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Palast der Suende - Roman

Palast der Suende - Roman

Titel: Palast der Suende - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Smith
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auszukosten, wenn er seiner Lust, die sie ihm verschaffte, Tribut zollte, aber ihr Sieg war auch so süß und verdient. Sie spürte, wie sich der Schaft in ihrem Mund noch einmal härtete, wie er absolut starr wurde, wie sich seine Bauchmuskeln verkrampften, wie er in sie hineinstieß und dann ihren Mund in kräftigen Schüben füllte.
    Sie verharrte noch einige Momente in ihrer knienden Lage, schaute zu ihm hoch und lächelte.
    Er lehnte sich gegen die Mauer des Türeingangs, atmete schwer und rang um Fassung. Dann zog er sie hoch und drückte sein Gesicht in ihre Haare. Sie schlang ihre Arme um ihn.
    »Willst du immer noch den Kaffee?« fragte sie ihn grinsend.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe eine bessere Idee.« Er nahm ihre Hand und zog sie hinaus in die Gasse, aber nicht zum Kanal, sondern in die entgegengesetzte Richtung.
    »Wohin gehen wir?«
    »Das wirst du sehen.«
    Die Gasse führte sie noch etwa zweihundert Schritte weiter, dann gabelte sie sich, ein Weg führte nach links über eine Brücke und zurück zur Stadtmitte, der andere bog nach rechts ab. Quaid wählte den Weg nach rechts, der immer enger wurde. Häuser zu beiden Seiten, deren Fassaden von der Sonne gebleicht waren, und die
Feuchtigkeit hatte die Farbe aufgeweicht. Plötzlich standen sie vor einer Lücke in der Häuserzeile, ein verziertes Geländer wies auf eine Treppe hin, deren Stufen von wildem Gebüsch bedeckt waren. Quaid bahnte sich einen Weg hoch, und Cherry folgte ihm.
    »Wo, zum Teufel...«
    »Pst«, machte er, faßte ihre Hand und zog sie durch einen überwucherten Rundbogen.
    »Oh.«
    Sie standen auf einem Friedhof. Er war verwildert und seit langem schon nicht mehr gepflegt; die einzelnen Grabplatten waren kaum noch zu erkennen, zugewachsen von Unkraut und Gras. In einer Ecke stand eine kleine Kapelle, die Tür mit Brettern verrammelt, die Fenster zerbrochen.
    »Eine Schande«, murmelte Cherry. »Wie hast du diesen verlassenen Ort gefunden?«
    »Ich habe ihn gestern morgen durch Zufall gefunden. Seit meiner Kindheit habe ich keiner Wildnis widerstehen können.« Er lächelte. »Und als ich die überwucherte Treppe entdeckte, mußte ich herausfinden, wohin sie führt. Und als ich das hier gesehen habe, mußte ich an dich denken.«
    »Wieso?«
    Er hob eine Augenbraue.
    Cherry sah sich um. Der Friedhof war wie eine Lichtung im Urwald. Es war unvorstellbar, daß sie sich in der Mitte einer Stadt befanden. Das einzige Geräusch war das Piepsen der Schwalben, die im Turm der Kapelle nisteten. Es gab keine Häuser, die sie von hier sehen konnten. Die Sonnenstrahlen fielen auf einige Grabplatten, wobei eine größer war als die anderen. Sie lag ein
wenig abseits von den anderen und war so groß wie ein Tisch. Oder ein Bett.
    Cherry ging hinüber und fuhr mit den Fingerspitzen über die bemooste Inschrift.
    »Maria Battisti«, las sie. »1740 bis 1821.« Sie rechnete. »Ich glaube, es war ungewöhnlich, damals so alt zu werden.«
    »Das ist noch nicht alles«, sagte Quaid glucksend. Er wischte den Staub vom Rest der Inschrift. »Hier steht, daß sie viermal verheiratet war.« Er deutete auf eine Plakette auf dem Baum, der unmittelbar neben der Grabplatte stand. »Ihr vierter Ehemann wird hier erwähnt, die Plakette dort erinnert an ihn.«
    Cherry ging zum Baum und kam aus dem Staunen nicht heraus, als sie die Inschrift auf der Plakette entzifferte. »Er war erst einundzwanzig, als er 1822 starb. Das bedeutet …«
    »… daß er ihr Playboy war«, ergänzte Quaid lachend. »Aber damals gab es noch keine Playboys«, sagte Cherry und ging zu ihm zurück. »Sie muß weit über siebzig Jahre alt gewesen sein, als sie ihn heiratete. Donnerwetter. Na ja, ich hätte ihr Glück gewünscht.«
    »Es zeigt, daß es nichts Neues in der Welt gibt«, sagte Quaid. Er hatte ein Rispengras abgerissen und schob den Stengel zwischen die Lippen. Er hob Cherry hoch und setzte sie auf die Grabplatte. Unter dem dünnen Rock spürte sie die Wärme des Steins.
    »Aber doch nicht hier«, flüsterte sie, als er hitzig über ihre Brüste streichelte.
    »Keine Sorge. Ich glaube, das sind Gedenksteine, keine Gräber. Die Leichen wurden wahrscheinlich in Katakomben bestattet.« Er schmiegte sich noch enger an sie,
nahm den Stengel aus dem Mund und fuhr mit den Rispen über ihre Wange, zum Hals und weiter hinunter in den Ausschnitt ihrer Bluse. Er kitzelte das Tal ihrer Brüste.
    Cherry schüttelte sich und spürte, wie ihre Brustwarzen härter wurden. Quaid sah ihre

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