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Palast der Stuerme

Palast der Stuerme

Titel: Palast der Stuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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es für besser, ihm nicht zu widersprechen, obwohl sie keine Lust auf einen Tanz mit ihm hatte. Raoul hielt sich eisern unter Kontrolle, der geringste Funke würde ausreichen, um diese Selbstbeherrschung in Flammen aufgehen zu lassen.
    Raoul war ein exzellenter Tänzer, doch Claire war sich der Nähe seines Körpers viel zu bewusst. Sie reichte ihm gerade bis an die Schulter. Er beugte den Kopf ein wenig, und Claire erhaschte den flüchtigen Ausdruck von Schmerz in seinen Augen, der jedoch sofort wieder verschwand. Ihr Herz regte sich mit Mitgefühl und dem verwirrenden Wunsch, ihn zu trösten.
    Hatte sie denn komplett den Verstand verloren? Wollte man einen verwundeten Tiger trösten, würde man unweigerlich bei dem Versuch umkommen. Raouls Erfahrung mit den eigenen Eltern hatte Narben hinterlassen, so tiefe Narben, dass er wahrscheinlich niemanden an sich heranlassen würde. Und wäre jemand dumm genug, es zu versuchen, so würde das volle Ausmaß von Raouls Zorn über ihn niedergehen.
    Claires Blick wanderte durch den Raum hin zu Lucien D’Albro. Wusste der Mann, was er seinem Sohn angetan hatte?
    „Wünschst du dir, du säßest mit meinem Vater zusammen?“ Die Bitterkeit in Raouls Stimme überrumpelte Claire. „Ich weiß, dass du an ihn denkst“, fuhr er fort, bevor sie etwas sagen konnte. „Schließlich eilt ihm der Ruf voraus, ein erstklassiger Liebhaber zu sein.“
    Claire verabscheute die Art, wie er sie ansah, sie ertrug es nicht. „Mit dir dagegen wäre es wohl eher, als würde man von einem wilden Tier überfallen“, fauchte sie wütend, ohne vorher zu überlegen. Die Gefahr, die sie mit ihren Worten heraufbeschworen hatte, wurde ihr erst bewusst, als sie sein dünnes Lächeln sah.
    „Wir sollten diese Unterhaltung besser in der privaten Atmosphäre der Suite fortführen.“ Eine Hand an ihrem Oberarm, zog er sie von der Tanzfläche, ins Foyer und hin zum Lift.
    Claire beruhigte sich mit dem Gedanken, dass sich sein Temperament längst wieder abgekühlt hätte, wenn sie oben in der Suite angelangt wären. Doch während der Fahrt mit dem Aufzug lockerte sich sein Griff nicht, und er ließ sie auch nicht los, als er sie durch den Salon in sein Schlafzimmer zog. Die Einwände erstarben ihr auf den Lippen, als er den Schlüssel im Schloss drehte und ihn dann in seiner Hosentasche verschwinden ließ. Dann erst gab er Claire frei. Als sie zu der verschlossenen Tür lief, lachte er höhnisch auf.
    „Dort unten im Restaurant hast du Partei für meinen Vater ergriffen, nicht wahr?“
    „Ich versuche immer, beide Seiten zu verstehen.“ Claire hoffte, ihn zu besänftigen, doch als er jetzt sprach, fuhr seine kühl gefasste Stimme ihr durch Mark und Bein.
    „Das ist gut“, sagte er mit einem schmalen Lächeln. „Dann wirst du sicher auch die meiner Mutter verstehen. Denn mir schien es, als hättest du nur wenig Verständnis für sie – ein junges Mädchen, Ehefrau eines Mannes, der sie weder liebte noch respektierte. Morgen wirst du ihre Lage sehr genau nachvollziehen können.“
    Er zog sein Jackett aus und begann, langsam die Knöpfe seines Hemdes zu öffnen. „Sie allerdings war noch Jungfrau, während du eine erfahrene Frau von Welt bist. Andererseits … mein Vater war ein meisterhafter Liebhaber, während ich … wie drücktest du es aus? Oh ja, ich bin ein wildes Tier. Nun, ich werde versuchen, deine Erwartungen zu erfüllen.“
    Das durfte einfach nicht passieren! Vor Verzweiflung schloss Claire die Augen. Sie konnte den Anblick seines furchterregenden Gesichts nicht mehr ertragen. Voller Panik rüttelte sie an der verschlossenen Tür, nur von dem einen Gedanken beherrscht, Raoul zu entkommen. Ein hilfloser Schluchzer entfuhr ihr, als seine starken Hände sie bei den Schultern packten, herumwirbelten und ihr mit geschickten Fingern das Kleid von den Schultern streiften.
    Claire verschränkte die Arme vor der entblößten Brust, doch Raoul ließ sich auch durch ihre leisen Protestschreie nicht aufhalten. Er zog ihre Arme fort, und das Kleid rutschte an ihren Seiten herab, um sich zu ihren Füßen zu bauschen. Dann ließ er seinen Blick musternd über ihre schlanken Kurven gleiten. Noch nie hatte ein Mann sie so gesehen, und die Schamesröte schoss ihr in die Wangen.
    Im sanften Licht der Nachttischlampe schimmerte Raouls bronzefarbene Haut unter dem offen stehenden Hemd hervor, und Claires Mund wurde plötzlich trocken.
    Unbewusst fuhr Claire sich mit der Zungenspitze über die Lippen, eine

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