Pamiu Liebling der Goetter
Gesicht zurückgekehrt. Plötzlich trat eine verlegene Stille zwischen sie.
„Ich hörte, du hast einen kleinen Sohn.“
Sie nickte. „Ich liebe ihn, auch wenn seine Zeugung alle meine Träume zerstörte.“
„Ich hätte ...“
Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Sag nichts weiter. Ich weiß, dass du dich für Laufbahn und Macht entschieden hast. Ich habe es akzeptiert. Und jetzt muss auch ich mich wohl damit begnügen.“
Er sah sie fragend an. „Was meinst du damit?“
Sie nahm seine Hände in ihre und drückte sie. „Pamiu, ich möchte, dass Djedefre einst Pharao wird.“
„Khufu wird es niemals zulassen, dass dein Sohn sein Nachfolger wird. Er liebt Kawab abgöttisch.“
„Ja, das weiß ich. Er hat Djedefre bisher kaum Beachtung geschenkt. Seine Heirat mit mir war lediglich ein Komplott gegen unsere Liebe, eingefädelt von Hetepheres. Möge Ammit sie verschlingen.“ Sie ging wieder auf ihn zu. „Pamiu, bitte komm heute Nacht in meine Gemächer – spät, wenn alle schlafen, und durch den Garten, durch den alle Heimlichkeiten kommen.“ Ihre Stimme war bei den letzten Worten nur noch ein Flüstern gewesen.
„Neferiabet, du weißt, dass wir das nicht dürfen.“
Sie trat noch näher an ihn heran. „Warum nicht, Pamiu? Haben wir nicht beide unsere Pflicht erfüllt? Wir können es wagen – endlich nach so langer Zeit.“
Er zog sie an sich. Er wusste, dass er es nicht tun sollte, und gleichzeitig wusste er, dass er es tun würde.
Als er ihre Gemächer betrat, waren diese von dem Duft erfüllt, der aus den Räucherschalen strömte. Die Flamme der einzigen brennenden Fackel malte Schatten an die Wände und ließ den Körper von Neferiabet, die nackt auf dem Bett lag, in Bronze schimmern. Er ging zu ihr und löste seinen Schurz. Dann begann er sie überall zu küssen. Neferiabet lehnte sich seufzend zurück und zog ihn zu sich auf das Ruhebett. Einen Moment flammte die Panik in ihm wieder auf. Das, was er hier tat, war falsch. Er zuckte zurück.
Sie bemerkte sein Zögern und sah ihn an. „Was hast du?“
Er spürte die Wärme ihrer Haut, und sein Widerstand erstarb. Als er in sie eindrang, schloss sie die Augen, und ihre verschlungenen Leiber fanden den Rhythmus des anderen.
Das ist es, dachte er. Sie war es, die ich immer wollte. Ich werde nie auf sie verzichten können. Er fuhr ihr durch das lange Haar und legte seinen Arm um ihre Taille, um sie noch näher an sich heranzuziehen. Ihre Blicke trafen sich, es waren Blicke der Leidenschaft und der Sehnsucht. Sie umklammerte seine Taille mit ihren Schenkeln und berührte sein dichtes schwarzes Haar. Wie lange hatte er diesen Augenblick ersehnt. Er spürte eine Lust, die über das Fleisch hinausging. Er hielt inne, um sie anzuschauen und ihre Brüste zu liebkosen, und sah, dass sie unter seinen Berührungen erzitterte. Langsam begann er wieder sich in ihr zu bewegen, und schließlich kam sie mit einem leisen Schrei zum Höhepunkt. Sie befreite sich von ihm, und er rollte sich auf den Rücken, nur um sie sofort wieder auf sich zu ziehen. Ihre Bewegungen waren katzenhaft und geschmeidig, sie bog sich zurück und drückte den Rücken durch, immer in ihren Bewegungen fortfahrend, bis er sich endlich in ihr ergoss.
Neferiabet öffnete die Augen und lächelte ihn an. Schweißperlen lagen auf ihrer Oberlippe, und er wischte sie zärtlich mit einem Finger fort. „Ich liebe dich. Warum nur liebe ich dich so?“
Sie legte ihren Kopf in seine Armbeuge. „Weil ich ein Teil von dir bin. Hathor sagte es mir. Ich weiß es.“
„Ich weiß nicht, was geschehen wird. Wir sind in einem Spiel der Mächtigen verwoben. Wenn es herauskommt, wird es uns beide den Kopf kosten.“
„Es wird aber nicht herauskommen. Es ist unser Geheimnis, das sie uns niemals werden nehmen können. Sie haben uns missbraucht, Pamiu. Wir haben uns nur ein Stück von dem genommen, was sie uns geraubt haben.“
„Ich werde morgen mit Khufu zur Baustelle zurückkehren müssen.“
Neferiabet schloss die Augen. „Dann lass uns noch etwas zusammenliegen. Dieser Moment ist zu kostbar, um ihn zu verschwenden.“
Pamiu wartete, bis Neferiabet eingeschlafen war. Dann stand er auf und band sich den Schurz um. Er wagte es kaum, sie im Schlaf zu küssen, weil er befürchtete, dass sie erwachen könnte. Bevor er ihre Räume verließ, nahm er noch einmal das Bild in sich auf, wie sie nackt und schlafend dalag. Es kostete ihn Mühe, sich umzudrehen und sie zu verlassen. Er hatte
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