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Palast der Liebe

Titel: Palast der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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bedienen.
    In dem neuen Kleid, das sie vor ein paar Tagen gekauft hatte, und mit den hochgesteckten Haaren kam sich Caren besonders attraktiv und fraulich vor. Dereks bewundernde Blicke bestätigten sie in diesem Gefühl.
    „Ich schaue dich an? Entschuldige.“
    „Es sollte kein Vorwurf sein. Ich würde nur gern wissen, was in dir vorgeht, wenn du mich so ansiehst. Du tust es nämlich sehr oft.“
    „Wirklich?“
    „Ja.“ Er beugte sich über den Tisch und küsste sie auf den Mund. „Was denkst du, wenn du mich so eindringlich anschaust?“
    „Ich weiß es nicht“, antwortete sie aufrichtig. „Manchmal bist du ...“ Sie lachte und schüttelte den Kopf. „Vergiss es. Es ist verrückt.“
    Er nahm ihre Hand und drückte sie. „Sprich weiter. Sag es mir.“
    Sie beobachtete, wie er mit dem Daumen über ihre Handfläche strich. „Manchmal bist du mir ein Rätsel.“ In seinen Augen blitzte es amüsiert. „Ist das ein Kompliment oder eine Kritik?“
    Sie lächelte. Es war schwierig, ihre Gedanken in Worte zu fassen. „Meistens bist du wie ein ganz normaler Amerikaner. Du sprichst unsere Sprache, du gebrauchst Gesten wie jeder andere auch. Du könntest ein gewöhnlicher Durchschnittsbürger sein.“
    „Ich weiß“, sagte er ernst, fast abwehrend.
    „Dann wieder ...“ Sie biss sich auf die Unterlippe.
    „Dann veränderst du dich ganz plötzlich. Vor allem, wenn wir uns lieben.“
    „Das ist doch normal. In der Öffentlichkeit muss ich mich ständig beherrschen. Aber wenn ich allein mit dir bin, dann ..."
    „So meine ich das nicht“, beeilte sie sich hinzuzufügen und sah sich dabei nervös um.
    „Wie meinst du es dann?“
    „Du scheinst dich in eine andere Person zu verwandeln. Es ist, als besäßest du zwei Persönlichkeiten. Die eine ist amerikanisch, die andere ... ich weiß nicht ... ausländisch. Deine Redeweise ändert sich, du gebrauchst ein anderes Vokabular. Manchmal sprichst du sogar in einer fremden Sprache.“
    Derek lehnte sich in seinem Stuhl zurück und drehte den Stiel seines Weinglases zwischen den Fingern. Seine Haltung signalisierte ihr, dass das Thema ihm nicht gefiel und er nicht weiter darüber zu sprechen wünschte. „Ich habe in der Schule verschiedene Sprachen gelernt“, erklärte er schließlich. „Ich war schon immer sehr sprachbegabt.“
    Es war eine plausible Erklärung, doch Caren nahm sie ihm nicht so ganz ab. Sein verschlossener Gesichtsausdruck verriet ihr, dass ihre Zweifel berechtigt waren. Aber da ihm das Thema ganz offensichtlich unangenehm war, hatte sie kein Recht, es weiterzuverfolgen. Sie bereute sogar, dass sie es zur Sprache gebracht hatte.
    „Ich habe dir doch gesagt, es ist verrückt.“ Sie lächelte ihn entschuldigend an. „Du bist einfach ungewöhnlich, der überwältigendste Liebhaber, den ich je hatte.“
    Seine gute Laune kehrte sofort zurück. Er beugte sich wieder vor und sah ihr tief in die Augen. „Wie viele Liebhaber hast du gehabt, Caren?“
    Sie zögerte. Einen Moment wich sie seinem durchdringenden Blick aus. „Zwei“, bekannte sie dann leise. „Meinen Mann und dich. Und wie viele Frauen hast du gehabt?“
    Sie mochte sich nicht vorstellen, wo er die Liebeskünste erlernt hatte, die er so geschickt einzusetzen verstand. Wie vieler Liebesabenteuer bedurfte es, bis ein Mann wusste, wie man die geheimsten Wünsche einer Frau befriedigt?
    Er zog ihre Hand an die Lippen und küsste sie. „Viele, Caren. Aber nie war es so wie mit dir. Niemals habe ich eine Frau wie dich gekannt.“
    Es erstaunte ihn, dass er die Worte ernst meinte. Er hatte sie schon hundert Mal gesagt, zu den verschiedensten Frauen. Jedes Mal waren es leere Phrasen gewesen, Phrasen, die er nur sagte, weil die Frauen sie von ihm erwarteten.
    Mit Caren war es von Anfang an anders gewesen. Zuerst hatte es ihm ihre Schüchternheit angetan. Dass sie auch leidenschaftlich sein konnte, war eine angenehme Überraschung gewesen, aber nicht das Ausschlaggebende. Schließlich hatte er genug leidenschaftliche Frauen gehabt.
    Was also machte sie so einzigartig? Irgendetwas Undefinierbares, das ihm Angst einjagte. Jedes Mal, wenn sie sich liebten, schien er ein Stück seiner Seele an sie zu verlieren. Nie zuvor war ihm das bei einer Frau passiert. Am Anfang war es ihm nicht aufgefallen. Doch eines Morgens, als er neben Caren im Bett gelegen und sie im Schlaf beobachtet hatte, merkte er plötzlich, wie sehr ihr reines, sanftes Wesen ihn anrührte.
    Waren sie getrennt, und wenn auch

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