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Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition)

Titel: Paladin Project. Renn um dein Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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bedeutet umgezogen und auf den Plätzen um Viertel vor.«
    »Ich hab ihn schon aufgewärmt, Coach«, beschwichtigte Nick. »Er kann jederzeit losrennen.«
    Jericho starrte Nick an, der ihm ein charmantes Lächeln schenkte. »Na, wenn du mal keine echte Pfadfinderin bist … Unser Greenhorn hier braucht jemanden, der ihm den Weg zeigt, McLeish. Wir laufen fünf Kilometer. Du begleitest ihn.«
    Nicks Lächeln verschwand wie auf Knopfdruck. »Aber …«
    »Warte, lass mich raten: Du hast jetzt Training. Bei den Turnern.«
    »Ja, stimmt, Coach, zufällig ist es so …«
    »Blödsinn. Ich kenne den Stundenplan. Möchtest du lieber zehn Kilometer laufen, Zuckerstange?«
    »Fünf hört sich gut an«, sagte Nick kleinlaut.
    »Meine Mannschaft versammelt sich bei Riven Oak, an der gespaltenen Eiche«, teilte Jericho ihnen mit. »Das ist unser Treffpunkt, Start und Ziel. Bei Regen, Graupel, Schnee oder Sonnenschein. Zeig ihm, wo das ist, McLeish.«
    »Mach ich, Coach.« Nick zog Will am Arm, um schnell das Weite zu suchen.
    Doch Coach Jericho hielt die beiden zurück. »West: Du bist ein Zehntklässler und ein erbärmlicher Anfänger … Nein, du bist das, was ein Anfänger auf einer Kuhwiese von seinen Spikes kratzt. Komm uns nicht in die Quere. Wenn du einen meiner Spitzenmänner zum Stolpern bringst, begrabe ich dich in diesem Wald hier. Bleib auf dem Weg. Ich will keinen Suchtrupp verheizen. Und schaff deinen erbärmlichen Hintern vor Einbruch der Dunkelheit wieder her, falls du dazu fähig bist.«
    »Komm, Will …«
    Aber Will schüttelte ihn ab. Jerichos Ton machte ihn wütend. »Nichts leichter als das, Coach.«
    Zum ersten Mal schaute Jericho ihn nicht mit eiskalter Verachtung an. »Ach ja? Du glaubst also, du kannst es mit meinem Team aufnehmen?«
    »Ja, Sir.«
    »Nicht mit diesem Spinner im Schlepptau.«
    Nick lachte, verstummte aber sofort, als Jericho ihn erneut mit seinem durchbohrenden Blick musterte.
    »Ich kann sogar mehr, als es nur mit ihnen aufnehmen. Ich kann sie schlagen«, verkündete Will.
    Jericho schenkte Will einen letzten, fast interessierten Blick. »Auf geht's, McLeish.«
    »Ich zeig ihm den Weg, Coach.« Nick sprintete los und Will rannte hinter ihm her. Sie folgten dem Pfad auf eine kleine Anhöhe. Unten am Waldrand ragte über einer Lichtung eine alte gespenstische Weißeiche auf. Ihre Äste bildeten ein Dach mit einer Spannweite von fast fünfzig Metern. Der Stamm musste einen Durchmesser von etwa fünf Metern haben und war offenbar vor langer Zeit durch irgendetwas schwer beschädigt worden: In seiner Mitte befand sich ein Spalt, so breit, dass ein Motorrad hindurch gepasst hätte.
    Das Crosslauf-Team des Centers wartete am Fuß der hohen Eiche. Keine Jungs, sondern ein Dutzend muskulöser und unglaublich fitter junger Männer – also alles andere als windschnittige Langstreckenläufer. Nur ein paar von ihnen besaßen Wills Körpermaße, der Rest war größer und mindestens zwanzig Pfund schwerer. Und im Gegensatz zu Will hatte keiner von ihnen die mit Fleece gefütterte Joggingkleidung übergestreift; stattdessen trugen sie nur Trikot, Shorts, Socken und Laufschuhe. Ihre nackten Arme und Beine schimmerten rot vor Kälte, was aber keinen von ihnen zu stören schien. Sie waren bereits aufgewärmt und schlugen vor überschüssiger Energie aus wie Vollblutpferde in der Startbox. Um sie herum stieg der Dampf ihres heißen Atems auf.
    Die Paladins. Ihre Augen leuchteten mit dem gleichen kampfbereiten Feuer wie auf dem Logo. Die Ritter der Straße.
    Als Will sie erreichte, musterten sie ihn von Kopf bis Fuß auf eine arrogante, verächtliche Weise, wie es Läufer vor einem Wettkampf machten: Wieder so ein jämmerlicher Anfänger . Will sah, dass Todd Hodiak zu den Leuten an der Spitze des Teams gehörte und ihn anstarrte. Rasch studierte Will die Körpersprache der Läufer: Sie machten Todd Platz und ordneten sich hinter ihm ein.
    Er ist ihr Anführer .
    Will betrachtete Todds Schuhe: schwarze Adidas mit drei roten Streifen. Die Laufschuhe, die er wenige Minuten zuvor im Gang vor dem Besenschrank gesehen hatte. Als Will wieder hochschaute, entdeckte er noch etwas anderes in Todds Blick: eine Angst, die er ganz schnell zu verbergen suchte.
    Ist das die Gruppe, auf die ich in diesem unheimlichen Raum gestoßen bin? Haben sie mich bis zurück zur Umkleide verfolgt? Er hatte gesehen, wie auch Lyle durch die Tür in diesem Korridor verschwunden war. Was zum Teufel geht hier vor?
    Die Mitglieder des

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