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Palast der Liebe

Titel: Palast der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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gestiegen. Inzwischen bin ich wieder auf dem Boden der Wirklichkeit gelandet, und zwar auf eine recht unsanfte Art, wenn ich das hinzufügen darf.“
    Derek beugte sich zu Caren hinüber, bis sein Mund nur noch Zentimeter von ihrem entfernt war. „Du begehrst mich in diesem Moment genauso wie ich dich. Ich kenne deinen Körper gut, ich verstehe seine Sprache. Dein Kleid gefällt mir vor allem deshalb, weil es jedes Detail deiner zauberhaften Figur unterstreicht. Ich habe gesehen, wie du reagiertest, als ich eben deine Hand küsste. Oder glaubst du etwa, es ist mir entgangen?“
    „Bitte, Derek“, flehte sie ihn an und unterdrückte die aufsteigenden Tränen.
    „Du begehrst mich noch immer, Caren. Mehr als je zuvor. Und wenn du deine Vorbehalte ablegen würdest, die du seit deiner Rückkehr nach Washington zeigst, würde dir bestimmt auffallen, dass ich verrückt vor Verlangen nach dir bin. Was bezweckst du nur mit deinem Verhalten?“
    „Ich will damit verhindern, dass du mir noch mehr Leid zufügst. Es ist schlimm genug, dass ich deine Frau werden muss. Als deine vorübergehende Gespielin bin ich mir zu schade. Ich möchte nicht zu deinem Harem gehören. Und deshalb werde ich nicht mit dir schlafen.“
    „Kommt dieser Beschluss nicht ein bisschen spät?“ „Diese Bemerkung ist typisch für dich. Ich habe auf Jamaika mit dir geschlafen, weil ich es wollte. Es war meine freie Entscheidung. Jetzt habe ich mich entschlossen, nicht mehr mit dir zu schlafen.“
    „Aber die Umstände haben sich inzwischen geändert. Wenn wir verheiratet sind, kann ich auf meinen ehelichen Rechten bestehen“, erwiderte er gelassen. „Würdest du das tun?“
    „Unter Umständen.“
    Caren wurde wütend. „Wie stellst du dir das vor?
    Willst du mich gewaltsam in dein Bett bringen? Du scheinst deinem Vater nachgeschlagen zu sein. Frauen sind für dich Leibeigene, was? Von Gott geschaffen zur Freude des Mannes. Aber da spiele ich nicht mit, Mr. Allen. Ich lasse mich nicht versklaven, nicht einen Tag lang. Du kannst deinem Abdullah da vorn sagen, er soll umkehren und mich nach Hause fahren. Ich werde mit meinen Schwierigkeiten auch allein fertig.“
    Caren wäre nicht überrascht gewesen, wenn Derek ihr jetzt vor Zorn eine Ohrfeige gegeben hätte. Doch er lächelte nur und sagte tadelnd: „Er heißt Mohammed, und er wird dich nicht nach Hause fahren. Ich stehe zu meinem Antrag. Ich werde dich heiraten. Und du kannst tun und lassen, was du willst, der Liebe entsagen, schmollen und Trübsal blasen. Ich werde mich dir nicht aufzwingen.“
    Misstrauisch schaute Caren ihn an. Er hatte viel zu schnell nachgegeben. Sie traute ihm nicht. „Und was wirst du tun, während ich schmolle und Trübsal blase?“ fragte sie.
    Sein siegessicheres Lächeln bestärkte sie in ihren Befürchtungen. Er kam ihr vor wie ein wilder Tiger, der gerade eine Beute ausgemacht hatte. „Ich werde dich umstimmen“, sagte er zuversichtlich.
    Obwohl sie seine Worte als Drohung auffasste, brachten sie schlagartig die Erinnerung an zauberhafte Liebesnächte zurück. Caren fragte sich plötzlich, wa-rum sie sich das beglückende Zusammensein mit ihm versagte. Gebannt schaute sie in seine geheimnisvollen Augen und erwachte erst aus ihrer Trance, als der Fahrer die Wagentür öffnete.
    „Wir sind da“, sagte Derek und half ihr aus der Limousine.
    „Werden deine Eltern anwesend sein?“ fragte Caren.
    „Nein. Vater kann keinen Schritt tun, ohne dass ihm die Presse auf den Fersen ist. Er wollte dir den Rummel ersparen.“
    Caren war wie erstarrt und handelte rein mechanisch. Sie begrüßte den Richter und bedankte sich höflich für seine guten Wünsche zu ihrer Eheschließung mit Derek. Sie schrieb ihren Namen auf die Dokumente, die man ihr vorlegte. Sie nahm ihren Platz an Dereks Seite ein. Sie wiederholte die Worte des Ehe-Gelübdes.
    Dann, plötzlich und unvermittelt, traf sie die Erkenntnis. Auf einmal wusste sie, warum sie jene absurde Bedingung gestellt, warum sie solche Angst vor dieser Verbindung hatte.
    Sie wollte keine Ehe auf Zeit schließen. Sie sehnte sich danach, Dereks Frau zu werden. Das Ehe-Gelöbnis war keine leere Formel für sie. Während sie die Worte sprach, nahmen sie eine besondere Bedeutung an.
    Sie hatte sich in Derek verliebt, bevor sie mit ihm ge-schlafen hatte. Ihre Hingabe war ein Zeichen ihrer Liebe gewesen. Die Verbindung mit ihm war keine Farce. Nicht für sie.
    Aber für ihn.
    Während er die Worte sprach, die sie an ihn banden,

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