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Palast der Suende - Roman

Palast der Suende - Roman

Titel: Palast der Suende - Roman
Autoren: Jan Smith
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bitter sie sich am anderen Tag über die Hautabschürfungen an ihrem Po, verursacht vom rauhen Teppich, beklagt hatte.
    War es ein Wunder, daß er sie wegen einer anderen verlassen hatte?
    Caroline Westwood gehörte nicht zu den Frauen, die sich über Teppichspuren auf der Haut beschweren würden – auch nicht über andere Dinge, wenn man dem Tratsch glauben durfte. Kaum einen Monat nach Claires Geburtstag war sie zu ihr gekommen und hatte ihren Anspruch auf Sean geltend gemacht.
    Claire war so erzürnt über das selbstverständliche Auftreten der anderen Frau gewesen, so erniedrigt von der coolen Besitzergreifung, daß sie Sean nie eine Chance gegeben hatte, seine Seite der Geschichte zu erzählen – oder auch, um sich zu entschuldigen.

    Sie seufzte und rieb sich den nackten Ringfinger. Hatte sie zu überhastet reagiert? Sie vermißte Sean sehr, sie vermißte seinen schlanken, heißen Körper im Bett, seinen Mund auf ihrem. Sie vermißte sogar die Dinge, die sie an ihm ärgerten, zum Beispiel, wie er den Toilettensitz fallen ließ, oder wie er seine schlammigen Fußballsocken im Waschbecken liegenließ.
    Drei Monate hatte sie gebraucht, um mit der schlichten Tatsache umgehen zu können, daß Sean sich mit ihr gelangweilt hatte. Nach zehn gemeinsamen Jahren war ihr Liebesleben noch befriedigend, aber kaum noch abenteuerlich.
    »O mio rimorso...«
    Claire zuckte zusammen, verwundert, daß sie soviel der Aufführung verpaßt hatte. Sie wandte sich zur Seite und bemerkte, daß Stuart nicht auf die Bühne schaute, sondern sie ansah. Er beugte sich vor und flüsterte in ihr Ohr.
    »Sind Sie in Ordnung? Ich hatte den Eindruck, als wären Sie in einer anderen Welt.« Sein Atem war warm, und doch verursachte er ihr eine Gänsehaut. Sie schauderte. Er bemerkte das, zögerte einen Moment und drückte dann seine Lippen auf den Puls, der unterhalb ihres Ohrs pochte.
    Der Kuß und das Streicheln seiner Fingerspitzen im Nacken hatten eine elektrisierende Wirkung auf sie. Ihre Stola fiel zu Boden. Sie bückte sich, um sie aufzuheben, aber Stuart hielt sie mit einem leichten Druck im Nacken zurück.
    »Lassen Sie«, raunte er, die Stimme autoritär. Dann griff er sie und zog sie auf sein Knie.
    »Aber die Oper...«

    »Wir werden sie anschauen und genießen.«
    Claire erlag seiner faszinierenden Stimme und wandte sich wieder der Bühne zu. Seine Finger fuhren fort, über die Haut ihres Nackens und der Schultern zu streicheln, während sie beide den Liedern lauschten. Sie seufzte und ließ sich ganz von der Musik einnehmen, bis sie spürte, wie kühlere Luft ihren Rücken streichelte. Sie versteifte sich, als sie spürte, daß Stuart ihr ein halbes Dutzend Knöpfe geöffnet hatte.
    »Entspanne dich«, murmelte er und schlang einen Arm um sie – unter dem Kleid. Sie spürte den kalten Manschettenknopf auf ihrer Haut und kämpfte gegen ihren ersten Gedanken an: Sie sollte aufspringen und weglaufen.
    Aber dann ließ sie sich von der Sinnlichkeit der Musik, der Wärme seines Körpers und dem Duft seines Aftershaves umfangen, und sie gab ihr stillschweigendes Einvernehmen. Claire sah sich im Auditorium um und stellte fest, daß alle gebannt auf die Bühne schauten. Selbst wenn jemand hinauf zur Loge geblickt hätte, wäre Stuarts Hand unter ihrem Kleid unsichtbar geblieben.
    Weder sie noch Stuart wandten den Blick von der Bühne, während er begann, langsam über ihren Bauch zu streicheln. Er bohrte verspielt einen Finger in ihren Nabel, ehe der Finger sich nach oben bewegte und wissend über die Knospe von Claires linker Brustwarze spielte.
    »Dammi tuforza, o cielo...« Claire hielt die Luft an.
    Durch die Seide ihres Rocks spürte sie, daß Stuart erregt war. Sie rutschte leicht zur Seite, um den Druck des starren Glieds zu mindern. Sie hörte ihn stöhnen, was zu einem Kribbeln zwischen Claires Schenkeln führte.

    Plötzlich verließ die Hand ihre Brust, glitt über den Bauch hinunter zu ihrem Schoß. Beunruhigt versuchte sie sich noch weiter zurückzuziehen, aber in diesem Augenblick hatte er sie gepackt.
    »Chegli diro? Chimendara il corragio?«
    Stuarts forschende Finger verharrten kurz, als sie gegen das V ihrer Schenkel stießen, und Claire nahm an, daß er damit seine Überraschung ausdrücken wollte – sie trug keinen Slip. Sie hielt den Atem an und überlegte, wie sie ihr Herz beruhigen konnte, das wild gegen ihre Rippen schlug.
    Er zupfte an ihren Härchen, und Claire stöhnte auf. Ermutigt fuhr er an den Lippen ihres
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