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Pandoras Kuss

Pandoras Kuss

Titel: Pandoras Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Polo
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den nicht selbst schon herausgefunden hättest. Amelie Mendes-Gary, natürlich.“
    Ich hatte es nicht herausgefunden. Ich war aber auch gerade nicht wirklich in der Lage darüber nachzudenken, weshalb sie das offenbar so sehr zum Lachen fand. Denn gerade wischte ihre Zunge um meine Nippel.
    Ich schob ihren Kopf sacht von mir weg. 
    „Ich kannte deinen Namen nicht. Weshalb ist das so lustig?“
    Sie lächelte mich mit ihrem schüchternen Mädchenlächeln an, das solch einen absoluten Gegensatz zur Eishausmaske ihres dunkle –Feen- Modus bildete.  
    „Weil meiner Familie dieses Haus gehört, das Gestüt und so ziemlich die halbe Stadt. Ach, und außerdem besitzen wir noch ein paar Zeitungen und TV-Sender.“
    MG Media Group? Natürlich - das MG stand für den Namen Mendes-Gary! So genau kannte ich mich damit ja nicht aus, aber so viel wusste ich schon: MG Media war groß, eigentlich ein riesiger internationaler Konzern.   
    „MG-Media gehört dir?“ , fragte ich perplex.
    „Meiner Familie. Außerdem ist es eine Aktiengesellschaft. Der größte Besitzanteil fällt auf Banken und Aktienfonds. Aber auch so musste noch keiner von uns je wirklich hungern.“ 
    Das war definitiv die Untertreibung der Woche.
    „Komm!“ , meinte Amelie plötzlich, ergriff meine Hand und zog mich vom Bett auf. „Wir müssen zurück.“
    Sie warf mir mein Höschen und den BH zu, und wa ndte ihren Blick nicht ab, als ich beides überstreifte. Unverschämt. Noch frecher war, dass sie sich mir dann in den Weg stellte, mir einen Kuss auf die Wange gab und ihren Oberkörper an mir rieb.
    „Du darfst meine Bluse schließen. Jeden Knopf einzeln!“ , lächelte sie mich herausfordernd an.   
    Ich lächelte zurück und zeigte ihr einen Stinkefinger.
    Sie zog eine Schnute und tat übertrieben beleidigt.
    Ich lachte über ihre Vorstellung. Sie begann – Knopf für Knopf – ihre Bluse zu schließen, wobei sie mir weiterhin die Beleidigte vorspielte. Doch sowie der vorletzte Knopf geschlossen war, brach auch sie in ein kicherndes Lachen aus.
    Sie legte ihre Hand um meine Hüfte und schmiegte sich eng an mich, während wir durch all diese gespenstisch stillen, verlassenen Zimmer zurück zur Treppe gingen.
    „Unheimlich, oder?“, fragte sie leise, als wir am Treppenaufgang angelangt waren. 
    „Ja … irgendwie …“
    „Ich wollte es dir vorhin ja nicht sagen aber mein Ururgroßvater hat dieses Haus für seine dritte Frau errichten lassen. Nur sie hat es nie gesehen weil sie starb, bevor es fertig geworden war. Er hat nach ihrem Tod trotzdem alles genauso herrichten lassen, wie sie es wollte. Dann ist er für ein paar Stunden allein durch die Zimmer gewandert und hat das Haus anschließend verschlossen. Ungefähr ein halbes Jahr später kam er bei einem Unfall ums Leben. Er verfügte in seinem Testament, dass nach ihm jede Generation das Haus genauso zu belassen hätte, wie es war. Um ganz sicher zu gehen, dass sich seine Nachfahren auch daran hielten, legte er fest, dass keiner an das Familienvermögen herankam, wenn er sich nicht zuvor schriftlich verpflichtete das Haus so zu belassen, wie er es bestimmt hatte. Eigentlich ist es ein Mausoleum. So ähnlich wie das Tadj-Mahal. Bloß ohne Sarkophag. “
    Das war wirklich eine unheimliche Story. Aber sie hatte auch etwas unglaublich romantisches. 
    Amelie löste sich von mir und lief die Treppe hinab. Unten in der Halle wies sie auf das große Porträt über dem Kamin.
    „Das ist sie. Sie war neunzehn und er dreiundfünfzig, als sie heirateten. Sie war eine spanische Jüdin und manche behaupten, er hätte sie eigentlich von ihrer Familie gekauft. Ihr Name war Rachel Mendes. Sie spielte Klavier wie eine Konzertpianistin und beherrschte vier Sprachen. Angeblich lag ihr ganz Paris zu Füßen als er sie in den Salons herumzeigte.“
    Angesichts ihrer Haltung und Exotik war das nicht schwer nachzuvollziehen.
    „Bist du jetzt beeindruckt ?“, fragte Amelie.
    „Natürlich nicht. Blöde alte Märchen“ , grinste ich.
    „Pfffttt!“ , machte Amelie.
    Ich hatte sie durchschaut. Keiner hatte sie gezwungen diese Geschichte zu erzählen. Dass sie es trotzdem getan hatte bewies, dass sie tief in ihrem seltsamen Innern eine Romantikerin war. Sie war außerdem sicher noch so einiges andere.  Aber eine Romantikerin – das war sie eben auch. 
    Draußen warteten die Pferde auf uns. Genauso wie Amelie behauptet hatte, waren sie nicht davon gelaufen. 
    Zurück bei den Ställen überließen wir

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