Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
Vom Netzwerk:
wohl sein?«
    »Derselbe, der mir die Brille gegeben hat«, räumte Will widerstrebend ein.
    Ajay lehnte sich gegen die Schränke, woraufhin eine Platte an der Wand darüber zur Seite schwang und ein verborgenes Fach offenbarte.
    »Was hast du gemacht?«, fragte Will und sprang auf die Bank, um nachzusehen.
    »Ich muss wohl eine Art Druckplatte aktiviert haben«, mutmaßte Ajay und drückte noch einmal auf dieselbe Stelle an der Seite des Schranks.
    Die Tafel schob sich wieder vor das Fach. Ajay drückte erneut auf die Stelle und das Fach öffnete sich wieder.
    Nick hüpfte neben Will. »Ein Geheimfach. Abgefahren.«
    Neugierig steckte Will die Hand in den Hohlraum. »Da ist was. Ich komme nicht dran; es ist ganz hinten.«
    Ajay kletterte zu den beiden auf die Bank. »Hebt mich hoch. Ich komme bestimmt dran.«
    Will und Nick packten Ajay und hoben ihn hoch. Er zwängte sich bis zur Taille in den Schrank und zerrte mit beiden Händen eine mittelgroße schwarze Koffertruhe aus dem Fach. Dann ließen die beiden Ajay wieder hinunter, nahmen die Truhe und platzierten sie auf der Bank.
    »Nicht besonders schwer«, stellte Ajay fest.
    »Abgeschlossen«, sagte Will.
    »Das übernehme ich«, verkündete Nick. »Es erfordert jahrelanges intensives Training, natürliches Talent und unglaubliche Finesse …« Er schnappte sich eine der Hanteln und ließ sie ein paar Mal mit voller Wucht auf das Schloss krachen, bis es zerbrach.
    »So geht's auch«, sagte Will und klappte den Deckel hoch.
    In der Truhe fanden sie eine Sammlung merkwürdiger alter Hüte. Will nahm einen nach dem anderen heraus: ein Piratenhut mit langer, buschiger Feder; ein rotes Barett; eine mit seltsamen Symbolen verzierte Narrenkappe; eine Bischofsmütze; eine bronzene Krone mit großen Edelsteinimitaten; ein Kranz aus Olivenzweigen; zwei Dreispitze aus der Zeit der amerikanischen Revolution; die Kettenhaube einer Ritterrüstung; ein Cowboyhut; ein langer indianischer Federschmuck und schließlich eine Art Schweißermaske mit einem kleinen, dickrandigen Sehschlitz. Alles gut erhaltene Stücke, keines sah schäbig oder billig aus.
    »Junge, Junge«, staunte Nick. »Ihr wisst, was das bedeutet, nicht wahr?«
    »Nein«, räumte Will ein.
    »Die Village People tun sich wieder zusammen!«
    »Genau, und zwar auf einem Mittelaltermarkt«, ergänzte Ajay.
    »Wartet mal, da ist noch was«, sagte Will. Vorsichtig hob er den Boden hoch, auf dem die Kopfbedeckungen gelegen hatten. Darunter kam eine ebenso bunte Sammlung stark verstaubter Plastikmasken mit dicken Gummibändern zum Vorschein. Masken, wie man sie vielleicht in den Regalen eines altmodischen Spielzeugladens finden konnte. Sie waren handbemalt und mit viel Liebe zum Detail gefertigt. Verschiedene Gesichter mit ausgeprägten und ziemlich beunruhigenden Zügen: ein Clown, ein Teufel, ein Fuchs, ein Pferd, ein Keiler mit Hauern, ein Mädchen mit Zöpfen, ein grinsendes Kürbisgesicht, ein finster dreinschauender Mann mit Augenklappe, ein Geist, ein bedrohlicher Wolf und zwei menschliche Gesichter. Will nahm eine der Masken in die Hand: ein Mann mittleren Alters mit Hängebacken, geschürzten Lippen und langen silbernen Haarsträhnen, die zu beiden Seiten seines fast kahlen Schädels herabfielen. »An wen erinnert der euch?«, fragte Will.
    »An den Knaben auf jedem Benjamin, jedem Hundert-Dollar-Schein«, meinte Nick.
    »Benjamin Franklin«, betonte Ajay.
    »Wow. Das ist ja ein Zufall«, staunte Nick.
    Will hob die letzte Maske hoch. »Und der hier?«
    »George Washington?«, bot Ajay an.
    »Unser Landesvater?«, fragte Nick und rief dann mit gespielter Empörung: »Okay, jetzt sind sie zu weit gegangen!«
    »Die Leute, die ich hier unten gesehen habe, trugen diese Masken«, erinnerte Will sich. »Deswegen sahen ihre Gesichter so seltsam aus. Zwölf Hüte. Zwölf Masken.«
    »Was hat das zu bedeuten?«, überlegte Ajay.
    »Ich weiß es noch nicht«, erwiderte Will. Er durchsuchte die Koffertruhe erneut und fand einen vergilbten Umschlag, der in einem kleinen Netz an der Seite steckte. Aus diesem holte er ein ebenso vergilbtes Papier hervor und faltete es auseinander. Ein Emblem zierte den Briefkopf: ein Blütenkreis, darüber ein aus vier gekreuzten Werkzeugen oder Waffen bestehendes Quadrat mit einem grinsenden Totenkopf in der Mitte. Unter dem Emblem stand DIE RITTER und dann folgte eine fein säuberlich geschriebene Auflistung von Namen, die den Rest der Seite ausfüllte.
    Orlando
    Renaldo der Fuchs
    Namo der

Weitere Kostenlose Bücher