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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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hoch aufragenden Regale einer riesigen Bibliothek. »Finde ein Buch über die symbolische Bedeutung von Blumen.«
    Ihre Syn-App machte eine zustimmende Handbewegung, die ausgesprochen typisch für die richtige Brooke war. Dann ging sie auf die Regale zu, um das gewünschte Buch zu suchen.
    Will vermutete, dass er in Wahrheit nichts anderes zu sehen bekam als einen hochentwickelten »Bitte-Warten«-Bildschirm, während der Computer eine Datenbank durchsuchte. Der Effekt haute ihn trotzdem um. »Ist das die echte Bibliothek?«, fragte er.
    »Eine virtuell echte«, erklärte Brooke. »Eine Replik der Archer Library, der Hauptbücherei auf dem Campus. Mit digitalen Versionen sämtlicher Bücher und Archivunterlagen.«
    Will zeigte auf die Figuren der anderen »Schüler«, an denen Brooke vorbeiging und die an Tischen saßen oder etwas in den Regalen suchten. »Dann sind das Syn-Apps von anderen Schülern, die online recherchieren«, folgerte er.
    »Genau«, bestätigte Brooke. »Alles in Echtzeit. Wie in einem Chatroom.«
    »Nur dass keiner was sagt«, witzelte Nick. »Ist schließlich eine Bibliothek.«
    Will warf einen Blick auf Elises Tablet; Brooke war auch von ihrem Display verschwunden. Und »Elise« schaute ihn von dort mit dem gleichen anmaßenden und boshaften Lächeln an, das auch die echte Elise ihm meistens schenkte. »Also wenn ich das Lernprogramm mache …«, setzte Will an.
    »… stellt dein Tablet eine Syn-App von dir her«, ergänzte Brooke.
    »Und die Menschen dachten einmal, Fotografien würden ihre Seele rauben«, meinte Will nachdenklich und schüttelte den Kopf.
    »Ts-ts-ts«, machte Nick.
    Elise seufzte. »Es ist nur ein grafischer Platzhalter für eine intuitive Benutzeroberfläche.«
    »Ja, was auch immer«, meinte Nick. »Das Gelaber kannst du deinem Friseur erzählen. Ich weiß nur eins: Es ist echt große Klasse, seinen eigenen kleinen Doppelgänger zu haben.«
    »Wie kriegen sie diese wahnsinnige Ähnlichkeit hin?«, fragte Will.
    »Ausgefeilte charakterbasierte Drei-D-Modellierung«, erklärte Elise weiter. »Berechnet anhand deiner äußeren Erscheinung und deines Verhaltens. Die Software lernt, indem sie dich beobachtet.«
    »Um dir ähnlicher zu sein«, fügte Nick hinzu. »Wie abgefahren ist das denn?« Er drehte sein Tablet um. Sein Double spazierte im Handstand um den Tisch herum und schnitt Grimassen, woraufhin auch der echte Nick aufsprang und auf den Händen den Tisch umrundete.
    »Kein Zweifel, das bist du«, bestätigte Will.
    Elise hatte sich wieder den Zeichen auf dem Briefkopf über der Liste zugewandt und betrachtete sie durch eine Lupe. »Das könnten Waffen sein, am Rand des Bouquets. Oder vielleicht Werkzeuge.«
    In dem Moment hastete Ajay aus seinem Zimmer, sein Tablet unter dem Arm, und setzte sich zu ihnen an den Tisch. »Gute Neuigkeiten. Ich habe die GPS-Daten sortiert, die ich in den Tunneln gesammelt habe. Mal sehen, was sich ergibt, wenn wir sie über ein Rasterbild des Campus legen.«
    Verstohlen schaute Will auf Ajays Tablet und beobachtete, wie dessen Syn-App auf dem Display Bilder hin und her schob. Sein Doppelgänger wirkte noch elfenhafter als der echte Ajay – fast wie eine japanische Anime-Figur mit riesigen braunen Augen.
    »Das ist verdammt unheimlich«, meinte Will.
    »Ich glaub's ja nicht … Hast du das Lernprogramm etwa noch immer nicht gemacht, Mann?«, fragte Ajay.
    »Bin mir gar nicht sicher, ob ich das überhaupt will, nachdem ich das hier gesehen habe«, entgegnete Will.
    »Ich hab's. Das sind Waffen und Werkzeuge«, verkündete Elise, die das Emblem noch immer durch eine Lupe betrachtete. »Oben erkennt man ein Schwert und ein Beil …«
    »Hey«, unterbrach Nick sie. »Genau wie bei dem Paladin- Heini.«
    »Und bei den beiden unteren handelt es sich um ein Winkelmaß … und einen Zirkel, wie ihn Architekten und Bauzeichner benutzen«, fuhr Elise fort und zeigte ihnen die Symbole auf ihrem Display.
    »Die vier Objekte könnten aber auch etwas anderes sein als Werkzeuge«, wandte Brooke ein und schaute skeptisch auf ihren Bildschirm. »Es wäre möglich, dass es sich um Buchstaben handelt.«
    »Was für Buchstaben?«, erkundigte Nick sich, der einen einhändigen Handstand machte und gleichzeitig versuchte, einen Schluck Kaffee zu trinken.
    »Eine Art Kalligrafie«, überlegte Brooke. »Aus irgendeinem alten Alphabet.«
    »Mal sehen«, meinte Elise und hielt die Liste der Ritter vor ihr Tablet. Ihre Doppelgängerin erhob sich vom Tisch, um

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