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Palast der sinnlichen Traeume

Palast der sinnlichen Traeume

Titel: Palast der sinnlichen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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gehen. Wir müssen eine Vereinbarung treffen. Vielleicht kann er dich in den Ferien besuchen.“
    Seufzend schaute Khaled wieder auf. „Ja, eine Vereinbarung ist sinnvoll. Aber möchtest du wirklich in Biryal mit einem Anwalt sprechen? Ich denke nämlich nicht, dass dir seine Aussagen gefallen werden.“
    Lucy versteifte sich. „Ist das eine Drohung?“
    „Nein, natürlich nicht. Nur eine Darlegung der Tatsachen.“ Er neigte den Kopf auf die Seite und schaute sie nachdenklich an. Plötzlich funkelten seine Augen auf. „Die vergangene Woche war schön, oder?“
    „Ja“, gab Lucy zögernd zu. „Aber so kann es nicht weitergehen.“
    „Nicht?“ Er wandte sich wieder seinen Papieren zu. „Es hat keinen Sinn, jetzt darüber zu diskutieren. Und einen Anwalt können wir erst aufsuchen, wenn wir wieder in London sind.“
    Das „wir“ entging ihr keineswegs. Würde Khaled ihnen wie ein Schatten folgen? „Wann wird das sein?“
    „Du hast zwei Wochen Urlaub. Wir können darüber nachdenken, dann zurückzukehren.“
    Darüber nachdenken? Lucy wollte Fakten, eine klare Antwort, doch sie wusste, dass sie nichts dergleichen erhalten würde. Je mehr sie Khaled bedrängte, desto verschlossener wurde er. Es war besser, entschied sie, ein paar Tage in Biryal zu verleben, sich freundlich zu verhalten und dann das Thema erneut zur Sprache zu bringen.
    Welche andere Wahl blieb ihr auch?
    Unter gesenkten Lidern hervor beobachtete Khaled, wie Lucy zu ihrem Sitz zurückging und schließlich in unruhigen Schlaf fiel. Er fühlte sich viel zu ruhelos, um auch nur an Schlaf zu denken. Schließlich richtete er den Blick durchs Fenster auf den schwarzen Himmel und erinnerte sich an das Gespräch, das er eine Woche zuvor mit seinem Vater geführt hatte.
    „Die Klatschpresse ist voll mit Spekulationen, Khaled. Du musst etwas unternehmen, damit die Gerüchte aufhören.“
    „Das wird sich schon wieder geben.“
    „Das reicht nicht!“ König Ahmeds Stimme klang rau. „Ich habe nicht zwei Jahrzehnte auf mein Reich gewartet, nur um es an einen Sohn weiterzugeben, der mein Erbe mit Füßen tritt und mein Land mit Gerüchten überzieht, die zu kitschig sind, um wahr zu sein.“
    „Mein Sohn“, stieß Khaled zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, „ist kein kitschiges Gerücht.“
    Ahmed ignorierte den Einwand, so wie er jedes Argument überging, das Khaled jemals vorgebracht hatte. „Du weißt, was du zu tun hast, um die Sache geradezubiegen. Nimm diese Frau oder schick sie fort, aber unternimm etwas!“
    „Welche Lösung wäre dir lieber?“
    Sein Vater schwieg eine Weile. „Es kümmert mich nicht. Wenn du den Thron übernimmst, werde ich tot sein.“
    Diese Haltung beschrieb das Wesen seines Vaters wohl am besten. Er kreiste ausschließlich um sich selbst und scherte sich nicht im Geringsten um das, was aus seinem Land oder seinem Sohn nach seinem Tod wurde.
    Mit Sam würde er alles anders machen, schwor Khaled sich in diesem Moment.
    Nimm diese Frau oder schick sie fort … Ahmeds Worte hallten in seinem Kopf. Sie erinnerten in daran, dass es in seinem Leben Pflichten gab, die er zu erfüllen hatte. Jetzt, während das Flugzeug ihn durch die Nacht trug, dachte er mit sowohl Hoffnung als auch Furcht darüber nach. Würde Lucy ihn verachten? Ihn bemitleiden?
    Oder konnte sie ihn vielleicht doch lieben? Den Mann, der er heute war?
    Zwölf Stunden später landete der Jet auf dem kleinen Flughafen von Biryal. Erst eine Woche war es her, dass sie hier gewesen war, stellte Lucy erstaunt fest, als ihr Blick die karge Landschaft streifte. Ihr kam es vor, als seien Ewigkeiten vergangen.
    Am Ende der Landebahn hatte sich ein Pulk Menschen versammelt. Vielleicht das königliche Empfangskomitee?
    „Wer sind all diese Leute?“, fragte sie Khaled.
    „Journalisten“, entgegnete er finster.
    „Journalisten?“, wiederholte sie ungläubig. „Gibt es in Biryal so viele?“
    „Nein. Hier erscheint nur eine einzige Zeitung. Außerdem würden die einheimischen Reporter es nie wagen, meine Familie auf diese Weise zu bedrängen.“ Er runzelte die Stirn. „Ich glaube, dort vorne erkenne ich einen Fotografen aus Frankreich wieder.“
    „Frankreich …?“, fragte sie verwirrt. „Weshalb sind die hier?“
    „Jemand muss ihnen einen Tipp gegeben haben.“
    „Aber was interessiert sie an uns?“
    Khaled zögerte eine Sekunde. „Ich bin der Prinz dieses Landes, Lucy. Und Sam ist mein gerade entdeckter Erbe. Für die Klatschblätter

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