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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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fast einen Herzinfarkt bekam. Dann stellte er die Speisen geschickt neben ihren Tablets ab und füllte für jeden von ihnen einen Teller: Garnelen Kung Bao, Dim Sum mit Hühnchen, scharfes Rindfleisch und gebratener Reis mit gegrilltem Schweinefleisch und rohen Frühlingszwiebeln. »Wie ich sehe, lässt Ajay wieder den Technik-Freak raushängen. Will, Alter – ist das dein kleiner Doppelgänger? Supaaa!« Im nächsten Moment bemerkte Nick das Video auf dem großen Bildschirm. »Und was zum Henker ist das?«
    »Das versuchen wir gerade herauszufinden«, erklärte Will.
    »Ist alles ein bisschen rätselhaft«, fügte Ajay hinzu.
    »Von wegen rätselhaft«, widersprach Nick und spießte ein Dim Sum auf. »Das ist eine der geilsten Aufnahmen von Shangri-La aller Zeiten.«
    Shangri-La. Irgendetwas machte Klick bei Will. Zuerst hatte Nando es erwähnt und jetzt … Regel Nr. 26: EINMAL IST EINE BESONDERHEIT. ZWEIMAL IST EIN ZUFALL. DREIMAL IST EIN MUSTER. UND WIE WIR JA WISSEN …
    »Was meinst du mit ›Shangri-La‹?«, fragte er.
    »Du weißt schon«, erwiderte Nick und kaute auf einer Garnele. »Dieser Ort in Asien, oben auf dem Himalelujah oder wie das heißt.«
    »Himalaja«, stellte Ajay richtig.
    »Genau. Absolut berühmter Ort, wo so superwichtige spirituelle Typen ihre Versammlungen abhalten. So was wie 'ne Comicmesse für Mystiker. Ein wahnsinnig grünes Tal hoch oben in den Bergen, so wie das da …« Nick zeigte mit seinem Essstäbchen auf das Bild an der Wand. »Wo Mönche auf Lamas reiten, um das zu tun, was mystische Typen nun mal tun, wenn sie … ihr wisst schon … es tun.«
    »Mönche auf Lamas«, wiederholte Ajay.
    »Hallo? Was denkst du denn, wie die da hochkommen? Auf Lamas.«
    Ajay verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf wie eine verärgerte Comicfigur. »Während sie was tun? Gib mal ein Beispiel! Was tun sie bei diesen ›Versammlungen‹?«
    Will ignorierte die beiden und versuchte, sich zu erinnern, während er die Landschaft studierte: Shangri-La ist mir vor Kurzem ein drittes Mal begegnet … aber in welchem Zusammenhang?
    »Soll ich es für dich buchstabieren?«, fragte Nick. »Es nennt sich Gedankenverschmelzung . Sie spielen Fang-den-Ball, aber ohne Ball. Sie reden mit dem Kosmos und … erhalten … kosmische Antworten.«
    »Shangri-La ist kein realer Ort, du Idiot«, klärte Ajay ihn auf. »Es ist ein Mythos . Totaler Blödsinn. Eine dämliche westliche Legende über den ›mystischen Orient‹, die Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts dem Wunschdenken einiger bekloppter Reiseschriftsteller entsprungen ist. Ein Dutzend Expeditionen haben danach gesucht, aber nicht den geringsten Hinweis gefunden.«
    »Sagst du«, meinte Nick und kaute auf einem Dim Sum herum.
    »Und weißt du auch, warum sie es nicht gefunden haben? Weil es nicht existiert!«, fuhr Ajay fort, zu aufgebracht, um einen Bissen von seinem Teller zu nehmen. »Sogar der Name Shangri-La ist falsch. Die Popkultur hat den Namen verfälscht, den diese Trottel dem Ort ursprünglich gegeben hatten. Wenn du es genau wissen willst: Der korrekte Name dieses Fantasie- Ortes ist Shambhala, nicht Shangri-La.«
    »Moment mal«, unterbrach Nick ihn. »Wie in diesem alten Song: ›How does your light shine in the halls of Shambhala?‹«
    »Three Dog Night«, fügte Will hinzu und starrte wie gebannt auf das Video.
    »Keine Ahnung, wie viele Hunde die da haben, aber das ist der Ort!«, rief Nick.
    »Ja, das ist er«, bestätigte Ajay. »Und es ist ein Haufen New-Age-Quatsch. Du wirst keine ›superwichtigen spirituellen Typen‹ finden, die allein durch ihre Gehirnströme mit Zigarrenkisten jonglieren, schon gar nicht in einem ›wahnsinnig grünen Tal‹, weil es das in einer Höhe von über 4.000 Meter gar nicht geben kann. Shangri-La ist ebenso wenig real wie Bigfoot oder dieser komische Schneemensch …«
    »Ach, wirklich? Tja, zufälligerweise ist Bigfoot ein Yeti und Yetis sind Schneemenschen und Schneemenschen sind so was wie die Wachhunde in Shangri-La.«
    »Großer Gott, wo hast du diesen Blödsinn bloß aufgeschnappt? Aber noch mehr interessiert mich, warum du ihn nachplapperst?«
    »Weil man das nicht nur mit seinem Gehirn kapieren kann«, erwiderte Nick und zeigte auf das Banner über Ajays Bett. »Da steht es, in den unsterblichen Worten von Norman Einstein: Gott würfelt nicht.«
    »Ich brauch dringend ein Aspirin«, stöhnte Ajay verzweifelt und legte den Kopf in die Hände.
    »Wo ist dein Jahrbuch, Ajay?«, fragte Will,

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