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Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)

Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lee
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die Lichtquelle zu. Ein weiteres Zimmer vo l ler besonderer Bilder?
    Es war tatsächlich ein Rahmen, den sie in Augenhöhe vor sich sah. Hing er an einer Wand, oder schwebte er im Raum? Als sie ihn b e rührte, ging ein Lich t schein von ihm aus, glitt Wände und Decke entlang, bis er den Raum in zartes Grün tauchte.
    Langsam wich Viviens Angst der Neugier. Der Rahmen war Teil einer Staffelei, davor stand so etwas wie ein Podest. Ein kleiner Tisch mit Malutensilien rundete den Eindruck ab, dass sie sich in einer Art Atelier befand.
    „Gefällt es dir?“
    Der Schreck fuhr ihr in die Glieder, als sie Henry hinter sich hö r te.
    „Verdammt, was soll denn das? Du hast mich zu Tode e r schreckt!“
    „Entschuldige. Die Gelegenheit war zu verlockend. Aber jetzt sag, was hältst du davon?“
    „Wovon?“
    „Von meinem Atelier.“
    „Soll das dazu dienen, den Besuchern die Arbeit s bedingungen der Künstler näher zu bringen? Dann ist es ziemlich mickrig ger a ten.“
    Er trat neben die Staffelei und strich beinahe liebevoll über den Rahmen.
    „Das ist mein Atelier. Hier arbeite ich.“
    „Du?“ Wollte er sie jetzt veräppeln? Sie unterdrückte ein L a chen, um ihn nicht zu beleidigen.
    „Ja.“
    „Und woran arbeitest du?“
    „Komm mit.“
    Er ging zur hinteren Wand und drückte einen Schalter. Licht flammte auf und flutete den Raum, binnen Sekunden war er taghell erleuchtet. Sie schienen sich in einem anderen Zimmer zu befi n den. An den Wänden hingen zahlreiche Bilder. Landschaften, altertüml i che Gebäude, Szenen von Ritterturnieren. Sie trat an eines der G e mälde heran und mu s terte es. Darauf war ein Ritter beim Tjost zu sehen, der seinen Opponenten mit der Lanze aus dem Sattel befö r derte.
    Vivien warf Henry einen fr a genden Blick zu. Dann widmete sie sich wieder dem Bild, studierte es ausgiebig. Es war zwar bei we i tem nicht so schön und detailliert gezeichnet wie ihr Schloss in der kleinen G a lerie, aber man erkannte auf den ersten Blick, dass der Schöpfer di e ses We r kes nicht untalentiert war.
    „Gefällt es dir?“ Erwartung, gepaart mit ein wenig Zurückha l tung lag in Henrys Stimme. Vivien schaute ihn lange an.
    „Es ist gut. Ja, ich finde, es ist tatsächlich gut. Und das hast wir k lich du gemalt?“
    Er seufzte, als wäre ihm ein Riesenstein vom Herzen gefallen.
    „Ja, das ist meins. Ich bin hocherfreut zu sehen, dass du meiner Arbeit ein klein wenig abgewinnen kannst.“
    „Nein, im Ernst, Henry, es ist schön. Wenn du die Details noch ein bisschen herausarbeitest, könntest du es glatt ausste l len.“ Sie hielt inne. „Moment. Die leeren Stellen zwischen den anderen Bi l dern in diesem Stockwerk. Sie sind reserviert für deine?“
    „Falls ich eins für gut genug befinde, und es mein Kritiker für wü r dig erachtet, ja.“
    „Wer entscheidet das?“
    „Du.“
    „Ich?“
    „Du liegst mit mir auf einer Wellenlänge, hast Geschmack, und ein enormes Kunstverständnis. Ich denke, wenn meine Bilder in de i nen Augen reüssieren, sind sie es wert, hier ausgestellt zu werden. Ich habe in dieser Etage mit Bedacht nur Arbeiten unbekannter Küns t ler. Es wäre vermessen, meine Werke neben echten Größen zu zeigen.“
    „Ich denke, aus dir könnte etwas werden“, sagte Vivien, wä h rend sie die anderen Bilder betrachtete. „Gebäude kriegst du schon ganz gut hin, finde ich. Die Landschaften wirken auch einigermaßen pla s tisch und realistisch. Beinahe wie ein Foto, das gefällt mir. Aber was ist …“ Sie blieb vor einem hochformat i gen Bild stehen.
    „Henry, wer ist die Dame im Evakostüm?“ Sie hoffte, er würde den gespielten Vorwurf in ihrer Stimme nicht überhören.
    „Um ehrlich zu sein, das ist meine wahre Leidenschaft. Ich me i ne, was das Malen angeht. Die Landschaften und Gebäude sind nur Übungen. Mich zieht es zu den Portraits, den Akten. Ich finde es rei z voll, die persönlichen Züge und körperlichen Eigenheiten eines Me n schen auf Leinwand zu bannen.“
    „So kann man es auch bezeichnen. Diese Nackedei hier hast du im Gegensatz zu der Ritterburg höchst detailliert getroffen. Ich wus s te nicht, dass du so gute Kenntnisse der weiblichen Anatomie hast.“
    Er trat an ihre Seite und legte ihr den Arm um die Hüfte.
    „Mach dich bitte nicht lustig über mich. Es ist mir ernst mit der Malerei.“
    Seine Stimme klang anders, so hatte sie ihn noch nie gehört. Selbs t bewusst, enthusiastisch, und doch mit einem etwas veruns i cherten Unterton, als

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