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Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Titel: Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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kam die Erkenntnis und er ließ sich wieder zurück in die Kissen fallen.
    Man hatte ihn gefunden und ins St. Elwine Hospital gebracht. Er war in Sicherheit, zumindest vor potenziellen Kidnappern. Ansonsten lauerten hier jede Menge Gefahren auf ihn.  Man hatte ihn gründlich unte r sucht, doch um ganz sicher zu gehen, sollte er zur Beobachtung die Nacht noch im Krankenhaus verbringen. Und das, obwohl ihm schon allein dieser penetrante Geruch nach Desinfektionsmitteln Übelkeit verursachte. Er musste in einen Becher pinkeln und dann wurde ihm jede Menge Blut abgenommen, wie er fand. Am schlimmsten für ihn war die elende Stocherei nach einer geeigneten Vene. „Josh, du bist dehydriert“, hatte Lizzy ihm erklärt. Was bedeutete, dass seinem Körper unbedingt Flüssigkeit zugeführt werden musste. Allerdings schien nicht nur Josh selbst, sondern auch seine Venen etwas dagegen einzuwenden zu haben. Denn die Blutgefäße waren  permanent geflüchtet, wann immer jemand versucht hatte auf sie einzustechen. Das  machte es alles nicht eben leichter für ihn. Die junge Assistenzärztin wurde zunehmend nervöser. Josh biss die Zähne zusammen. „Tu doch was!“ schien der Blick zu sagen, mit dem er seine Frau festhielt.
    Lizzy strich daraufhin sanft über sein Gesicht. „Es ist gleich vorbei“, redete sie beruhigend auf ihn ein, da sie über  seine Phobie vor Nadeln B e scheid wusste.
    „Herrgott, ich habe jetzt genug.“
    „Ich bin drin“, rief auf sein Stöhnen hin die junge Assistenzärztin aus. Sie schien eben so erleichtert wie er selbst.
    Dann endlich hatte man ihn in ein Zimmer gebracht, wo er sich ausruhen konnte. Josh betrachtete eingehend die Mullverbände, die man ihm um seine aufgeschlagenen Hand- und Fingerknöchel gebunden hatte. Seit Tagen hatte er sich dazu gezwungen, den heftigen Schmerz in seinen Händen zu ignorieren. Wie hätte er sonst immer und immer wieder g e gen die verschlossene Tür hämmern sollen? Doch nun war das Pochen in den Fingern beinah une r träglich geworden.
    Zwei FBI - Agenten tauchten auf und stellten ihm endlose Fragen. Er hatte versucht, sich genau an alles zu erinnern, doch  zum Täter hatte er kaum A n gaben machen können.
    Ihm war nur ein kurzer Moment der Ruhe vergönnt gewesen, denn seine Eltern und sein Sohn hatten ihn natürlich in die Arme schließen wollen. Liz war zu ihnen gestoßen. Als Lukas dann unruhig  wurde, gingen Olivia und Peter mit ihm nach Hause. Lizzy allerdings hatte sich gar nicht mehr von ihm trennen wollen. Immer wieder hatte sie ihn berühren mü s sen.
    „Schatz, du solltest ebenfalls gehen und dich gründlich ausschlafen“, sagte Josh schließlich gegen Abend. Da schlang sie plötzlich ihre Arme um ihn und brach in heftiges Schluchzen aus. Er drückte sie fest an sich. „Es ist vorbei. Alles kommt wieder in Ordnung. Es geht mir gut. Es geht mir wirklich gut.“ Diesen einen Satz hatte er wie eine Beschwörungsformel wiederholt, so oft, bis seine Stimme brach.
    Lange sprach daraufhin keiner von beiden ein Wort. Schließlich griff Elizabeth nach einem Taschentuch  und schnäuzte sich die Nase. „Du weinst doch nicht etwa, Tanner?“
    „Ich habe mich so schrecklich gefürchtet. Noch nie zuvor, habe ich mich so verloren gefühlt - ohne dich“, brachte Josh stockend hervor. „Der Tag hatte doch ganz gewöhnlich angefangen. Nichts hatte darauf hingedeutet, dass etwas von diesem Ausmaß passieren würde. Ich weiß nicht mal mehr, ob ich dir an jenem Morgen gesagt habe, dass ich dich liebe. Wahrscheinlich nicht, denn ich schlief beinahe noch, als du zur Arbeit gingst. Ich bin so schusselig, manchmal. Es gibt Dinge, die ich bereits viel zu selbstverständlich nehme. Aber weißt du, ich tue es wirklich. Ich liebe dich.“
    Elizabeth starrte ihn vollkommen reglos an. Dann nahm sie sein Gesicht in ihre Hände und küsste ihn lange und sehr behutsam.
    „Wenn man jemanden so liebt, wie ich dich“, sagte Josh leise. „Dann geht man bereitwillig ein ziemliches Risiko im Leben ein. Ich habe mal irgendwo gehört, dass ein Risiko eine Herausforderung bedeutet, oder aber eine Ausrede. Jedenfalls finde ich, dass du die schönste Ausrede, überhaupt, bist.“
    Vor Rührung saß Elizabeth sekundenlang ganz still da.
    Die Krankenschwester brachte das Abendbrottablett herein  und machte so, ohne es zu wissen, die verzauberte Atmosphäre zunichte.
    Josh hatte bereits eine Tasse Suppe und etwas Obst bekommen. Zum Abend schließlich gab es Brot, Salat und

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