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Palast der Suende - Roman

Palast der Suende - Roman

Titel: Palast der Suende - Roman
Autoren: Jan Smith
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Er drehte Cherry einmal um ihre eigene Achse und schob sie dann tiefer ins Zimmer. »Schlafen Sie gut«, sagte er und drückte die Tür hinter sich ins Schloß.
     
    Als der Amerikaner durch die Tür schritt, legten Claire und Stuart an der Mole an. Stuart half Claire aus dem Boot und stand einen Moment lang verlegen neben ihr.
    Sie hatte sein Angebot, essen zu gehen, brüsk abgelehnt, und als er sie jetzt anschaute, sah sie undurchdringlich aus.
    »Habe ich dich verletzt? Wenn ja, tut es mir sehr leid.«
    Claire schüttelte den Kopf. Sie lächelte ihn an, wie sie es im Geschäft getan hätte, um einen Kunden nicht zu vergrätzen. »Nein, es war ein schöner Abend. Ehrlich.«
    »Kann ich dich auf dein Zimmer bringen?«
    »Nein, das ist nicht nötig.«
    »Können wir uns morgen zum Essen verabreden?«
    »Ich glaube nicht.« Zum erstenmal, seit sie das Theater verlassen hatte, schaute sie ihn offen an. Ihr Blick war eine Mischung aus Verlegenheit und stählerner Entschlossenheit. »Ich glaube, das wäre keine gute Idee.«
    »Warum nicht?«
    »Ich will keine neue Beziehung.«
    Stuart schenkte ihr sein charmantes Lächeln. »Wenn
ich die Dinge ein bißchen hastig angegangen bin, bitte ich um Entschuldigung. Der ungestüme Italiener in mir beherrscht gelegentlich den bedächtigen Schotten. Können wir nicht noch einmal von vorn beginnen?«
    »Du hast nichts falsch gemacht, ehrlich. Es ist nur so... ich will keine Beziehung.«
    »Dann schreibe ich dir wenigstens meine Telefonnummer auf für den Fall, daß du deine Meinung änderst.«
    Claire erkannte, daß es töricht wäre, das abzulehnen. Sie wartete, bis er seine Telefonnummer aufgeschrieben hatte, dann nahm sie die Karte entgegen.
    »Gute Nacht«, sagte sie förmlich, entschlossen, ihn nie wiederzusehen.
     
    Er versuchte nicht, sie aufzuhalten, als sie ins Hotel schritt. Er beobachtete das natürliche Schwingen ihres Hinterns und spürte, wie er hart wurde. Claire Savage war eine erstaunliche Frau. Er konnte nicht vergessen, wie gewaltig sie auf ihn im Theater reagiert hatte. Er konnte sich an keine Frau erinnern, die so rasch und ungestüm einen Orgasmus erlebt hatte. Es war leicht, ihren Körper zu erobern.
    Aber was war mit ihrem Kopf? Mit ihren Gedanken? Würde er die auch bezwingen können? Zumindest wäre es eine spannende Herausforderung.
    Er zündete sich eine Zigarette an und sog den Rauch tief in seine Lungen. Wenn Claire Savage glaubte, sie könnte ihn so schnell los werden, würde sie eine Überraschung erleben.

Fünftes Kapitel
    Am anderen Morgen wurde Claire vom Telefon geweckt. Sie befand sich noch im Dämmerzustand, als sie den Hörer abhob.
    »Hallo?«
    »Hallo, Claire?«
    »Jess, bist du das?« Claire war noch durcheinander und glaubte, zu Hause zu sein – denn die Stimme klang wie die ihrer Assistentin bei Barker and Savage.
    »Ja, ich bin’s. Hör zu, Claire, es tut mir leid, dich im Urlaub zu stören, aber wir haben hier ein Problem...«
    »Was für ein Problem?« Claire schüttelte den Kopf und richtete sich halb auf, um endlich wach zu werden.
    »Du weißt, daß wir die Aufnahmen für das Amore Parfum in Rom schießen wollten. Wir hatten auch alles vorbereitet, Models, Fotograf, Location, alles. Aber in letzter Minute hat der Vatikan abgesagt – nachdem er zunächst zugesagt hatte, daß wir eines der Häuser am Petersplatz nutzen könnten. Und auf die schnelle bekommen wir keinen Ersatz.«
    »Ist das nicht Felicitys Kunde?« fragte Claire verwirrt. »Also ist es ihr Problem, nicht meins. Jess, wieso vermasselst du mir meinen Urlaub? Ich fahre selten genug weg.«
    »Ich weiß.« Die Frau am anderen Ende der Leitung räusperte sich. »Felicity hat einen seltenen Virus erwischt. Sie ist zu Hause und kotzt sich aus.«
    »Du willst mir also sagen, daß von all unseren Leuten keiner in der Lage ist, sich des Problems anzunehmen? Für was bezahle ich euch eigentlich?«

    »Nun ja, wir dachten … vielmehr Felicity dachte, da du schon in Italien bist, könntest du vielleicht ein anderes Haus finden, in dem wir fotografieren und...«
    Claire sah die Logik des Gedankengangs widerwillig ein, und ihr Unmut ebbte langsam ab. »Was genau sucht ihr?«
    Jess wurde lebhafter.
    »Es muß ein großer, edel eingerichteter Raum sein, lang genug für einen Laufsteg. Und der Raum muß viel natürliches Licht haben, also brauchen wir hohe Fenster, und … oh, ja, Fresken sollten auch im Raum sein.«
    »Das hört sich wie eine leichte Aufgabe an«, sagte Claire
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