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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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weiß, ich weiß …«
    »Wer war das? Hast du sie gesehen?«
    »Nein, Alter. Ich stand ganz ahnungslos an meinem Spind, du bist vorbeigestürmt, und als ich sie kommen hörte, hab ich dich hier reingezerrt. Was zur Hölle hast du gemacht, Mann?«
    Hölle war der richtige Ausdruck . Will zögerte, erinnerte sich aber dann an Elises Rat: Wenn er es schaffen wollte, brauchte er die Hilfe aller seiner Mitbewohner.
    »Keine Ahnung«, erklärte Will und zitterte am ganzen Leib. »Ich habe eine Tür geöffnet und etwas gesehen, was ich nicht sehen sollte.«
    »Komm schon, schieß los. Was war es?«
    »Ich weiß nicht einmal, wie ich es beschreiben soll.«
    »Krass. Welche Tür? Komm, das musst du mir zeigen.«
    »Nein. Auf gar keinen Fall, Nick.« Will vergrub sein Gesicht in den Händen.
    Nick hielt inne und klopfte ihm dann auf den Rücken. »Okay, ganz ruhig, Brauner. Kein Grund, die Nerven zu verlieren. Wir bringen dich besser hier raus, bevor die Hinterwäldler mit Fackeln und Mistgabeln zurückkommen.«

SUICIDE HILL
    Will folgte Nick und gemeinsam schlichen sie sich aus dem Besenschrank zu einer winzigen Tür, die zwischen zwei Reihen von Spinden versteckt war. Eine dunkle Treppe hinunter, einen niedrigen, schmalen Gang entlang, eine Treppe hinauf, zu einer anderen Tür und schon standen sie draußen vor der Sporthalle, am Rand des dichten Waldes, auf der Seite, die vom Campus abgewandt war.
    Die Hände auf den Kopf gelegt, atmete Will die kalte Luft in tiefen Zügen ein und lief gleichmäßig auf und ab, um die Anspannung abzuschütteln. Währenddessen versuchte er zu begreifen, was er eben gesehen hatte.
    Ein Fenster in der Luft … wie das in den Bergen hinter unserem Haus! Ein Fenster ins Niegewesen … Daher stammen die Monster und durch das Fenster gelangen sie hierher … Burbelangs und Gremlins und weiß der Teufel, wie dieses letzte Monster hieß .
    Nick lehnte mit verschränkten Armen an einem Baum, bewegte einen Zahnstocher im Mund hin und her und beobachtete Will die ganze Zeit über. »Was hast du überhaupt in der Scheune gewollt, Alter?«
    »Ich soll mich da mit Coach Jericho und dem Crosslauf-Team treffen.«
    »Jericho? Oh Mann, das ist tragisch«, meinte Nick und schüttelte den Kopf.
    »Warum? Was ist mit ihm?«
    »Ira Jericho ist ein klassischer, gnadenloser Schleifer der übelsten Sorte. Und übrigens: Er hat dich gerade ins Visier genommen.«
    Will drehte sich um. Ein großer, hagerer Mann in einem eng anliegenden blauen Laufdress stand etwa vierzig Meter entfernt, wo ein Pfad von der Sporthalle in den Wald hineinführte. Jericho hatte die langen, dicken schwarzen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Sein Gesicht war so braun gebrannt, dass es fast wie gemeißelt wirkte. Er besaß hohe Wangenknochen und einen harten, schmalen Mund. Seine dunklen Augen waren fest auf Will geheftet, als er zwei Finger in den Mund steckte und einen schrillen, durchdringenden Pfiff ertönen ließ. Dann zeigte er mit einem Finger zuerst auf Will und schließlich vor sich auf den Boden: Du. Sofort herkommen .
    Nr. 88: HÖR IMMER AUF DIE PERSON MIT DER PFEIFE.
    Will winkte dem Coach zögerlich zu. Dann schaute er sich zu Nick um, der noch immer am Baum lehnte. »Kommst du nicht mit?«, fragte Will.
    »Nö.«
    »Warum nicht?«
    »Ich bin Turner, Alter. Jericho hat uns sprunghaften, elastischen Typen nichts zu sagen.«
    »Komm schon, Nick, gib mir Begleitschutz. Ich revanchiere mich auch.«
    Nick überlegte. »Zeig mir diesen unheimlichen Raum, den du entdeckt hast … noch heute Abend … und ich bin dabei.«
    »Okay, okay.«
    Lässig drückte Nick sich vom Baumstamm ab und gesellte sich zu Will. Die beiden trabten zu Coach Jericho an den Waldrand.
    Die Arme vor der Brust verschränkt und reglos wie Stein ragte der Mann vor ihnen auf; Jericho musste mindestens 1,95 Meter groß sein. Alles an ihm war bis auf das Minimum reduziert – kein bisschen zu viel, weder auf seinen Rippen noch an seiner Art.
    »West«, sagte der Coach knapp.
    »Das bin ich«, erklärte Will und hob leicht die Hand.
    »Das ist er«, bestätigte Nick und zeigte auf Will.
    »Sehr hilfreich«, meinte Jericho. Er hatte sich noch immer nicht bewegt. »Seid ihr beiden Clowns wach?«
    »Ja, Sir«, antwortete Will.
    »Ich versteh die Frage nicht«, verkündete Nick.
    »Mein Training fängt immer um Viertel vor an«, erklärte Jericho. »Auf die Minute.«
    Will schaute auf seine Uhr. Es war zwanzig vor eins. »O-kay«, sagte er gedehnt.
    »Das

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