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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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zeigte auf ein großes Objekt auf der Werkbank, das mit einem orangefarbenen Tuch bedeckt war. »Das ist es. Aus ausgeschlachteten Teilen zusammengeschustert, aber es müsste funktionieren.« Er riss das Tuch weg und enthüllte einen ovalen grünen Bildschirm, an dem ein Gewirr aus Drähten, Steckern, Platinen und die Wählscheibe eines alten Telefons befestigt waren.
    »Abgefahren«, fand Nick. »Was ist das, eine Art Todesstrahl?«
    »Das war mal ein alter Fernseher«, erklärte Ajay. »Jetzt ist es ein Bildtelefon.«
    »Nie im Leben«, staunte Nick.
    »Jetzt weiß ich, warum du so viele Schlösser an der Tür hast«, bemerkte Will.
    »Und wieso du mir den Arsch gerettet hast, als du Lyle daran gehindert hast, unsere Zimmer zu durchsuchen«, erwiderte Ajay.
    »Also verstößt all das hier gegen sämtliche Regeln«, stellte Will bewundernd fest.
    »Schuldig im Sinne der Anklage«, sagte Ajay und grinste.
    »Hast du davon gewusst?«, wandte Will sich an Nick.
    Nick legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Alter, ich habe dabei geholfen, den Raum zu bauen.«
    »Wie lautet die Nummer deines Freundes?«, fragte Ajay.
    Will las sie ihm vor, woraufhin Ajay die alte Wählscheibe betätigte. Einen Augenblick später hörten sie über einen Lautsprecher ein Klingeln und dann: »Hallo, hier Nando.«
    »Nando, wie läuft's? Wo bist du?«, fragte Will.
    »Im Wagen, hinter eurer Garage, Compadre.«
    »Irgendwelche Schwarzkappen in der Nähe?«
    »Negativ. Keine zu sehen. Wo bist du, Kumpel?«
    »Bei meinen Freunden, den Technik-Freaks«, antwortete Will. »Sie haben alles vorbereitet, damit ich Videodateien von dir empfangen kann.«
    »Cool«, meinte Nando. »Ich hab hier ein hochauflösendes 4G-Smartphone und volle Signalstärke. Seid ihr bereit zum Streamen?«
    Ajay streckte den Daumen nach oben.
    »Wir schalten jetzt ein«, verkündete Will.
    Nachdem Ajay einen Knopf gedrückt hatte, erschien in der Mitte der Röhre ein grüner Punkt, der zunächst zu wogenden Wellen explodierte. Doch dann materialisierte sich aus dem Rauschen, das sich anhörte wie ein Platzregen, ein wackliges Bild in lebendigen Farben: Wills Garage in Ojai, aufgenommen mit einer Handykamera.
    »Wie sieht's aus?«, meldete Nando sich. »Empfangt ihr was?«
    »Klar und deutlich«, bestätigte Will.
    Nando schwenkte das Telefon herum und hielt es auf Armlänge von sich weg, damit sie sein Gesicht sehen konnten. Er trug eine Brille und einen Pork-Pie-Hut. Kabel verliefen von dem Handy zu Stöpseln in seinen Ohren. »Buenos tardes, mein Freund«, sagte Nando und tippte sich an den Hut.
    »Schön, dich zu sehen, Nando. Du kannst uns zwar nicht sehen, aber hier neben mir stehen Nick und Ajay.«
    »Hola, Freunde von Will.«
    »Guten Abend, Sir«, begrüßte Ajay ihn.
    »Was geht ab, Nando?«, meinte Nick.
    »Ich hab eine Vorrichtung für das Handy improvisiert, Kumpel«, verkündete Nando und hielt ein rotes elastisches Stirnband hoch. »Meine Frau hat das in irgend so einer Reality-Show gesehen. Sieht bescheuert aus, aber so könnt ihr beobachten, was ich sehe.«
    »Dann mal los«, sagte Will und meinte dann zu Nick und Ajay: »Wir suchen medizinische Unterlagen, die mein Dad im Haus gelassen hat.«
    »Woher kennst du diesen Typ?«, fragte Ajay.
    »Er hat mir geholfen, den Schwarzkappen zu entkommen. Absolut zuverlässig.«
    Das Bild hüpfte auf und ab, als Nando das Telefon an dem Band befestigte, das er dann über seinen Hut zog. Fetzen von Bildern zischten vorbei – die Garage, der Hof hinter dem Haus, Nandos Taxi, der Abendhimmel –, bis die Kamera sich auf die Rückseite von Wills Haus richtete.
    »Alles klar so weit, Jungs?«, erkundigte Nando sich.
    »Perfecto«, bestätigte Will.
    »Okay, und wo finde ich jetzt diesen Schlüssel?«
    »In einem magnetischen Schlüsselkästchen am Fenster neben der Hintertür.«
    »Verstanden.«
    Auf dem Röhrenbildschirm konnten die drei beobachten, wie Nando sich dem Haus näherte. Sie hörten seine Schritte auf dem Kies und seinen Atem. Dann holte er ein Paar dünner schwarzer Handschuhe hervor.
    »Es hat 18 Grad Celsius, ein schöner Herbstabend hier in Südkalifornien«, verkündete Nando wie ein Wetteransager. »Wie ist es oben in San …«
    »Kalt«, unterbrach Will ihn hastig, da ihm schlagartig einfiel, wie wenig er Nando und seinen Mitbewohnern bis jetzt erzählt hatte. »Kälter als bei dir, viel kälter.«
    »Hast du irgendwas über das gecharterte Flugzeug rausgefunden?«, fragte Nando.
    »Bis jetzt nicht. Bin

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