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Palzki 09 - Ahnenfluch

Palzki 09 - Ahnenfluch

Titel: Palzki 09 - Ahnenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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beim Aussteigen.
    »Ich bitte Sie, Herr Palzki.« Zweier brachte ein kleines Lächeln zustande, während er Pauls Sitzplatz akribisch absuchte und das Leder glatt strich. »Mit solch einem Wagen kann und darf man überall parken. Da traut sich weder eine Politesse noch ein Abschleppdienst ran.«
    Ich archivierte diese Aussage umgehend in meinem Langzeitgedächtnis. Vielleicht konnte ich ihn eines Besseren belehren, wenn er das nächste Mal in meinem Zuständigkeitsgebiet, sprich der Pfalz, falsch parkte. Wo käme man da hin, wenn jeder Bürger das Gesetz selbst in die Hand nahm?
    Zweier zeigte auf den zurückversetzten Teil des Schlosses. »In den beiden unteren Etagen ist das Barockmuseum, oben drüber die neue Hasso-Plattner-Bibliothek der Universität.«
    Paul rannte vor. Während wir auf den Eingang zugingen, bemerkte ich einen Mann, der breitbeinig mitten im Hof stand und wie ein Indianer mit erhobener Hand über den Augen auf das Schloss stierte. Im gleichen Moment erkannte ich ihn.
    »Hallo, Herr Fratelli«, begrüßte ich den Geschäftsführer der Peregrinus GmbH, dem Verlag, der die Kirchenzeitung ›der pilger‹ verlegte.
    Fratelli blinzelte zu mir herüber. »Ach, hallo, Herr Palzki, das ist ja mal eine Überraschung. Wie geht’s Ihnen denn so?« Er zeigte auf das Schloss. »Heute müssen Sie nicht auf mich aufpassen. Hier ist nichts, was auf mich fallen könnte.«
    Er lachte und ich erinnerte mich an das Wochenende vor Ostern im Speyerer Dom, als ich seinem Chefredakteur und ihm das Leben rettete, als die Absturzsicherung der neuen Orgel herabfiel.
    »Nehmen Sie das nicht auf die leichte Schulter, Herr Fratelli. Flugzeugabstürze sind gar nicht so selten, von Meteoriten ganz zu schweigen.«
    Fratelli parierte. »Die Zeit der Starfighter ist längst vorbei. Aber trotzdem danke, dass Sie so um mich bemüht sind.«
    Zweier stand daneben und verstand nur Flughafen. Ich hatte keine Lust, die beiden miteinander bekannt zu machen.
    »Was machen Sie eigentlich hier?«, fragte ich neugierig.
    Fratellis Augen blitzten. »Sie wissen ja, dass demnächst der Speyerer Dom von Christo verhüllt wird. Das habe ich bereits vor Ostern organisiert. Ursprünglich wollte ich das selbst machen, mit den vielen LKW-Planen, die Sie in dem Haus in der Engelsgasse gesehen haben.«
    »Sagen Sie bloß, jetzt will Christo auch nach Mannheim kommen?«
    Der Geschäftsführer druckste herum. »Nein, davon weiß er nichts. Ich dachte mir, das Mannheimer Schloss könnte ich auch allein verhüllen. Es ist nicht so hoch wie der Dom und oben, von den Türmen abgesehen, recht gleichmäßig. Wenn man die Antennen abnimmt, müsste es sogar mit den starren und schweren LKW-Planen funktionieren. Dann müsste ich mich nicht um deren Entsorgung kümmern.«
    Es klang schon etwas verrückt, was Fratelli da sagte. Ich wusste aber auch, dass es in seinem Verlag viele solcher Verrücktheiten gab.
    »Sie können die Planen aber nicht ewig auf dem Schloss liegen lassen. Irgendwann müssen die wieder runter.«
    Fratelli nickte. »Dann kommt mein Plan B zum Tragen. Wenn man das gut genug vermarktet, kann man die Plane am Ende vielleicht Quadratmeterweise an Liebhaber verkaufen. Mit den Domsteinen klappt das schließlich auch.«
    Da Zweier sichtbar drängelte, verabschiedete ich mich von Fratelli und wünschte ihm viel Glück.
    »Was ist das für ein Spinner?«, fragte mich Zweier, als wir außer Hörweite waren.
    »Sie kennen Herrn Fratelli nicht? Der wird im Frühjahr wahrscheinlich neuer Chef der Badischen Schlösser- und Gartenverwaltung. Arbeiten Sie nicht auch dort?«, fragte ich scheinheilig und legte noch etwas nach: »So wie es aussieht, wird er bald Ihr Vorgesetzter sein.«
    Zweier schluckte und schluckte. Wie ich längst wusste, war er sehr treugläubig und hatte mir diese hanebüchene Geschichte sofort abgenommen.
    »Immer erfahre ich so etwas als Letzter«, meinte er betrübt. »Ich wusste gar nicht, dass Sie Kontakte zu meinem Unternehmen pflegen.«
    »Das Netzwerk eines Polizeibeamten ist größer als jeder Außenstehender vermutet. Nur so gelingt es uns, auch gewiefte Verbrecher zu überführen. Gangster gibt es schließlich überall.«
    Ich starrte ihn provozierend an, doch er bemerkte nicht, was ich ihm damit sagen wollte. Er hatte nämlich meinen Sohn entdeckt.
    »Da, schauen Sie, was er anstellt!«
    Paul war es langweilig geworden. Er erklomm gerade eines der beiden Denkmäler, die auf Sockeln im Ehrenhof standen.
    »Paul, komm da

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