«
    Die Dunkelheit umhüllte sie wie ein schweres Laken. In der endlosen Leere hallten ihre Schritte wider; jedes Geräusch wurde verstärkt. Plötzlich prallten ihre Strahlen auf etwas, das blendendes Licht zurückwarf.
    »Was ist das?«, fragte Nick. »Ist das eine Tür?«
    »Ja«, bestätigte Will, als sie die Taschenlampen gezielter darauf richteten. »Das ist die Tür zu dem Raum.«
    »Hoffentlich ist es eine Toilette«, meinte Ajay.
    »Der Raum, in dem die Leute waren, die mich verfolgt haben«, berichtete Will.
    »Dich hat irgendwer verfolgt?«, hakte Ajay nach. »Ach, du Scheiße.«
    »Nicht bloß irgendwer. Da war dieses ›Ding‹, das nur Will sehen kann«, fügte Nick sarkastisch hinzu. »Mit seiner ›Spezialbrille‹.«
    »Von einem Ding hast du nichts gesagt«, wandte Ajay sich an Will.
    »Echt nicht?«
    »Ich weiß ja nicht, wie es euch geht«, sagte Nick, »aber ich fühle mich großartig.«
    Ungefähr drei Meter vor der Tür blieben sie stehen. Der Gang endete hier. Dieses Mal drang kein Licht unter der Tür hervor. Von irgendwo in der Ferne hörten sie ein Rumpeln, vielleicht die alte Heizungsanlage des Gebäudes.
    »Glänzende Leistung. Gute Show im Ganzen«, befand Ajay. »Unsere Arbeit ist getan. Lasst uns den Rückzug antreten.« Er drehte sich um und wollte gehen, aber Nick hielt ihn mit seinem Ellbogen auf.
    »Nicht so schnell, Professor Bloom.« Dann wandte er sich an Will: »Willst du die Tür nicht öffnen?«
    »Doch, doch.«
    »Musst du nicht zuerst noch deine Brille aufsetzen?«, fragte Ajay.
    »Glaub nicht.« Will trat vor und umfasste den Türknauf, der sich mühelos drehen ließ. Rasch wischte er sich den Schweiß von der Handfläche, umschloss den Türknauf erneut und öffnete dann die Tür.
    Die anderen beiden richteten ihre Taschenlampen an ihm vorbei in den Raum und Nick rief begeistert: »Oh mein Gott. Das ist unglaublich, Alter. Du hast es geschafft.«
    »Was geschafft?«
    Nick betätigte einen Lichtschalter und an der Decke sprangen flackernd mehrere Neonröhren an. »Du hast die Ausweichumkleide entdeckt«, verkündete er und zeigte auf ein Schild, auf

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