Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
Vom Netzwerk:
Dr. Robbins taucht direkt nach der schwarzen Limousine und dem Prowler und unmittelbar vor der falschen Belinda auf. Aber wenn es da einen Zusammenhang gibt – und laut Regel Nr. 27 muss es einen geben –, worin besteht er?
    Der Test. Das musste es sein. War es denkbar, dass sein Ergebnis noch jemand anderes auf ihn aufmerksam gemacht hatte? Jemand, dessen Interesse an ihm nicht annähernd so positiv und wohlwollend war wie das des Centers?
    Was, wenn dieser Test die Ereignisse in Gang gesetzt hatte, die seine Mom so verändert hatten?
    Will hörte ein seltsames Geräusch, schwach und raschelnd. Irgendetwas bewegte sich durchs Gebüsch – genau an der Stelle, wo er den Lichtkreis gesehen hatte, der inzwischen erloschen war. Zweige knackten; sehr wahrscheinlich ein Hirsch oder ein Reh. In den Bergen wimmelte es davon. Dann raschelte es auf der anderen Seite des Wegs. Lauter.
    Er blieb stehen und sofort verstummte das Geräusch in den Büschen. Als er weiterlief, setzte das Rascheln wieder ein.
    Welches Tier reagiert so?
    Erneut hielt Will inne, aber dieses Mal hörte er Geräusche von beiden Seiten des Wegs. Berglöwen? Eher unwahrscheinlich. Sie kamen in der Gegend zwar vor, aber man konnte nur äußerst selten welche beobachten. Außerdem jagten sie allein.
    Dann hörte er ein leises, kehliges Knurren.
    Das konnten nur Kojoten sein. Die Büsche bewegten sich und Zweige zitterten, als das Rudel näher kam.
    Plötzlich drehte sich der Wind und ein ekelerregender Geruch wehte ihm in die Nase: verbranntes Gummi oder Haare und eine heftige Ladung fauler Eier. Kam der Gestank von den Tieren? Will hob einen dicken Ast vom Weg auf. Unten am Hang entdeckte er eine Lichtung, wo sich eine Schlammlawine am Rand der Büsche fast bis zu dem Pfad aufgetürmt hatte.
    Zu seiner Verblüffung sah er, wie Abdrücke im Schlamm erschienen. Sie waren glatt und rund, wie von Knochenenden. Und sie bildeten ein Muster: erst zwei, dann einer; dann zwei, dann einer – mit großen Abständen dazwischen. Wie ein Dreibein, das sich über den Hang auf ihn zubewegte. Ein unsichtbares Dreibein.
    Jetzt setzte das Knurren wieder ein, es schien von allen Seiten zu kommen. Darin eingebettet war eine Art Kauderwelsch, durchsetzt mit Knacklauten und schwachem, keuchendem Schnalzen. Es hörte sich an wie eine Sprache …
    Nackte Angst explodierte in Wills Magengrube. Von hier aus gibt es nur eine Möglichkeit zu fliehen, und wenn diese Wesen ihm den Weg abschneiden …
    Will wirbelte herum und sprintete den Berg hinunter. Sofort hörte er, wie seine Verfolger aus den Büschen brachen und ihm mit einem wilden, keuchenden Jaulen nachsetzten. Als er sich dem Ende des Bergkamms näherte, sprang von hinten ein Schatten über ihn hinweg und landete direkt vor ihm. Ohne sein Tempo zu verringern, schwang Will den Ast mit beiden Händen, so fest er nur konnte. Das Holz zerbarst, als es auf etwas traf, das er nicht sehen konnte. Doch was auch immer er getroffen hatte – es heulte auf vor Schmerz.
    Der Rückstoß brachte Will aus dem Tritt. Fast wäre er gestürzt, doch er drehte sich rechtzeitig auf einem Fuß um die eigene Achse, stieß sich vom Boden ab und rannte weiter. Der unsichtbare Albtraum, dem er mit dem Ast gerade eins übergezogen hatte, hechtete hinter ihm her. Die Luft vibrierte. Etwas Scharfes schnitt durch Wills Sweatshirt und zerkratzte ihm den Rücken. Ein brennender, stechender Schmerz trieb ihn an, noch schneller über die Serpentinen nach unten zu rennen.
    Allmählich wurde es durch die hereinbrechende Nacht schwer, etwas zu sehen. Er konnte die Wesen hinter sich hören, hatte aber bereits einen gewissen Vorsprung vor seinen Verfolgern. Verzweifelt bemüht, den Abstand zu vergrößern, stürmte Will in eine scharfe Kurve, ohne langsamer zu werden. Als er den linken Fuß aufsetzte, um nach rechts auszuscheren, trat er auf Schlamm und geriet ins Rutschen. Er verlor das Gleichgewicht, drehte sich im Fallen und …
    Bamm. Er landete auf seiner linken Seite, rollte sich ab und streckte dann die Hände aus, um den Sturz abzubremsen. Am äußeren Rand der Kurve, kurz vor einem sechs Meter langen Abhang hinunter in nachtschwarze Tiefe, kam er endlich zum Liegen.
    Will rappelte sich sofort auf und humpelte weiter. Er hörte ein übelkeiterregendes Geheul, dann das Prusten und Schniefen von etwas Nassem und Fleischigem. Die Wesen waren jetzt keine dreißig Meter mehr hinter ihm und holten schnell auf. Die letzten fünfhundert Meter bis zum Ende der

Weitere Kostenlose Bücher