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Palazzo der Lüste

Palazzo der Lüste

Titel: Palazzo der Lüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Alberti
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Fetzen des Gewandes. Cecilia nahm einen davon, knüllte ihn zusammen und betupfte die roten Striemen auf Terezas Hintern.
     
Rote Spuren …
     
Ohne darüber nachzudenken was sie tat, senkte Cecilia den Kopf und leckte über die Striemen.
     
Nicolò entfuhr ein Keuchen. Sie überraschte ihn immer wieder, und ihr Hintern in der engen schwarzen Hose reckte sich ihm verführerisch entgegen. Die Lust, die schon durch seinen Körper gekreist war, als er Tereza die Peitsche schmecken ließ, ergriff wieder von ihm Besitz, während Tereza die ungewöhnliche Heilbehandlung genoss. Mit geschlossenen Augen reckte sie ihren Hintern Cecilia entgegen.
     
»Das haben Sie gut gemacht, Carlo«, lobte Nicolò sie, als sie zu ihm aufschaute. Er riss sie in seine Arme und küsste sie.
     
Tereza erhob sich. Sie ging steifbeinig zu einem der breiten Sessel, kuschelte sich hinein und presste sich ein Kissen auf den Bauch. Sie hatte sich so gesetzt, dass ihr geschundenes Hinterteil gut zu sehen war. Sie wusste, was ihre Kunden wollten, und statt an den Schmerz dachte sie an die Golddukaten, die sie erhalten hatte, und dass sie als Tochter eines Bäckers niemals auf ein so bequemes Leben hatte hoffen können, wenn sie nicht dieses besondere Talent in sich entdeckt hätte.
     
Zwischen gesenkten Wimpern hindurch beobachtete sie träge, was der Marchese mit dem kleinen Buhlen zu tun gedachte.
     
Cecilia kniete weiterhin neben dem Bock, den Blick hatte sie wieder gesenkt. »Was wünscht mein Gebieter, das ich für Ihn tue?«
     
»Ziehen Sie sich aus, Carlo, und legen Sie alle Sachen über diesen Sessel.« Nicolò zeigte auf das Möbel, in dem zuvor Giorgio gesessen hatte. »Und von Ihnen will ich eine Geschichte hören, Tereza.«
     
Die Angesprochene leckte sich die Lippen, sie kannte nur eine Art von Geschichten – ihre eigene, diese allerdings in unzähligen Variationen.
     
Cecilia hatte Rock und Weste ausgezogen und sorgfältig über die Sessellehne gelegt. Sie war gerade dabei ihr Halstuch aufzuknüpfen, als Tereza mit ihrer Geschichte begann.
     
»Ich kannte einmal ein junges Mädchen, die liebreizende B. Ihr Vater war ein Bäcker, dem es nur mit Mühe und Not gelang, seine Familie durchzubringen. Seit frühester Kindheit musste die arme B. schwer arbeiten und die Brote ihres Vaters in der Nachbarschaft ausliefern. Von einem solchen Gang kam sie frühmorgens zurück.«
     
Cecilia stellte die Schuhe gerade ausgerichtet nebeneinander und machte sich daran, die Strumpfbänder zu öffnen. Die Krawatte lag schon säuberlich zusammengefaltet auf dem Sessel. Nicolò genoss diese langsame Entblätterung ihres göttlichen Körpers. Er kam sich vor wie der Baron D. aus der vorigen Geschichte – allerdings ein glücklicherer Mann, dem es vergönnt war, gleich den nackten Leib seiner Angebeteten in Besitz zu nehmen. Er zog sich ebenfalls aus und zerrte ungeduldig an seinem Halstuch.
     
»Unsere gute B. ging gerade durch die T-Straße, als sie den Weg des vornehmen Herrn Z. kreuzte. Dieser Herr, erfahren an Jahren und im Wesen der Libertinage, spazierte auf der Suche nach Zerstreuungen durch dieses wenig vornehme Viertel in Venedig. B., die mehrere leere Körbe trug und noch Mehlstaub auf Haar und Kleid hatte, kam ihm gerade recht.«
     
Cecilia streifte sich das Hemd über den Kopf und stand nackt im Raum. Die Arme hatte sie vor der Brust verschränkt und die Schultern hochgezogen, als friere sie. Wenn er es nicht besser wüsste, könnte er sie für eine unschuldige Jungfrau halten. Tereza war nicht überrascht, dass der junge Carlo sich als Frau entpuppt hatte, ungerührt fuhr sie mit ihrer Geschichte fort.
     
»Der Herr sprach die B. an und fragte sie, ob sie einen Dukaten verdienen wolle. Das war für das Mädchen eine ungeheure Summe.« Tereza lächelte bei dem Gedanken daran. Für einen Dukaten wackelte sie heute nicht einmal mehr mit dem Hintern.
     
»Die Haare auch«, verlangte Nicolò.
     
Noch bevor Cecilia reagieren konnte, stand er schon neben ihr und machte sich an ihren hochgesteckten Flechten zu schaffen. Nicht besonders feinfühlig entfernte er ein paar Nadeln und kämmte die heruntergefallenen Haare durch. Das Reißen an der Kopfhaut machte ihr deutlich, was sie zu erwarten hatte, wenn sie nicht jeden seiner Wünsche sofort erfüllte. Der Schmerz ließ aber auch die Lust an der Unterwerfung in ihr erwachen. Würde Nicolò sie auch schlagen, so wie Tereza geschlagen worden war? Sie wusste nicht, ob sie es sich wünschen

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