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Pandaemonia 02 - Die Stadt der Seelen

Pandaemonia 02 - Die Stadt der Seelen

Titel: Pandaemonia 02 - Die Stadt der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Lode
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in Jackon auf und half ihm, seine Furcht zu bezwingen. »Bei unserer letzten Begegnung hast du versucht, mich zu töten!«
    »Bist du deswegen hier? Weil du Rache willst?«
    »Ja.«
    »Das ist töricht. Begreifst du denn nicht, dass man dich nur benutzt?«
    »Niemand benutzt mich. Ich bin hier, weil ich es so will!«
    »Sei doch kein Narr. Du bist ein Diener von Lady Sarka, genau wie Corvas. Sie hat deinen Verstand vergiftet …«
    Jackon hatte genug von Aziels Gerede. »Es reicht. Ich fordere dich heraus, Aziel. Kämpf gegen mich.«
    »Du machst einen Fehler.«
    »Kämpfe!«, schrie Jackon.
    Er wartete nicht ab, ob Aziel seine Herausforderung annahm, sondern befahl dem Traumkoloss, anzugreifen. Gleichzeitig erschuf er weitere Albträume. Blase um Blase wuchs aus seiner Handfläche, rollte über den Steinboden und begann zu wachsen. Er arbeitete mechanisch, ohne nachzudenken, und spulte alles ab, was er in den vergangenen Wochen und Monaten gelernt hatte.
    Jetzt würde sich zeigen, ob seine Kräfte ausreichten.
    Auch Aziel rief Träume herbei. Zwei Angst einflößende Gestalten wuchsen in die Höhe und stellten sich dem heranstürmenden Koloss in den Weg. Keine Sekunde später brach der Kampf los und erfüllte die Halle mit flackernden Lichtern.

    Neue Furcht wallte in Jackon auf, als er sah, wie die Träume gegeneinander kämpften. Er versuchte, ruhig zu atmen und sich zu konzentrieren. Er machte sich einen Helm, einen Brustpanzer und eine Lanze und warf seine Nachtmahre ins Gefecht.
    Wenig später wimmelte es zwischen den Säulen von Albträumen. Jackon konnte kaum noch sagen, welche seine waren und welche Aziel kontrollierte. Die Geschöpfe schlugen mit Klauen, Waffen, Stachelschwänzen und Speeren aus purer Finsternis auf ihre Gegner ein, sie zerhackten, zerstampften, verschlangen einander. Wenn ein Traum vernichtet wurde, wurde er augenblicklich ersetzt, formte sich ein anderer aus einer Blase aus Traumsubstanz und stürzte sich ins Getümmel.
    Bei seinen Übungen hatte Jackon versucht, sich auf jede erdenkliche Situation, jede Variante des Kampfes vorzubereiten – doch damit hatte er nicht gerechnet. Dies war ein Gefecht auf Leben und Tod. Aziel strebte an, ihn zu vernichten, und dafür war ihm jedes Mittel recht. Er ließ seine Nachtmahre auf breiter Front angreifen, damit sie Jackons Verteidigungslinie durchbrachen und ihn umzingelten. Bald war Jackon gezwungen, sich gegen herabstoßende Dornen und zupackende Klauen zu wehren, sodass seine Konzentration nachließ und er seine Albträume nicht mehr wirkungsvoll lenken konnte. Einer nach dem anderen wurden sie vernichtet, und Jackon war so damit beschäftigt, um sein Leben zu kämpfen, dass er keine neuen erschaffen konnte.
    Und das, obwohl Aziel sichtlich geschwächt war. Er konnte nur eine Hand voll Albträume kontrollieren, die obendrein nicht sonderlich widerstandsfähig waren. Doch was ihm an Kraft fehlte, machte der Herr der Träume durch jahrtausendelange Erfahrung mehr als wett.
    Jackon wirbelte durch das Gewimmel der Traumgeschöpfe, wehrte Hiebe und Stiche mit seinem Schild ab und stieß seinen
Speer in die halb materiellen Leiber. Da die Waffe für den Nahkampf nicht gut geeignet war, verwandelte er sie kurzerhand in einen Säbel, mit dem er nach missgestalteten Gliedmaßen schlug. Krallen schabten über seinen Brustpanzer, er duckte sich und hackte einer schattenhaften Riesenspinne zwei Beine ab.
    Verzweifelt versuchte er, sich aus dem Getümmel freizukämpfen. Er musste sich unbedingt einen Überblick über den Kampf verschaffen – wenn ihm das nicht gelang, war er verloren. Wo war Aziel? Er konnte seinen Feind nirgends entdecken.
    Er wich einem Keulenschlag aus und trieb einem zweiköpfigen Hünen sein Schwert in den Bauch, woraufhin das Geschöpf zu roher Traumsubstanz zerlief. Dadurch entstand eine Lücke in der Reihe seiner Gegner. Jackon hielt schützend seinen Schild vor sich, schwang sein Schwert und bahnte sich einen Weg durch die Albträume.
    Er war noch keine drei Schritte weit gekommen, als er von hinten einen Schlag auf den Helm bekam, der seine Ohren klingeln ließ. Ächzend vor Schmerz fuhr er herum, um den Angreifer niederzustrecken, doch bevor er das Schwert heben konnte, erwischte ihn ein zweiter Hieb und schleuderte ihn durch die Luft. Er prallte gegen eine Säule und fiel zu Boden. Der Helm rutschte ihm über die Augen.
    Alles drehte sich. Steh auf! , befahl er sich, war jedoch zu benommen. Er ließ den Helm verschwinden und

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