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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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hinüber zu den Lichtern in den Fenstern von Greenwood Hall. »Wir müssen also etwas völlig Verbotenes tun.«
    Nick schaute auf einmal ziemlich ernst. »Ich bin dabei.«
    »Wir durchsuchen Lyles Wohnung«, verkündete Will.
    Sie versuchten, Lyle vom Haustelefon in der Lobby aus anzurufen. Keine Antwort. Dann klopften sie an Lyles Tür.
    »Denkst du, er ist da?«, fragte Will.
    »Du kennst doch das alte Sprichwort«, meinte Nick. »Halte deine Freunde nahe bei dir, aber deine Feinde noch näher – und zwar tot im Keller vergraben.« Nick drehte den Türknauf.
    Verblüfft sahen sie einander an, als die Tür sich einfach öffnen ließ.
    »Lyle?«, rief Nick. »Bist du zu Hause, Kollege?«
    Sie betraten den holzvertäfelten Vorraum. Leer. Dann klopfte Nick an die Tür zu Lyles Wohnbereich. »Juhu, Marshal Lyle?«
    Keine Antwort. Nick drehte auch hier den Knauf, aber die Tür war verriegelt. Kurzerhand zog er ein Werkzeug aus der Tasche und knackte das Schloss in weniger als fünf Sekunden. »Das kann bei uns jeder in der Nachbarschaft«, lächelte er verlegen.
    Dann betraten sie Lyles Wohnung. In der Mitte des ersten Zimmers stand ein L-förmiger Schreibtisch mit sechs Monitoren, auf denen Bilder von den rund um Greenwood Hall installierten Sicherheitskameras übertragen wurden. An einer der Wände ragte ein mit großen Spiralblöcken gefülltes Bücherregal auf und darüber hing eine Metallablage mit versiegelten Plastikbehältern. Will entdeckte einen Behälter mit seinem Namen und fand darin sein iPhone und seinen Laptop.
    Währenddessen öffnete Nick die Tür zu Lyles Schlafzimmer und schaltete das Licht ein, wich aber sofort vor irgendetwas zurück. Als Will zu ihm trat, stieg ihm ein fauliger Geruch in die Nase.
    »Hast du schon jemals so was Widerliches gerochen?«, fragte Nick.
    »Schon zum dritten Mal«, erklärte Will. Immer dann, wenn die Monster auftauchen .
    »Entweder hat er einen toten Fisch mit faulen Eiern gefüllt und in Gülle mariniert«, meinte Nick, »oder der Fiesling braucht echt dringend eine Dusche.«
    Will folgte dem Geruch bis zum Schrank im Schlafzimmer und öffnete dessen Tür.
    Hinter einer vollbehängten Kleiderstange entdeckte Nick an der Rückwand eine dünne Metallfolie mit nicht zu entziffernden Schriftzeichen. Als er eine Hand danach ausstreckte, wurden die Zeichen heller, als seien sie von innen erleuchtet. »Was zum Teufel ist das?«, fragte er verwundert.
    »Keine Ahnung«, räumte Will ein und machte mit der Handykamera ein Foto davon.
    Unter einem Haufen von Lyles Zeug weiter hinten im Schrank ragte die Ecke einer Truhe aus hochmoderner schwarzer Kohlefaser hervor. »Sieh dir das an«, sagte Nick und zog die rechteckige, ziemlich flache Truhe heraus, die oben mit einem Griff versehen war.
    Als Will sich vorbeugte, um sie eingehender zu betrachten, begannen seine Augen zu brennen. »Der Gestank kommt aus der Truhe«, stellte er fest.
    »Wir schreiben ihm einen Zettel: ›Alter, schlechte Nachrichten, deine Frettchen sind gestorben. Kauf dir eine Flasche Sagrotan.‹«
    Sie mussten sich Nase und Mund zuhalten, bevor Will das Schloss öffnete und den Deckel aufklappte. Im Inneren befanden sich säuberlich angeordnete Reihen von Behältern aus schwarzem Metallgeflecht in drei Größen: einige so groß wie Streichholzschachteln, andere in Form von Thermosflaschen, die letzten lang und dünn wie Spaghetti-Dosen, aber alle mit weiteren seltsamen Zeichen beschriftet.
    Als Nick eine der Thermosflaschen in die Hand nehmen wollte, sprang etwas darin mit solcher Wucht auf ihn zu, dass der Draht von innen ausgebeult wurde. »Was zum Teufel ist das?«, schrie er entsetzt und riss rasch die Hand weg.
    Will knallte die Truhe zu und schob sie mit dem Fuß zurück in den Schrank. »Lass uns verschwinden.«
    Nick folgte ihm in Lyles Büro. »Was ist in diesen Behältern?«
    »Ich bin mir nicht sicher, aber ich habe einen der Schwarzkappentypen mit so einem Ding vor unserem Haus in Ojai gesehen.«
    »Vielleicht sollten wir ihn fragen.« Nick zeigte auf einen der Monitore auf Lyles Schreibtisch.
    Lyle Ogilvy hatte gerade das Haus betreten.
    Sie stürmten nach draußen und erreichten genau in dem Moment den Flur, als Lyle um die Ecke bog. Er war leichenblass, die Augen gerötet und überanstrengt. Der Wintermantel, den er trug, ließ seinen massigen Körper noch aufgeblähter wirken, und um den Hals hatte er einen dicken Wollschal geschlungen. Er hielt eine aufgeweichte Papiertüte in der Hand, aus

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