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Palast der sinnlichen Traeume

Palast der sinnlichen Traeume

Titel: Palast der sinnlichen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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der dunklen Limousine Ausschau hielt.
    Doch mit jedem Tag, der verstrich, wurden ihr die unwiderruflichen Veränderungen bewusster, die ihnen noch bevorstanden. Der DNA-Test hatte ergeben, was ohnehin schon allen klar war: Sam war Khaleds Sohn. Sie ging mit ihm zur Botschaft von Biryal, und Khaled sorgte dafür, dass Sam ein Pass ausgestellt wurde.
    Sie sprach mit der Leiterin der Personalabteilung und bekam widerstrebend vierzehn Tage Urlaub bewilligt.
    Unablässig jedoch nagten Fragen und Sorgen an ihr. Wie lange wollte Khaled Sam in Biryal behalten? Wie oft erwartete er, dass sie zu Besuch kamen? Der Flug dauerte vierzehn Stunden. Es war ausgeschlossen, dass Sam häufiger zwischen England und Biryal pendelte. Sie würden einen Kompromiss finden müssen.
    Sie wusste, sie sollte einen Anwalt aufsuchen und sich beraten lassen oder mit Khaled eine verbindliche Regelung aushandeln. Nur wollte sie einfach nicht die Erste sein, die das Thema ansprach und die momentane Harmonie zerstörte.
    Und plötzlich war dieser Schwebezustand vorbei, und eine neue Phase begann: Biryal.
    „Das ist ein tolles Flugzeug!“ Mit strahlenden Augen schaute Sam sich um.
    Lucy hingegen saß angespannt auf ihrem Platz und ließ die Schnalle vom Sicherheitsgurt ein ums andere Mal auf- und wiederzuschnappen.
    Auf einmal legte Khaled eine Hand auf ihre. „Du treibst mich noch in den Wahnsinn, wenn du mit diesem Geräusch nicht aufhörst. Weshalb bist du so nervös?“
    Sie zuckte die Schultern. Warum fühlte es sich wie ein riesiger Fehler an, nach Biryal zu fliegen? Warum machte sie das so viel nervöser, als Khaled jeden Tag in London zu sehen? Vielleicht, weil sie nun ein Teil seines Lebens wurde und nicht wusste, ob es darin wirklich einen Platz für sie gab.
    „Sam wird Biryal mögen“, beruhigte Khaled sie. „Mach dir keine Sorgen.“
    Lucy biss sich auf die Lippe und schwieg. Fürchtete sie sich genau davor? Dass Sam sein neues Leben mehr lieben könnte als jenes, das sie ihm bieten konnte? War sie eifersüchtig?
    Sie lehnte den Kopf zurück und wartete, bis sich der Jet in den blauen Himmel über den grauen Wolken Englands erhoben hatte. Dann packte sie die Spielzeuge aus, die sie für Sam mitgebracht hatte. So konnte sie das notwendige Gespräch mit Khaled unauffällig noch ein bisschen hinauszögern.
    Sie musste mit ihm reden, daran führte kein Weg vorbei. Die Dinge schienen sich immer mehr ihrer Kontrolle zu entziehen. Das musste aufhören. Sie brauchte Stabilität. Sicherheit.
    Also wartete sie, bis Sam eingeschlafen war. Khaled saß im vorderen Teil des Jets, einige Papiere vor sich ausgebreitet. Lucy ließ sich auf den Platz ihm gegenüber gleiten.
    „Was tust du?“
    „Arbeiten.“ Er lächelte schwach. „Ich versuche, mir etwas einfallen zu lassen, wie man mehr Touristen nach Biryal locken könnte.“ Er tippte mit einem goldenen Füller auf die Unterlagen. „Das hier sind Pläne für ein Luxushotel – eine sehr geschmackvolle Anlage, die sich sehr gut in die Landschaft einfügt und Biryals Schönheit nicht verunstaltet.“ Er lachte auf, als er Lucys ungläubige Miene sah. „Findest du Biryal nicht schön? Aber das ist es. Ich werde es dir zeigen.“
    „Das wird bestimmt interessant“, murmelte sie und blickte mutlos auf ihre verschränkten Finger. Wie sollte sie nur anfangen?
    Khaled berührte ihre Hand. „Was ist los?“
    Einen besseren Auftakt würde sie nicht bekommen. Sie setzte ein entschlossenes Lächeln auf. „Khaled, wir müssen reden. Wir müssen uns auf einen Plan für Sams Zukunft einigen, mit dem auch wir leben können.“ Sie atmete tief ein. „Ich denke, wir sollten einen Anwalt konsultieren.“
    Er lehnte sich zurück, der Ausdruck in seinen dunklen Augen unlesbar. „Eine offizielle Vereinbarung über das Sorgerecht?“
    „Ja.“
    „Ich verstehe.“
    Sie wusste genau, dass dies die gefährlichsten Momente waren, wenn seine Stimme ganz mild und weich wurde. Trotzdem fügte sie hinzu: „Ich halte das für sinnvoll. Eine formale Vereinbarung wird uns allen Sicherheit geben.“
    „Ach, wirklich?“ Khaled widmete sich wieder seinen Papieren, für ihn war das Gespräch anscheinend beendet.
    „Ja“, rief sie verärgert. „Im Augenblick nehme ich mich zurück, damit du eine Chance hast, Sam kennenzulernen. Aber so können wir nicht weitermachen. Wir können nicht ein paar Wochen in London und anschließend ein paar in Biryal verbringen. Ich habe einen Job, und Sam wird nächstes Jahr zur Schule

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