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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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Belinda. »Bist du das? Bist du zu Hause?«
    Verdammt .
    »Hi«, sagte er und öffnete die Hintertür erneut, als sei er gerade erst eingetroffen.
    »Komm in die Küche! Ich habe Kekse gebacken.«
    »Eine Sekunde. Meine Schuhe sind ziemlich dreckig.« Am liebsten wäre er sofort wieder rausgegangen, aber Dad würde bald nach Hause kommen. Andererseits brachte er es auch nicht über sich, mit ihr in einem Raum zu sein, und bei diesem dämlichen Lied, das noch immer aus dem Lautsprecher plärrte, konnte er nicht klar denken. Will schloss geräuschvoll die Hintertür und folgte der Musik ins Wohnzimmer.
    Der antike Plattenspieler stand neben Dads kostbarer Vinyl-Sammlung: LPs und stapelweise alte 45er-Singles, noch in der Originalhülle. Der Soundtrack des Lebens seiner Eltern. Will kannte diese Musik besser als die Songs seiner eigenen Generation.
    Nr. 78: DIE KLASSIKER SIND AUS GUTEM GRUND KLASSIKER: SIE SIND KLASSISCH.
    »Um sechs bringen Mom und Dad
sie nach Haus und dann ins Bett.
Denn müde kleine Teddybären
haben’s da besonders nett …«
    Will riss die Nadel von der Platte und aus dem Lautsprecher ertönte ein lautes Kratzgeräusch.
    »Belinda« kam hinter ihm ins Zimmer gelaufen. »Du hast dieses Lied doch geliebt«, wunderte sie sich.
    »Ich habe es seit einer Ewigkeit nicht mehr gehört. Es ist irgendwie unheimlich.«
    »Als du klein warst, hast du es dauernd gespielt …«
    »Ich bin dafür jetzt wirklich nicht in der Stimmung.«
    »Aber du hast es geliebt …«
    »Ja, stimmt«, erwiderte Will. »Und damals, als ich es wieder und wieder gespielt habe, hat es dich fast wahnsinnig gemacht.«
    Ihr Lächeln war wie in ihr Gesicht gemeißelt und sie blinzelte nicht ein einziges Mal. Stattdessen hielt sie ihm einen Teller mit Keksen und ein Glas Milch entgegen. »Haferkekse mit Rosinen«, erklärte sie.
    Will starrte auf die Milch. Spielten seine Augen ihm einen Streich oder schimmerte sie leicht grünlich?
    Belinda hielt ihm unbeirrt den Teller entgegen. Zögernd nahm er die Milch und einen Keks und hoffte, sie würde nicht darauf warten, dass er ihn aß. »Wo bist du gewesen?«, fragte sie.
    »Laufen.«
    »Sieht aus, als wärst du hingefallen … Hast du dir wehgetan?«
    »Alles in Ordnung.«
    »Komm, hilf mir beim Abendessen.«
    Er folgte ihr in die Küche und versuchte, nicht zu humpeln. Unterwegs brach er den Keks durch, warf die Hälfte in den Schirmständer im Flur und goss ein halbes Glas Milch hinterher. Dann tat er so, als würde er kauen.
    Belinda ging zum Herd und hantierte mit den Töpfen; aus einem stieg Wasserdampf auf. Dr. Robbins’ Umschlag lag auf dem Tisch neben dem Laptop, genau so, wie er ihn zurückgelassen hatte.
    »Wie sind die Kekse?«, fragte Belinda.
    Er hielt das halbe Exemplar hoch. »Gut.«
    »Hast du die Unterlagen der Schule schon durchgesehen?« Sie leerte den Inhalt des Umschlags auf den Tisch: die elektronische Broschüre, ein kleines Heftchen über die Geschichte der Schule sowie ein Stapel offizieller Formulare und Papiere.
    »Die meisten«, antwortete Will.
    »Und was hältst du davon?«
    Sein iPhone klingelte einmal kurz. Er kramte es aus seiner Tasche und entsperrte es. Eine unbekannte App erschien auf dem Display: ein Federkiel, der über einem altmodischen Pergamentbogen schwebte. Der Name darunter lautete: UNIVERSAL TRANSLATOR.
    Wo kommt das nun wieder her?
    »Scheint ganz interessant zu sein«, antwortete er Belinda.
    »Ich muss gestehen, ich habe ein Problem damit, dass es sich um ein Internat handelt. Und es ist ganz schön weit weg. Wann würden wir dich dann noch sehen? Verstehst du, was ich meine, mein Bärchen?« Belinda ging an ihm vorbei und nahm eine Packung Nudeln aus dem obersten Fach des Küchenschranks. Dabei teilten sich ihre Haare einen Moment, und Will entdeckte eine knotige kleine Beule direkt hinter ihrem linken Ohr. Sie schimmerte in einem intensiveren Rosa als ihre restliche Haut und sah aus wie frisches Narbengewebe oder ein entzündeter Insektenstich. Und sie zuckte .
    Was zum Teufel …?
    Als Belinda sich wieder umdrehte, schaute Will schnell weg, um sich seinen Schreck nicht anmerken zu lassen. Dann nahm er den Laptop und die Unterlagen vom Tisch. »Kann ich noch schnell duschen?«, fragte er.
    »In zwölf Minuten gibt es Essen«, sagte sie mit einem Blick auf ihre Armbanduhr. Mit derselben Hand schüttete sie die ganze Packung Spaghetti ins kochende Wasser und drückte dann die Enden mit einem Löffel in den Topf.
    Mom bricht die Spaghetti

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