Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Titel: Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
Vom Netzwerk:
du jetzt, weil du Mindy nicht kennst. Sie ist keine Frau für dich, glaub mir! Und hier ist auch nicht der Ort, an den du gehörst, Tyler.“
    Aufgebracht, beinah trotzig, jedoch zutiefst verletzt, sah er sie an. „Woher willst du das wissen? Ist es nicht viel mehr so, dass deine Tochter sich nicht mit einem verurteilten Mörder einlassen soll?“
    Das Trudy schwieg, war ihm Antwort genug. Am Sonntagabend fand sie sein Zimmer leer vor.
     
    Jetzt stand er hier, auf seinem eigenen Grund und Boden, in einer Bucht, wie sie schöner kaum hätte sein können. Er hatte es wahrlich weit gebracht. Dies ist der Ort, an den er gehörte, überlegte Tyler im Stillen. Allerdings hatte er die richtige Frau noch nicht gefunden, oder etwa doch? Nun, Mindy Rowland war es tatsächlich nicht gewesen, Trudy hatte recht behalten. Der Wind frischte auf und Tyler lauschte eine Weile seinem Flüstern. Dann schien ihm, als hörte er Trudy leise lachen.
     
    Don fuhr mit dem Streifenwagen direkt zum Haus der Svensons. Er stand noch vollkommen unter dem Eindruck dessen, was er sich den ganzen Tag hatte anhören müssen. Herrgott, er wäre beinahe aufgesprungen und fort gelaufen. Wie hatte O´Brian dies nur überleben kö n nen?
    Er war Polizist geworden, sinnierte Don weiter, um Kindern wie Tyler eines gewesen war, zu helfen. Eine ehrenhafte Einstellung, wie er fand. Doch wenn die Realität schonungslos ans Licht trat, war es mit der Ehre nicht weit her. Dann gab es nur noch ein Bedürfnis: sich selbst vor dem ungeheuerlichen Schmerz des Mitleids zu schützen und Reißaus zu ne h men. Don parkte den Wagen in der Einfahrt und betrat das Haus.
    Charly kam gerade aus der Praxis und winkte ihm fröhlich zu. Sie hielt das Telefon am Ohr und musterte ihn besorgt. Don sah schrecklich aus, er mus s te einen schlimmen Tag gehabt haben.
    Er ging sofort nach oben, wo sein Magen endgültig rebellierte und er sich übergeben musste. Charly klopfte an die Tür. Als er schließlich heraus trat, war er totenbleich.
    „Mein Gott, was ist mit dir?“, erkundigte sich Charlotte erschrocken.
    „Vielleicht eine Magenverstimmung, ich lege mich für eine Weile hin, okay?“
     
    Ryan Lillywhite war mürrisch und gereizt. Selbst die Arbeit mit den Pferden konnte heute daran nichts ausrichten.
    „Was ist denn los?“, stellte Tyler ihn zur Rede.
    „Scheiß Schule.“
    „Es liegen doch noch zwei volle Ferientage vor dir“, erklärte Ty.
    „Eben - ganz eindeutig zu wenig.“
    Am 1. September feierten Orlando Moss und Anna Foley ihre Hochzeit. Die Familien und all ihre Freunde waren herzlich eingeladen. Es war, wie Charlotte fand, eine ganz außergewöhnliche Eheschließung. Weder ein Priester, noch ein Friedensrichter leitete die Zeremonie. Die beiden zukünftigen Eheleute ergriffen vielmehr selbst die Initiative. Sie übergaben sich dem jeweils anderen, hielten sich an den Händen und gaben sich gegenseitig ein Eheversprechen, welches sie eigens dafür verfasst hatten. Dies erinnerte Charlotte an einen alten keltischen Brauch - dem Handfasting. Orlando und Anna wollten sich in der Verbindung, die sie miteinander eingingen, als absolut gleichberechtigte Partner versta n den wissen. Ein schöner Gedanke, durchfuhr es Charly. Anschließend wurde gegessen, getrunken, getanzt und gelacht. Die Musik war sehr gut. Es war Annas Wunsch gewesen, ihrem Bräutigam ein Ständchen zu bringen. Tyler und die Bandmitglieder spielten daher extra für sie, o b wohl für den ganzen Tag eine andere Musikformation engagiert worden war. Als besondere Überraschung sang Anna ein neues Duett mit Tyler. Die beiden passten stimmlich wunderbar zusammen. Selbst Charlotte klatschte begeistert. Die frisch einstudierte Nummer war anrührend, sexy und frei von verlogenem Süßholzgeraspel. Die irische Fidel im Bac k ground verlieh dem Ganzen noch eine besondere Note. Die Gäste a p plaudierten und forderten lautstark Zugaben. Tyler und Anna kamen der Bitte nach. Sie sang „The Ballade of Lucy Jordan“ und „Ruby Tuesday“ von Marianne Faithful in einer erstklassigen neu arrangierten Version. Tyler hingegen „Let it be“ und zum krönenden Abschluss „Knocking on Heavens Door.“ Dann gesellte er sich wieder zu den anderen Gästen, als wäre dies die normalste Sache der Welt.
    Charlotte beobachtete ihn aus dem Augenwinkel. Es hatte den Anschein, als wäre er gelöster, ja direkt heiter, jedenfalls anders als sonst. Obwohl es ihr selbst heute ähnlich erging. Nichts konnte die Stimmung

Weitere Kostenlose Bücher