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Pandaemonium - Die Letzte Gefahr

Pandaemonium - Die Letzte Gefahr

Titel: Pandaemonium - Die Letzte Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Odin
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und humpelte davon; er hatte sich nur den Knöchel verstaucht. Er musste sich nicht nur vor den Infizierten in Sicherheit bringen, die auf ihn zutaumelten, sondern auch vor dem Helikopter, der jeden Moment auf die Erde stürzen und explodieren würde. Naomi und ihre Begleiter hatten sich vor der Meute schon zurückgezogen.
    In dem Moment, in dem König sich noch einmal umdrehte, sah er, wie der Hubschrauber gefährlich nahe am Boden durch die Luft torkelte, dann nach links kippte und die Rotorblätter mitten in die Menge hineinwirbelten. Köpfe und Gliedmaßen der Infizierten wurden abgetrennt, und überall spritzte Blut umher. Rasch drehte er sich wieder um und hastete weiter.
    Kurz darauf hörte er einen Riesenknall, und sogleich spürte er die Hitze des Feuerballs und eine Druckwelle, die ihn zu Boden warf. Er hatte Glück, dass ihn die umherfliegenden Teile des Hubschraubers nicht erwischten. Fast eine Minute lang blieb er auf dem Bauch liegen, sein Gesicht auf den Asphalt gedrückt. Dann blickte er sich um und sah das brennende Wrack des Helikopters und die verkohlten Leichen auf dem Landeplatz. Eine pechschwarze Rauchwolke stieg zum Himmel hinauf.

57
    Gabriela saß neben Witter auf dem Bett und streichelte mit ihrer Hand sanft über seinen Rücken. Sein Kopf hing tief herab, und er zitterte am ganzen Körper.
    »Sie … sie … kommen«, stammelte er.
    »Versuchen Sie, sich zu beruhigen«, sagte Gabriela und blickte dabei hilfesuchend zu Paul, der neben ihr am Bett stand. Er erwiderte ihren besorgten Blick mit einem leichten Kopfschütteln, was wohl bedeuten sollte, dass er Witters Schilderungen als die Fantasien eines alten, todkranken Mannes betrachtete, der nicht mehr klar im Kopf war.
    Gabriela stand auf. »Ich denke, es ist besser, wir rufen einen Arzt«, flüsterte sie Paul zu, der daraufhin nickte.
    Trotz ihrer leisen Stimme hatte Witter die Worte gehört. Er hob den Kopf und sprang vom Bett auf. In den alten, gebrochenen Mann, der noch vor ein paar Minuten zu nichts anderem mehr in der Lage zu sein schien, als zu sterben, kam plötzlich wieder Leben, und seine Angst verwandelte sich in Zorn.
    »Kapiert ihr denn nicht?«, schrie er sie an. »Wir sind in allergrößter Gefahr!« Ihre ungläubigen Blicke verdeutlichten ihm, dass er von ihnen keine Unterstützung erwarten konnte. »Ich muss alle warnen!«
    Witter wollte aus dem Zelt eilen, aber Paul hielt ihn an der Schulter zurück und erklärte: »Es ist besser, Sie tun das nicht! Glauben Sie mir! Man wird Sie für verrückt halten, wenn Sie von der Wolke erzählen.«
    »So wie ihr!«, ereiferte sich Witter. »Die Einzige, die das versteht, ist Naomi.« Er riss sich von Paul los und eilte aus dem Zelt.
    Paul und Gabriela schauten ihm fassungslos hinterher.
    »Was ist, wenn er recht hat?«, fragte Gabriela.
    Paul dachte einen Moment lang über ihre Worte nach, dann antwortete er: »Wenn er recht hat, dann sind wir eh schon so gut wie tot.«

58
    Während Naomi und die anderen zu König eilten, lief Jimmy auf den Landeplatz zu dem Mann mit dem edlen Pyjama, der fast bis zur Unkenntlichkeit verbrannt war, und warf einen Blick auf ihn.
    Als er zurückkam, sagte er: »Ich wusste, dass er wegen eines Magengeschwürs in Behandlung war und operiert werden musste. Was für eine Ironie des Schicksals, dass er hier in der Klinik war.«
    »Du kennst den Mann?«, fragte Naomi erstaunt.
    »Der protzige Siegelring … Das war mein Boss«, antwortete Jimmy knapp.
    König wurde mit einem Mal klar, warum der Mann eine Waffe bei sich hatte, verkniff sich im Moment aber, nach weiteren Details zu fragen. Er fasste sich an seinen stark schmerzenden Knöchel.
    »Haben Sie sich etwas gebrochen?«, erkundigte sich Rafael.
    König schüttelte den Kopf. »Nein. Nur eine kleine Verstauchung. Das wird schon wieder.«
    »Sie brauchen einen Schutzanzug. Ich werde versuchen, in der Seuchenstation einen aufzutreiben«, sagte Rafael und eilte davon.
    »Bitte, pass auf dich auf!«, rief ihm Naomi noch hinterher. Dann wandte sie sich König zu. »Wie kommen wir jetzt ohne Hubschrauber von hier weg?«
    »Ich werde einen Kollegen in der Zeltstadt anfunken«, antwortete er.
    Jimmy gab ihm das Funkgerät, und König stellte es auf einen speziellen Polizeikanal ein. Eine knappe halbe Stunde später, als Rafael wieder auftauchte, versuchte er immer noch vergeblich, einen Kollegen zu erreichen. Über Handy hatte er es auch probiert, aber da war immer nur die Mailbox drangegangen.
    Rafael hielt

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