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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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gelingen.
    Und dann hatte er eine Eingebung, einen Witz, den ausgerechnet Professor P'tan bei einem Fakultätstreffen erzählt hatte. Melvosh Bloor erinnerte sich, daß die ganze Juniorfakultät laut und lange gelacht hatte, also mußte er gut gewesen sein.
    Der Akademiker räusperte sich, lächelte freundlich und begann. »Unterbrecht mich, wenn Ihr den schon kennt. Wie viele Sarlaccs braucht man, um einen Jedi zu verspeisen?«
    Jabba starrte ihn an. Zu spät fiel Melvosh Bloor wieder ein, daß die Juniorfakultät über jeden Witz lacht, den ein Seniorprofessor erzählt.
    »Den habe ich schon gehört«, sagte Jabba. Er ließ den Schwanz auf einen Schalter niedersausen, den er allein bedienen konnte, und der Boden unter Melvosh Bloors Füßen verschwand. Der Akademiker stürzte mitsamt seinen Kissen und allem in die Grube. Der Datenblock flog in hohem Bogen aus seinen hochgerissenen Händen und landete mit einem Klappern vor Salacious Crumbs Füßen. Eine schreckliche, markerschütternde Kakophonie ertönte, als Jabbas bevorzugtes Schoßtier, der Rancor, die Bekanntschaft seines neuesten Spielgefährten machte. »Und den habe ich auch schon gehört«, bemerkte Jabba abschließend.
    Er schenkte seinem Hofnarren einen strengen Blick. »Nun, Salacious Crumb«, sagte er, »das war lauter, aber ich glaube nicht, daß es lustiger war.«
    »Bah! Akademiker.« Der Kowakianer zuckte mit den Schultern. »Veröffentlichen oder scheitern, veröffentlichen oder scheitern«, äffte er nach. Bei jedem Wort schlug er Melvosh Bloors Datenblock auf den Boden.
    »Veröffentlichen oder.?« Ein langsamer, gänsehauterregender Laut bahnte sich den Weg aus dem Innern des massigen Hutts, bis er schließlich als Geysir zufriedenen Lachens aus dem Maul des Aufgedunsenen herausplatzte. »Also das ist witzig!« verkündete Jabba.
    Salacious Crumb verzog das Gesicht zu einem Ausdruck tiefer Verachtung für die Vorstellung seines Herrn von einer Pointe. Er warf den Datenblock in die Rancorgrube. Der Rancor, der kein nervöses Herumzappeln kannte und absolut keinen Sinn für Humor hatte, warf ihn zurück.
    Schließlich hatte er schon eine Festanstellung.

Eine Zeit zum Trauern, eine Zeit zum Tanzen:
    Oolas Geschichte
    Kathy Tyers
    Oolas Rücken schmerzte von den Wurzeln ihrer Lekku bis zu den sandalenbedeckten Fußsohlen. Sie hockte am Rand von Jabbas Plattform, so weit von dem Aufgedunsenen entfernt, wie es die Kette erlaubte. Übelriechender Qualm stieg aus seiner Wasserpfeife auf; er hing beißend in der Luft und kratzte in ihrer Kehle.
    Sie schüttelte den Kopf, und die Kette rasselte. Sie hatte jedes einzelne Glied überprüft, in der Hoffnung, eine schwache Stelle zu finden. Umsonst. Seit zwei Tagen, zwei endlosen Umläufen von Tatooines brennenden Zwillingssonnen, hatte sie kein Tageslicht mehr gesehen. Und sie vermutete, daß sie die sabbernden Annäherungsversuche des schrecklichen Hutts nur deshalb hatte abwehren können, weil er ihre Bestrafung genauso sehr genoß, wie er ihre absehbare Unterwerfung erwartete.
    Die Gamorreaner, die sie am Morgen geschlagen hatten, waren vorsichtig gewesen. Sie hatte sich geweigert, näher an Jabba heranzutanzen. Oola kauerte sich zusammen und versuchte zu vergessen. Jabbas segelohriger Echsenaffe hatte sich auf ihre Ferse gehockt und gegackert, als die Gamorreaner sie ausstreckten und mit wissenschaftlicher Kunstfertigkeit auf sie ein- schlugen. Sie hatte auf blaue Flecken gehofft. Vielleicht würden sie dafür sorgen, daß Jabba sie abstoßend fand.
    Ihr Sponsor Bib Fortuna, wie sie ein Twi'lek, hatte in der Nähe gekauert und seine knotige Stirn gerunzelt. Er signalisierte mit Zuckungen und huschenden Bewegungen seiner dicken, männlichen Lekku: »Lerne schnell! Du hast mich ein Vermögen gekostet. Zwei Vermögen. Du wirst ihn erfreuen - selbst wenn sein einziges Vergnügen darin besteht, dich sterben zu sehen.«
    Oola hatte nur noch zwei Hoffnungen: aus diesem Palast des Todes zu entkommen oder, falls das unmöglich war, einen sauberen, anständigen Tod zu sterben, um auf diese Weise zu entkommen. Fortuna war die einzige Person, die ihre Sprache sprach. Dieser Gedanke machte sie unerträglich einsam. Master Fortuna saß in einer Nische am Tisch und hängte seine Lekku über die Schultern von Melina Carniss - einer menschlichen Tänzerin, die dunkelhaarig und beinahe hübsch war.
    Jabbas Schwanz zuckte. Oola legte die Arme um die Fußknöchel. Sie hatte nur wenige Worte Huttisch gelernt (»Nein«,

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