Palast der Liebe
schuldig geblieben war, und wütend auf sich, weil sie es ihm durchgehen ließ. Doch sein Kuss machte sie schwach. Anstatt zu protestieren, seufzte sie glücklich. Sekunden später hatte sie Derek die Arme um den Hals geschlungen und schmiegte sich an ihn.
„Caren“, flüsterte er. „Ich begehre dich so sehr.“ Er presste sich an sie, so dass sie seine Erregung spürte. Mit einer Hand stützte er ihren Nacken, während er mit der anderen aufreizend über ihre Brüste strich, bis er ihre Reaktion spürte. Dann küsste er sie erneut.
„Wirst du heute Abend zu mir kommen?“ fragte er leise, nachdem er ihren Mund freigegeben hatte. „Zum Essen“, fügte er hinzu.
Nicht nur zum Essen. Zum Schlafen. Caren erriet seine Gedanken. Und das wusste er.
„Bitte.“ Er küsste sie sanft und zärtlich. „Bitte.“
Caren nickte stumm. Er zog sie an sich, barg ihren Kopf an seiner Brust und hielt sie so lange in den Armen, bis sie sich genügend beruhigt hatte, um mit ihm weiterfahren zu können.
Als sie sich vor der Tür ihres Bungalows gegenüberstanden, ließ er den Blick vielsagend über ihren Körper wandern. „Ich erwarte dich nach Sonnenuntergang in meinem Bungalow“, sagte er.
„Ich werde kommen“, versprach Caren.
Noch immer steckte Caren der Schreck in den Knochen. Sie brauchte Ruhe, musste sich entspannen, wollte sie am Abend nicht ein einziges Nervenbündel sein. Daher beschloss sie, in den Fitnessclub des Hotels zu gehen.
Nachdem sie ein rigoroses Trainingsprogramm ab-solviert hatte, waren die Aufregungen des Nachmittags tatsächlich abgeklungen. Jetzt saß sie in der Sauna und versuchte die letzten Zweifel, die sie noch hinsichtlich Derek Allens hatte, loszuwerden.
Warum hatte sie solche Angst vor dem Abend mit ihm? War sie nicht nach Jamaika geflogen, um sich zu amüsieren, um ihren Kummer endlich zu vergessen und wieder zu leben wie eine normale junge Frau? Sicher, Dereks Benehmen heute Nachmittag war seltsam gewesen. Doch wer war schon vollkommen? Immerhin kam er ihren Idealvorstellungen ziemlich nahe. Sie fand ihn hinreißend, und auch er fand sie attraktiv. Sie hatte sein Verlangen gespürt, beim Küssen und ...
Ja, das war ein weiterer Grund. Er war überwältigend männlich. Und sie begehrte ihn.
Warum zögerte sie dann? Wieso diese übertriebene Vorsicht? Weil sie nichts von ihm wusste.
Aber wusste sie nicht alles, was sie wissen musste? Schließlich wollte sie keine feste Beziehung mit Derek eingehen. Sein Leben ging sie nichts an, genauso wenig wie ihr Leben ihn etwas anging. Sie würden Spaß miteinander haben, solange sie zusammen waren, und sich dann Adieu sagen, um sich nie wieder zu sehen.
Aber wenn alles so unkompliziert war, wieso wurde sie dann das Gefühl nicht los, dass sie so einfach nicht davonkam?
„Ich versichere Ihnen, ich habe keine Ahnung ..."
„Bei meiner Ankunft“, sagte Derek gereizt, „habe ich strikte Anordnung gegeben, meinen Namen geheim zu halten sowie keine Telefongespräche an mich weiterzuleiten. Sie haben jetzt schon zwei Mal das Vertrauen, das ich in dieses Haus setzte, enttäuscht.“ Derek sagte dem Hoteldirektor unverblümt, was er von ihm hielt.
„Ich bedaure es außerordentlich, dass Sie Unannehmlichkeiten hatten, Mr. Allen. Aber ich versichere Ihnen, das Hotelpersonal war über Ihre Anordnungen informiert. Vielleicht hat die Person, die in Ihr Privatleben eindrang, Ihren Aufenthaltsort aus anderer Quelle erfahren.“
„Vielleicht“, erwiderte Derek knapp. Wo Ray Daniels die Finger im Spiel hatte, war alles möglich. „Ich betone noch einmal, dass mein Aufenthalt in diesem Hotel eine Privatangelegenheit ist.“
„Ich verstehe. Wenn wir etwas für Sie tun können ...“
„Sie können mir Ihr Entgegenkommen beweisen, indem Sie mir heute das Abendessen in meinem Bungalow servieren, und zwar noch vor Sonnenuntergang. Außerdem möchte ich nicht vor morgen Früh elf Uhr gestört werden. Nach elf lassen Sie dann bitte Brunch hinüberbringen.“
„Selbstverständlich, Sir. Dinner für eine Person ...“ „Dinner für zwei Personen.“
Es folgte diskretes Schweigen. Nach umständlichem Räuspern sagte der Hoteldirektor schließlich: „Natürlich. Darf ich Ihnen ein Menü empfehlen?“
„Nein, ich habe das Menü bereits festgelegt.“ Er las die Liste vor, die er sich gemacht hatte. „Ich hoffe, Sie haben alles notiert?“
„Jawohl, Sir. Haben Sie sonst noch einen Wunsch?“ „Oh ja. Ich bin noch lange nicht fertig. Schreiben Sie
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