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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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keins«, antwortete Ajay.
    »Wenn wir uns drauf stellen, kommen sie nicht raus«, bemerkte Nick.
    »Ja, ihr beide wartet hier«, meinte Ajay trocken. »Und ich ziehe los und kaufe Hammer und Nagel.«
    »Wo sind wir überhaupt?«, wunderte Nick sich.
    »Keine Ahnung«, gestand Will und schaute sich um.
    Sie befanden sich auf einer kleinen Lichtung in der Mitte eines Waldes. Ajay drehte sich um und blickte mit großen Augen auf. »Äh, Jungs«, stammelte er und zeigte mit dem Finger nach oben. »Sieht so aus, als wären wir auf der Insel.«
    Nick und Will drehten sich um. Weniger als hundert Meter entfernt ragte die Burg im gotischen Stil über ihnen auf – sie standen praktisch in ihrem Hinterhof. Aus dieser geringen Entfernung wirkte das Furcht einflößende Gemäuer riesig; Steinwälle erhoben sich hoch über ihren Köpfen. Hunde bellten und Lichter flackerten auf, die sich von einem Tor in der Nähe auf sie zubewegten.
    »Sie wissen, dass wir hier sind«, stellte Will fest.
    »Bloß woher?«, fragte Nick.
    »Irgendjemand muss ihnen gesagt haben, dass wir in den Tunneln unterwegs sind.«
    »Wahrscheinlich dieser Paladin-Typ«, vermutete Ajay. »Er muss die anderen Ritter alarmiert haben …«
    »Können wir das nicht später besprechen? Mit diesen Wachen ist bestimmt nicht zu spaßen«, mahnte Nick.
    Sie duckten sich und schlichen davon. Der abnehmende Mond war im Osten aufgegangen und bot genügend Licht, um ihnen den Weg zu leuchten. Nach wenigen Minuten hatten sie den Wald durchquert und den See erreicht. Bis zum gegenüberliegenden Ufer waren es an der schmalsten Stelle etwa vierhundert Meter. Will steckte eine Hand ins Wasser.
    »Das ist das Westufer«, stellte Nick fest. »Die Schule ist da drüben.«
    »Sollen wir schwimmen?«, fragte Ajay.
    »Das Wasser ist zu kalt«, erklärte Nick. »Und die Wachen haben Motorboote.«
    »Dann schnappen wir uns eins davon«, schlug Will vor.
    »Es gibt einen Anlegesteg auf dieser Seite der Insel«, erzählte Ajay und zeigte nach rechts. »Dort entlang.«
    Hinter ihnen waren Rufe zu hören und Lichter tanzten in der Dunkelheit, als die Ritter aus dem Tunnel mit den Wachen der Burg zusammentrafen.
    »Schnell«, drängte Will. »Am Steg werden sie zuerst suchen.«
    Sie liefen rechts am Ufer entlang. Bald kam ein kleiner Anlegesteg in Sicht, an dessen Ende ein Ruderboot und ein motorisiertes Beiboot vertäut waren. Zwei Wachmänner standen in der Nähe des Ufers unter einer hohen Lampe.
    Will bückte sich und band seine Schuhe fester zu. »Wartet hier auf mich«, flüsterte er. »Seid mucksmäuschenstill und haltet euch bereit, wenn ich euch hole.«
    »Wo willst du hin?«
    »Ich besorg uns ein Boot.« Will atmete ein paar Mal tief ein und stürmte dann in Richtung Steg. Der steinige Strand bot zwar wenig Halt, trotzdem gewann er schnell an Tempo. Als er sich dem Steg näherte, wurde er langsamer und winkte den Wachposten zu: erwachsene Männer in dunklen Uniformen. »Na, alles klar?«, rief Will und rannte am Anleger vorbei.
    Die Männer liefen hinterher und befahlen ihm lauthals, stehen zu bleiben. Doch Will erhöhte das Tempo, bog nach rechts und hielt auf das Innere der Insel zu, wobei er den dicht stehenden Bäumen gerade noch ausweichen konnte. Die Wachen nahmen die Verfolgung auf, stolperten unbeholfen durch die Büsche und riefen nach Verstärkung.
    Die Lichter der Gruppe rechts neben Will hatten fast den Anlegesteg erreicht. Ruckartig drehten sie um und kamen auf ihn zu. Will lief im Zickzack durch den Wald, duckte sich, sprang über Hindernisse und machte dabei eine Menge Lärm, damit die Gruppe seine Spur aufnehmen konnte.
    Schließlich gelangte er auf eine Lichtung in der Nähe der Burg. Als er eine einzelne Silhouette mit einer Taschenlampe etwa zehn Meter weiter links sah, ging er hastig in die Knie. Und dann erkannte er den Umriss der Gestalt und ihren torkelnden Gang.
    Lyle Ogilvy.
    Überrascht mich nicht, dich hier zu sehen, dachte Will.
    Lyle bewegte sich zielgerichtet durch die Dunkelheit. Er blieb stehen und hob den Kopf, wie ein Hund, der Witterung aufgenommen hatte. Will ahnte, dass Lyle sich umdrehen würde – doch als er das tat, hatte Will sich bereits hinter einem Baum versteckt.
    Er weiß, dass ich hier bin. Er spürt meine Gegenwart .
    Will tastete den Boden um sich herum ab, fand einen abgebrochenen Ast und schleuderte ihn weit in den Wald hinein. Sofort richtete Lyle den Strahl seiner Taschenlampe in diese Richtung. Auch Wills andere Verfolger

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