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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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des gewundenen Ganges waren anfangs durch Beton verstärkt, wurden danach aber von dicken Holzbalken gestützt. Nach etwa fünfzig Metern gelangten sie in einen Tunnel aus massivem Fels, der aussah, als sei er mit Meißeln in das Gestein gehauen worden.
    »Hat er die Tür aufgebrochen? Verfolgt er uns?«, fragte Nick ängstlich.
    »Noch nicht«, erwiderte Will nach einem Blick über die Schulter. »Ich höre jedenfalls nichts.«
    »Leidet einer von euch unter Klaustrophobie?«, fragte Ajay und richtete seine Taschenlampe weiterhin geradeaus.
    »Ich nicht«, verneinte Nick.
    »Nicht, dass ich wüsste«, sagte Will.
    »Hoffen wir, dass ihr recht habt«, meinte Ajay. »Wäre nämlich ein schlechter Ort, um es herauszufinden.«
    Der Tunnel wurde immer schmaler und niedriger, bis nur noch eine Person hindurchpasste und Ajay sich als Einziger fortbewegen konnte, ohne sich bücken zu müssen.
    »Wer war der Typ? Habt ihr mehr erkannt als ich?«, fragte Will.
    »Er trägt einen großen Helm«, erklärte Nick. »Und einen schwarzen Umhang, einen Gürtel mit eiserner Schnalle, einen irren Kettenpanzer und eine Eisenmaske.«
    »Muss einer der Ritter sein«, schlussfolgerte Will. »Aber woher wusste er, dass wir hier unten sind?«
    »Ich spüre einen Luftzug«, verkündete Ajay. »Ein gutes Zeichen.«
    »Wo zum Henker sind wir?«, wollte Nick wissen.
    »Das kann ich dir sagen, wenn wir in der Wohnung sind«, teilte Ajay ihm mit und drückte erneut den GPS-Knopf an seinem Pager.
    »Was bringt uns das dann noch?«, meinte Nick.
    »Wir befinden uns in einem Geheimgang«, erläuterte Will. »Die Betonung liegt auf geheim . Geht weiter.«
    »Sieht überraschend sauber aus«, fand Ajay und tastete die Wand ab. »Gar keine Insekten und Ungeziefer, wie man es erwarten würde.«
    »Das könnte bedeuten, dass der Gang häufig benutzt wird«, überlegte Will. »Von den Rittern, wer auch immer die sind.«
    »Seh ich auch so«, pflichtete Ajay ihm bei.
    »Ich nicht«, sagte Nick.
    »Warum nicht?«, fragte Ajay.
    »Alter, mit diesen Hüten passt man doch niemals durch diesen Tunnel.«
    »Tut mir leid, mein Fehler. Hab vergessen, dass du ein Idiot bist«, kommentierte Ajay.
    »Wow, ich hatte gerade einen irren Geistesblitz!«, rief Nick aufgeregt. »Ihr kennt doch die Statue des Paladins draußen vor der Sporthalle? Genau so sieht der Axt-Heini aus!«
    »Ernsthaft, Nick. Ich finde das kein bisschen hilfreich«, meinte Ajay und ging voran.
    »Ich meine es ernst. Er trägt eine Rüstung und einen Helm, genau wie die Statue, und auch diesen Umhang, ein Schwert und ein Beil …«
    »Willst du damit sagen, dass eine Statue aus Metall zum Leben erwacht ist und uns wie ein Amokläufer verfolgt?«, fragte Ajay ungläubig und blieb stehen.
    »Ich hab nicht gesagt, dass der Typ aus Metall besteht …«
    »Er meint, dass der Typ so aussah wie die Statue«, erläuterte Will.
    » Danke«, sagte Nick.
    »Dann ist das, was du hier verzapfst, zumindest nicht mehr lächerlich, sondern einfach nur unwahrscheinlich«, meinte Ajay und ging weiter. »Warum sollte irgendjemand so etwas tun?«
    »Vielleicht sind die Ritter sauer, weil wir ihren Spielplatz gefunden haben«, mutmaßte Nick. »Und die Schatzkiste mit ihrer Happy-Meal -Hutsammlung.«
    »Sie wollten uns zu Tode erschrecken«, erklärte Will.
    »Weil …?«, hakte Ajay nach.
    »Weil …«, antwortete Will, von Ajays Ton genervt, »… ich sie heute schon einmal bei dem Wiesel-Loch gesehen habe und wir jetzt wissen, wie sie sich nennen. Okay?«
    »Tut mir leid«, entschuldigte sich Ajay und warf ihm einen Blick über die Schulter zu. »Ich werde immer so ungehalten, wenn mich ein Axtmörder verfolgt.«
    »Es war ein Beil«, mischte Nick sich ein.
    »Auch bekannt als Handaxt«, beharrte Ajay.
    »Echt, Alter, eines muss man dir lassen: Du bleibst bei dem ganzen Stress erstaunlich cool«, fand Nick.
    »Ich wirke ruhig, weil ich seit vielen Jahren meditiere«, entgegnete Ajay. »Aber ich versichere dir, dass ich sämtliche Selbstkontrolle aufbieten muss, um den unwiderstehlichen Drang zu unterdrücken, nach meiner Mama zu rufen.«
    Will richtete den Strahl seiner Taschenlampe in die Dunkelheit hinter ihnen. Das Licht glitzerte auf dem Fels. »Ajay, kannst du weiter vorn irgendwas erkennen?«
    »Der Gang wird breiter«, antwortete dieser. »Und es geht ein wenig abwärts. Habt ihr das leichte Gefälle bemerkt?«
    »Ja«, bestätigte Will. »Lauf weiter.«
    Allmählich wurde der Tunnel breiter, bis die Wände

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