Palzki ermittelt: 30 Rätsel-Krimis (German Edition)
habe
zahlreiche Wattwanderungen unternommen, Schellenten beobachtet, in Rostock in einem
Dreisternehotel übernachtet und mich dabei prächtig erholt. Dann komme ich heim
und werde gleich eines Diebstahls beschuldigt!«
Ich nickte.
»Tja, so spielt das Leben manchmal. Haben Sie bitte Verständnis dafür, dass ich
Sie nun vorläufig festnehmen muss. So eine dreiste Lüge ist mir schon lange nicht
mehr aufgetischt worden.«
Frage: Welche Lüge meinte Reiner
Palzki?
Lösung
18. Rätsel-Krimi
Da es an der Ostsee keine Ebbe
und Flut gibt, gibt es auch kein Watt.
Blinder Verdacht
19. Rätsel-Krimi
Es hätte so ein schöner Tag werden
können.
Viel war
in letzter Zeit über die Finanzkrise geschrieben worden. So mancher hatte sich mit
nur schwer durchschaubaren Finanzanlagen um seine Altersvorsorge gebracht. Mir als
Polizeibeamter konnte so etwas jedoch nicht passieren. Das hatte einen einfachen
Grund: Im Regelfall ließ das Gehalt eines Polizisten finanztechnische Spielereien
nicht zu. Da ich zudem weder in ein reiches Elternhaus geboren wurde noch sonstige
weitere Einkünfte hatte, konnte ich der Finanzkrise gelassen gegenübertreten. Dies
galt aber ausschließlich für mein Privatleben. Als Kriminalhauptkommissar hatte
ich dagegen zunehmend mit Mitmenschen zu tun, die ihre persönliche Finanzkrise mit
individuellen Mitteln zu meistern versuchten. Und diese waren nicht immer ganz legal.
Mein Lieblingskollege
Gerhard Steinbeißer und ich kamen gerade aus einem Einzelhandelsgeschäft in Neuhofen,
in dem wir in einer sehr heiklen Sache ermittelten, als plötzlich zwei Streifenwagen
mit eingeschaltetem Sondersignal angebraust kamen und vor dem wenige Häuser entfernten
Geldinstitut anhielten. Sofort stürmte eine Handvoll bewaffneter Kollegen in die
Bank hinein. Doch wie wir gleich darauf erfuhren, war dies vergebens. Der Bankräuber
hatte sich in letzter Sekunde mit seinem vor der Bank stehenden, grauen, uralten
Fahrrad und einem großen roten mit Bargeld gefüllten Rucksack aus dem Staub gemacht.
Einem Zeugenhinweis nach radelte der Täter in Richtung Rheingönheim davon. Die Beamten
eines der beiden Streifenwagen hatten bereits die Verfolgung aufgenommen.
»Komm«,
sagte ich zu Gerhard, »lass uns ebenfalls nach dem Flüchtigen suchen.«
Wir stiegen
in seinen Dienstwagen und fuhren die Ludwigshafener Straße in Richtung Ortsausgang.
Von unseren uniformierten Kollegen war weit und breit nichts zu sehen.
»Stopp,
halt mal an«, forderte ich meinen Kollegen plötzlich auf. »Mein Gefühl sagt mir,
dass der da rechts rein ist.«
Gerhard
schaute mich fragend an. »Na, da bin ich mal gespannt, ob dein Gefühl zuverlässig
ist. Ich kann jedenfalls nicht erkennen, warum der Täter hier abgebogen sein sollte.«
»Sehen tu
ich es auch nicht. Dann nenne es eben Intuition. Wenn er geradeaus gefahren ist,
kommt er hinter dem Tierpark aufs freie Feld. Falls er hier aber rechts in die Ringstraße
eingebogen ist, kann er sich im angrenzenden Wald mit Leichtigkeit verdünnisieren.
Vielleicht hat er auch seinen Wagen hier irgendwo abgestellt oder er will seine
Beute im Wald verstecken.«
»Okay, von
mir aus«, antwortete Gerhard und bog rechts ab. Nach hundert Metern begegneten wir
einem Spaziergänger. Ich gab meinem Kollegen ein Zeichen, dass er anhalten solle,
und kurbelte das Seitenfenster herunter. »Entschuldigen Sie, Kriminalpolizei. Wir
suchen einen Radfahrer auf einem alten grauen Fahrrad. Ist der vielleicht gerade
hier vorbeigefahren?«, fragte ich den älteren Herrn.
Der Mann
nickte. »Und mit was für einem Tempo! Der hat mich fast über den Haufen gefahren,
als ich da vorn über die Straße ging. Er hatte einen knallroten Rucksack dabei und
hielt komischerweise eine Skibrille in der Hand!«
»Genau den
suchen wir. Können Sie uns sagen, in welche Richtung er gefahren ist?«
»Na klar
kann ich das. Ich musste mich von diesem Schreck erst mal erholen, deshalb bin ich
noch eine Weile stehen geblieben und habe ihm nachgesehen. Er ist da vorn in den
Wald eingebogen.«
Der Mann
zeigte auf einen in die Straße mündenden Waldweg. Ich bedankte mich bei ihm für
die präzise Aussage und Gerhard fuhr weiter bis zum Beginn des Waldwegs.
»Da kommen
wir mit dem Auto nicht weiter, Reiner«, sagte er und parkte den Wagen. »Komm, lass
uns zu Fuß gehen.«
Bevor wir
uns auf den Weg machten, verständigte ich noch unsere Kollegen per Funk.
Wir mussten
nicht weit gehen. Nach wenigen Schritten entdeckten wir
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