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Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Titel: Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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und wandte sich an Elizabeth. „Er ist völlig am E n de. Lass ihn einfach in Ruhe!“
    „Ich kann beim besten Willen jetzt nicht aufhören. Wie denkst du dir das?“ Meinst du etwa ich habe Freude daran, wollte sie noch hinzufügen. Stattdessen schwieg sie, angesichts der Tränen, die nun auch in Charlys Augen schimmerten. Anscheinend hatten sie heute alle einen schlechten Tag. Ein wenig ratlos musterte sie die beiden. Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, könnte man sie für ein Liebespaar halten.
    „Ich ...  Tut mir leid. Gib mir ein paar Sekunden! Nur einen Moment“, brachte er hervor und versuchte bereits, seine Atmung unter Kontrolle zu bekommen.
    „Dafür sollte sich kein Mensch entschuldigen müssen“, stellte Charlotte klar und reichte ihm ein Papiertaschentuch.
    Er schnäuzte sich die Nase.
    „Wir machen das ganz anders“, erklärte Elizabeth. „Ich spritze dir jetzt ein starkes Beruhigungsmittel, in Kombination mit einem Schmerzmittel. Dann spürst du nichts. Ist das okay für dich?“
    Tyler nickte, er traute seiner Stimme noch nicht.
    Als er schließlich weg driftete, befahl Liz ihrer Cousine: „Zieh dir sterile Handschuhe an und halte das mal kurz! Ich muss einen neuen Katheter legen und alles vorbereiten. Halt ihn gerade nach oben!“
    „Um Himmelswillen“, Charlotte sprach sehr leise, falls O´Brian sie hören konnte. „Sag ihm ja niemals, dass ich seinen ... seinen ...“
    „Seinen Penis“, unterbrach Liz ihr Gestammel. „Kannst du dieses Wort nicht mal aussprechen?“
    „Du bist unmöglich“, flüsterte Charly. „Genau wie meine Mutter. Die wollte solche Dinge auch immer erzwingen.“
    „Das sind ganz selbstverständliche Bezeichnungen. Bist du tatsächlich so prüde?“
    „Unsinn!“, stieß Charly flüsternd hervor. „Jetzt sieh zu, dass du dieses verdammte Katheterding rein schiebst! Mach aber in Gottes Namen vo r sichtig!“
    „Ich weiß, was ich zu tun habe“, schnappte Liz zurück.
    „Fein.“
    „Lass doch das alberne Flüstern sein!“
     
    23. Kapitel
     
    Charlotte schreckte auf ihrem Stuhl hoch. Sie rieb sich den schmerzenden Nacken. Da war sie tatsächlich eingenickt, als sie hier neben O´Brians Bett saß und darauf wartete, dass es ihm wieder besser ging. Elizabeth hatte sich wegen des Fiebers Sorgen gemacht und ihr eigenes Herz wurde ohnehin seltsam von Tylers Leid berührt. Dafür gab es kaum eine logische Erklärung. Was spielte das jetzt noch für eine Rolle?
    Tyler war zwischendurch immer mal wieder unruhig geworden. Manchmal hatte er leise vor sich hingemurmelt. Es waren unzusammenhängende Worte gewesen, einen Namen und einmal hatte Charly deutlich g e hört, wie er „Mom“ sagte.
    Jetzt fröstelte sie etwas. Sie legte den Kopf auf ihre angezogenen Knie und schlang ihre Arme darum. Draußen begann es bereits zu dämmern. Vielleicht sollte sie nun doch nach Hause gehen. Sie würde sich nur lächerlich machen, wenn das raus kam. Schließlich wussten alle, dass sie den Rocksänger nicht besonders mochte. In ihrem derzeitigen, übernächtigten Zustand, kümmerte sie dies  jedoch kaum. Sie wiegte sich ein wenig hin und her. In dieser Bewegung lag immerhin etwas Tröstliches. Charly erstarrte, als etwas ihr Haar berüh r te.
    Tyler beobachtete sie bereits eine geraume Zeit und konnte dem Drang nicht widerstehen. Deshalb streckte er einfach seine Hand aus, ohne weiter darüber nachzudenken. Sachte wickelte er sich eine Strähne um seinen Finger. Ihr Haar war weich und seidig.
    „Wie lange sind Sie schon wach?“, fragte Charlotte leise.
    „Noch nicht lange. Was tun Sie hier?“
    „Ich weiß auch nicht so genau. Wie geht es Ihnen?“
    „Besser.“
    Sie nickte langsam. „Es wird bereits hell.“
    Tyler schaute jetzt ebenfalls zum Fenster und zog seine Hand zurück. „Wissen Sie welche Farbe sich jeden Morgen als aller erstes zeigt?“, fragte er le i se.
    „Nein“, überlegte Charly. „Wahrscheinlich rot.“
    „Es ist grau.“
    „Oh - tatsächlich? Das wusste ich nicht.“ Sie machte eine kurze Pause. „Sie haben wohl schon viele schlaflose Nächte durchlebt.“

„Tausende. Sie sollten nach Hause gehen, Dr. Svenson.“
    „Ja, wahrscheinlich haben Sie Recht.“ Aber sie rührte sich nicht von der Ste l le.
    „Warum sind Sie hier, Charlotte?“
    „Sagen Sie´s mir!“ Sie sah ihn eindringlich an.
    „Das kann ich nun wirklich nicht.“ Er klang fast ein wenig amüsiert.
    Sie schien kurz zu überlegen. „Vielleicht, weil ich nicht wollte,

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