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Palazzo der Liebe

Palazzo der Liebe

Titel: Palazzo der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Wilkinson
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das auf Meeresfrüchte spezialisiert ist.“
    „Hört sich ausgesprochen verlockend an.“
    Stephen lächelte über ihre Begeisterung, hakte Sophia unter und zog sie in Richtung einer geschwungenen Brücke.
    „Na, dann hast du sicher auch nichts dagegen, mit mir über die weltbekannte Ponte di Rialto zu gehen“, sagte er gut gelaunt.
    Wie in Sophias Träumen wurde es ein wundervoller romantischer Abend in authentischem Ambiente, mit fantastischem Essen, Kerzenschein und melancholisch anmutender, musikalischer Untermalung durch singende Gondoliere auf dem Rückweg zum Palazzo.
    In der intimen kleinen Bar hatte sie statt eines Cocktails auf Stephens Empfehlung einen trockenen Verdicchio probiert, da sie kaum Erfahrung mit Alkohol hatte.
    „Ist er nach deinem Geschmack?“
    „Er ist sehr gut.“
    „Wirklich?“
    „Probier selbst.“ Sie hielt ihm ihr Glas hin, aber anstatt es ihr abzunehmen, beugte er sich vor und nippte daran, während er Sophia tief in die Augen schaute.
    „Und?“ Ihre Stimme klang plötzlich ganz rau.
    „Absolut wunderbar …“
    Kein Zweifel, dass er damit nicht den Wein meinte …

5. KAPITEL
    Auch das Essen im Rizanti ließ keine Wünsche offen. Das Restaurant lag direkt am Kanal, zu dem eine großzügige, romantisch illuminierte Terrasse führte; es war nicht übertrieben luxuriös, aber unverkennbar sehr beliebt, da es bis auf den letzen Platz gefüllt war.
    Doch kaum tauchte Stephen auf der Türschwelle auf, begrüßte ihn ein sympathisch wirkender Mann mit lackschwarzen Kringellocken aufs Herzlichste.
    „Stefano, wie schön, dich zu sehen!“
    „Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Carlo.“
    Die beiden Männer schüttelten einander nun begeistert die Hände.
    Noch vor Ende der Mahlzeit wusste Sophia, dass Carlo Verdi nicht nur der Besitzer des Restaurants, sondern auch einer von Stephens ältesten Freunden war. Die blumigen Komplimente des feurigen Italieners machten sie zunächst verlegen, besonders seine Bemerkung, dass sie noch viel attraktiver sei, als Stefano sie beschrieben hätte.
    Wieso, und vor allen Dingen wann hatte Stephen überhaupt mit Carlo über sie gesprochen?
    Das Essen erwies sich als genauso köstlich, wie Stephen es vorhergesagt hatte. Als sie gegen Mitternacht, nach einigen Umwegen durch verwinkelte Seitengassen, wieder beim Palazzo ankamen, hatte Sophia immer noch den Geschmack des cremigen Tiramisu auf der Zunge. Nach Pasta und Scampi, gefolgt von Frutti di mare alla griglia, hatte sie es zusammen mit einem Espresso genossen und hätte schwören können, nie zuvor ein besseres gegessen zu haben.
    Doch der Gedanke an das wunderbare Dessert brachte auch eine andere, weniger angenehme Erinnerung zurück.
    „Warum hat dein Freund Carlo uns eigentlich eine Flasche Champagner auf seine Kosten an den Tisch geschickt, als böte der Abend einen besonderen Anlass zum Trinken?“, fragte sie unvermittelt und zog Stephens Jackett fester um sich, das er ihr umgelegt hatte, als er bemerkte, wie sie fröstelte.
    Ihr Begleiter zögerte kurz, bevor er antwortete. „Ich nehme an, weil er wusste, dass es dein erster Abend in Venedig war.“
    „Und warum hat er dir ausdrücklich seine Glückwünsche ausrichten lassen?“
    „Weil ich ihm genau dasselbe gesagt habe wie dir am Tag der Ausstellungseröffnung im A Volonté: dass ich einfach glücklich bin, in dir die richtige Frau gefunden zu haben – zum Restaurieren der Bilder natürlich“, fügte er mit einem unmerklichen Zucken der Mundwinkel hinzu und nahm Sophia damit den Wind aus den Segeln.
    Dann standen sie vor der Hintertür zum Palazzo.
    „Da ich die Dienstboten um diese Zeit nicht unnötig aufschrecken möchte, benutzen wir einfach meinen Hausschlüssel. Wir müssen nur leise sein.“ Während er sprach, kam er Sophia so nahe, dass sie unwillkürlich den Atem anhielt.
    Stephen lächelte. „Halt schön still, der Schlüssel ist nämlich in meiner Jackentasche.“
    Sophia tat wie geheißen, schlug dabei aber ihre weit geöffneten Augen zu ihm auf.
    „Wenn du mich so anschaust, kommt das einer Einladung zum Küssen gleich“, murmelte er heiser.
    „Oh, aber ich …“
    Was ein halbherziger Protest hätte werden sollen, erstickte er mit einem langen zärtlichen Kuss, der Sophia bis ins Innerste erschütterte. Diesmal nicht flüchtig, sondern bedacht und zunehmend leidenschaftlicher. Instinktiv hob sie die Arme, legte sie um Stephens Nacken und gab ihr ganzes Herz und ihre Seele in den Kuss.
    Es dauerte sehr

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