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Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Titel: Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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bleibt eben doch eine Trinkerin“, murmelte Trudy.
    „Wie lange haben Sie schon nichts angerührt?“
    „Fast fünfundzwanzig Jahre und man sollte doch meinen, dass man sich daran gewöhnt hat. Aber es gibt Tage wie diesen, da ist das Verlangen gar so groß. Offensichtlich habe ich mal wieder gesiegt.“
    Tyler schenkte ihr eines seiner seltenen Lächeln. „Ich muss wieder spielen“, entschuldigte er sich und nahm seinen Platz ein. Der Raum füllte sich langsam und er griff zur Gitarre. Die Stimmung war großartig und er trank zwischendurch nur ein Glas Wasser. Trudy konnte er nicht mehr sehen, wahrscheinlich war sie längst gegangen. Doch als er Feierabend machte, stand sie an der Tür. Scheinbar hatte sie auf ihn gewartet. Es regnete noch immer in Strömen.
    „Wo schläfst du?“, fragte sie ihn unvermittelt.
    „Ach, mal hier, mal da.“
    „Klingt interessant. Hast du für heute Abend schon gewählt?“
    „Das Ritz scheidet aus, da war ich bereits gestern.“
    Sie lachte glucksend. „Komm mit zu mir!“
     
    „Also ging ich mit Trudy Rowland. Sie nahm mich vorübergehend bei sich auf. Dort traf ich auf ihre Tochter Mindy. Ich fing was mit ihr an und das war´s. Trudy fand es heraus und bat mich schließlich zu gehen.“
     
    32. Kapitel
     
    Die FBI - Agenten und Don Ingram waren gegangen. Sie hatten ihm aufmerksam zugehört und Tyler hatte stundenlang geredet. Er wusste noch zu gut, wie sich ein Verhör anfühlte. Benedict hätte ihm nicht erst klar zu machen brauchen, dass es hier immer noch um einen offenen Fall ging. Noch war nicht geklärt, wer Joshua Tanner entführt oder sich als Stalker betätigt hatte. Aber es lag nahe, dass es sich dabei um ein und denselben Täter ha n delte.
    Es war seltsam, jetzt wo er alles ausgesprochen hatte, fühlte er sich besser. So als wäre er sonderbarerweise erleichtert. Dabei hatte er sich stets so sehr gegen die Erinnerungen zur Wehr gesetzt. Er hatte Archies Rat so gut es ging befolgt, doch es schien nun, als hätte sich der Schwarze in diesem Punkt geirrt. Tyler hatte ihn immer für einen weisen, alten Mann gehalten. Aber auch solche Leute machten wahrscheinlich mal e t was falsch in ihrem Leben. Archies größter Fehler war es wohl gewesen, sich auf eine Beteiligung an einem Raubüberfall einzulassen. Wie anders hätte sein Leben ve r laufen können.
    Es war nun bereits später Nachmittag und Tyler ging in die Küche, um eine Kleinigkeit zu essen. Anschließend machte er sich auf den Weg zur Bucht. Sie lag da - schön wie immer. Ob Trudys Seele tatsächlich anwesend war? Irgendwie glaubte er es. Vorhin hatte er den Beamten gesagt, er hätte etwas mit Mindy angefangen und dann hätte Trudy ihn fort geschickt. Ganz so war es nicht gewesen. Aber alles brauchten Don oder das FBI nicht zu wissen.
     
    Das Haus, in das sie vor zwei Tagen eingezogen war, roch nach frischer Farbe und war hell und freundlich eingerichtet. Trudy wies ihm e i nes der Zimmer im oberen Stockwerk zu. Am Montag früh ging sie pünktlich zur Arbeit. Tyler wollte sich nützlich machen und sah sich um. Er mähte den Rasen, goss die Blumen und schleppte die restlichen Umzugskartons aus der Garage ins Haus. Am Nachmittag kam Trudy nach Hause.
    „Also haben Sie einen neuen Job?“, fragte er interessiert.
    „Ich habe die Schwangerschaftsvertretung übernommen. Heute war mein erster Tag und es war herrlich. Ach, nenn mich Trudy, okay?“
    „Was anderes als Angola, nehme ich an.“
    „Ja, ich bin eigentlich gelernte Kindergärtnerin. Es hat sehr wehgetan, meinen Beruf aufgeben zu müssen. Ich könnte jetzt sagen, der Suff hatte Schuld. Aber natürlich kann man es sich nicht so leicht machen. Also sagen wir, ich habe Mist gebaut und  dafür bezahlt. Es kam zum Glück niemand zu Schaden, aber es hätte passieren können und das ist unverzeihlich, wenn man mit Kindern arbeitet.“
    Tyler nickte fast unmerklich.
    „Man hat mir fristlos gekündigt“, berichtete Trudy weiter. „Etwa zur gleichen Zeit erfuhr ich, dass sich mein Mann quer durch die Stadt gevögelt hatte. Also verließ ich ihn. Aber ich hatte eine kleine Tochter und ich musste für sie sorgen. Ich brauchte Geld. Eine Freundin besorgte mir den Job in Angola.“
    „Ramon?“
    „Ja genau, sie war das.“
    Eigentlich hatte Tyler gedacht, er dürfe nur für diese eine Nacht bleiben, doch Trudy machte keine Anstalten ihn wieder fort zu schicken. Sie besorgte ihm sogar einen zusätzlichen Job in einer Großwäscherei. Die Arbeit war

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