Palzki ermittelt: 30 Rätsel-Krimis (German Edition)
mit ein paar anderen aus meiner
Klasse im Wald Verstecken spielen. Wir rannten uns eine Weile hinterher und machten
eine Blätterschlacht mit heruntergefallenem Laub, bis wir an einen Hügel kamen.
Auf dem Weg nach oben entdeckten wir eine Höhle, die wir natürlich auf der Stelle
erkunden mussten. Ein schmaler steiniger Weg führte leicht nach unten und endete
nach einer sehr kurzen Distanz an einer Erdwand. Enttäuscht wollten wir uns auf
den Rückweg machen, als ich über etwas stolperte und auf den Boden fiel. Zuerst
lachte Linnea, doch als sie sah, was meinen Sturz verursacht hatte, kam sie interessiert
näher. Aus dem Boden ragte die Ecke einer Holzkiste hervor. Wir begannen schnell,
die Kiste aus der Erde zu befreien. Sie war alt und mit seltsamen Zeichen bemalt.
Einer der Stärkeren von uns schaffte es schließlich, sie zu öffnen. Wir stürzten
uns auf den Inhalt und waren sogleich enttäuscht. Es befanden sich nur ein sehr
alt wirkender Brief und eine Kette mit einem Anhänger darin. Linnea nahm die Kette
und begutachtete den Anhänger.
»Da ist
ja auch eine DM-Münze, die Kiste muss schon sehr lange hier liegen!«
Wir nahmen
unseren Schatz und machten uns auf den Weg zu den anderen, die nicht mit in den
Tunnel gekommen waren. Als sie die Kiste sahen, staunten sie. »Was ist da drin?«,
wollte einer wissen.
Meine Freundin
nahm den Brief, der immer noch in der Kiste lag, und las vor: ›Ich werde verfolgt
und muss meinen Schatz vor Räubern in Sicherheit bringen, darum vergrabe ich ihn.
Wer diesen Schatz findet, soll ihn bitte gut beschützen, denn er ist von sehr hohem
Wert.‹
»Steht denn
keine Jahreszahl oder so dabei?«, fragte ich.
»Doch, hier
steht 1940! Dieser Schatz muss wirklich sehr wertvoll sein!«, antwortete meine Freundin.
Wir gingen
zusammen zu unserem Pausenplatz zurück, erzählten den Langweilern von unserem abenteuerlichen
Fund und zeigten ihnen die Kiste und deren Inhalt.
»Der Schatz
ist aber cool!«
»Bloß leider
nicht echt!«, antwortete ich.
Paul rannte an mir vorbei und riss
mich aus meinen Gedanken an den letzten Tag.
»Papa ist
da!«, rief er mir zu und war schon auf dem Weg nach unten, um ihm wie immer entgegenzuspringen.
Endlich würde es losgehen.
Ich hörte
Papa: »Meine liebe Stefanie, wegen meinen Ermittlungen muss ich noch schnell für
ein paar Recherchen nach Speyer in den Dom!«
Jetzt war
ich an der Reihe. Ich war schnell die Treppe heruntergerannt und sagte: »Oh ja,
klasse, Papa, da komme ich mit, dabei kann ich bestimmt viel lernen!«
»Das ist
keine schlechte Idee!«, sagte Mama. »Dann kommen wir gleich alle mit! Das wird bestimmt
ein netter kleiner Ausflug!«
Und schon
war der Tag für mich gelaufen.
Frage: Woran erkannte Melanie, dass
es sich um eine Fälschung handelte?
Lösung
20. Rätsel-Krimi
1940 gab es noch keine DM.
Der Papageienliebhaber
21. Rätsel-Krimi
Es hätte so ein schöner Tag werden
können.
Und den
hätte ich mir nach dem Stress der letzten Wochen wirklich verdient. Jeden Sommer
war es das Gleiche: Kaum hielt die Hitze mehrere Tage an, drehten die Leute durch.
Auch wenn so manche Statistik behauptete, dass die meisten Verbrechen zum Jahresende
verübt wurden, wusste ich es besser. Die brütende Sommerhitze ließ die Aggressionsschwelle
bei nicht allzu charakterfesten Menschen beträchtlich sinken. Davon waren nicht
nur die zwischenmenschlichen Bereiche von Mann und Frau betroffen. Amokfahrende
Autofahrer, die sich von einem angeblich zu langen Ampelrot provozieren ließen,
normalerweise friedliche Kneipengänger, denen witterungsbedingt bereits das erste
Bier zu Kopf stieg, sowie die zusätzlichen 15.000 temporären Einwohner, die den
Rhein-Pfalz-Kreis im Sommer auf den Campingplätzen rings um Altrip bevölkerten.
Gerade dort waren Pöbeleien und Schlägereien an der Tagesordnung. Eigentlich bräuchten
wir im Sommer zusätzlich einen Stab von Beamten, was personalpolitisch jedoch nicht
durchsetzbar war.
Wie auch
immer, nach den letzten stressigen Wochen gönnte ich mir an diesem Tag einen freien
Freitagnachmittag. Um einer Einkaufstour mit meiner Frau zu entgehen und die ungewohnte
Freiheit nicht ungenutzt zu vergeuden, machte ich mich auf den Weg, um meinen Freund
Lukas in Schauernheim zu besuchen. Im Nordring besaß er ein kleines Häuschen am
Ortsrand mit Blick aufs freie Feld.
»Hallo,
Reiner«, begrüßte er mich. »Toll, dass es geklappt hat. Wir haben uns ja schon ewig
nicht mehr gesehen. Ich habe
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