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Pandoras Kuss

Pandoras Kuss

Titel: Pandoras Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Polo
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oder?“, meinte Amelie lachend .
    Oh alle Heiligen im Himmel, womit hatte ich das verdient?
    „Drei mal darfst du raten, wen ich zuerst erschießen würde, sollte ich je eine Karriere als Serienmörderin starten …“, zischte ich.
    Doch Amelies Lachen hatte etwas Ansteckendes. Je länger sie mich so anstrahlte umso mehr verflog meine Wut auf sie.
    Mist, dachte ich. 
    „Hublot hat mich übrigens vor dem Umgang mit dir gewarnt. Ich frage mich weshalb…“
    Amelie hakte sich bei mir unter. Ich ließ es nur widerwillig geschehen.
    „Dein Capitaine Hublot neigt zu Übertreibungen. Außerdem hat er eine Vorliebe für Verschwörungstheorien. Eigentlich ziemlich ungesund für einen Polizisten, oder?“
    „Nur solange er am Ende nicht beweisen kann, dass er von Anfang an richtig lag …“
    Amelie schüttelte den Kopf und zog mich in Richtung der Rue Marengo, der schicksten Einkaufsmeile der Stadt.
    „In meinem Fall liegt er falsch. Und zwar heftig.“
    „Selbstverständlich…“, meinte ich trocken.
    „Na klar, in Wahrheit ist alles nämlich noch viel schlimmer als Hublot denkt“, flötete Amelie zuckersüß und klang dabei so aufrichtig und ehrlich, dass ich unwillkürlich stehen blieb und sie erstaunt ansah.
    Sie erwiderte meinen Blick.
    Plötzlich spielte ein Lächeln um ihren Mund.  Dann zog sie mich fester an sich und brach vollends in Lachen aus.
    „Erwischt, Marie! D u hast es für einen Moment wirklich geglaubt, oder?“
    Was geglaubt? Dass Hublot richtig lag, wenn er mich vor einer offenbar psychisch instabilen zu multiplen Persönlichkeiten neigenden Dreiviertelmilliardärin warnte, die mich erpresste und deren Polizeiakte der Geheimhaltung unterlag? 
    Ja, das hatte ich geglaubt. Angesichts der Umstände war mir das sogar unglaublich leicht gefallen. 
    Während Amelie sich weiterhin kichernd über mich amüsierte, verfluchte ich innerlich zum x-ten Mal die Schnüffelbrigade, deren Überprüfung mich daran hinderte irgendetwas in Bezug auf Amelies Polizeiakte zu unternehmen.
    Wir waren inzwischen am Cafe Royale angelangt, einem Bistro, das den Beginn der Rue Marengo markierte.
    „Amelie – was tun wir eigentlich hier?“
    „Das ist die Rue Marengo. Und du hast eine Einladung zur angesagtesten Party der Stadt. Was glaubst du wohl wozu wir hier sind – um Elefanten zu hüten?“, grinste sie und zog mich weiter in Richtung des Bistros und in die Rue Marengo hinein.
    Ich hielt sie zurück.
    „Mein aktueller Kontostand läuft unter der Kategorie Trauerspiel. Und weil mein Vater demnächst einen Karrieresprung machen wird, hab ich Schnüffler vom Innenministerium am Hals, die überprüfen, ob ich irgendwelche Leichen im Keller habe, die womöglich peinlich werden könnten, sobald mein Vater seinen neuen Posten antritt…“, zischte ich,  „ Und ich kann so schon nicht erklären, wie ich mir meine Wohnung und mein Auto leisten kann. Vor meiner nächsten Gehaltserhöhung kann ich mir streng genommen nicht mal erlauben in der Rue Marengo auch bloß einen Cappuccino zu bestellen.“
    „Weiß ich doch alles, Süße. Aber hattest du nicht neulich erst Geburtstag?“
    „Ich habe am 12. April Geburtstag. Das ist mehr als zwei Monate her…“
    Amelie zog eine Schnute und zuckte dann die Achseln.
    „Trotzdem – von mir hast du noch kein Geschenk bekommen. Und ich sag ja auch immer, lieber spät als nie.“
    Das löste zunächst Misstrauen in mir aus. Dann haute es mich förmlich um. Ich musste einige Mal schlucken und spürte außerdem, wie der Jagdtrieb in meinem Unterleib erwachte. Da vor mir lag die schickste Einkaufsmeile der Stadt. Gepackt voll mit all den  niedlichen kleinen und großen Dingen, die frau so richtig glücklich machten. Da war das Paradies und Amelie hatte mir gerade ein Ticket dafür gelocht.
    Hm.
    Verdammte Hacke.
    Oha.
    Wie jetzt?
    Merde .
    E in Geschenk von ihr würde sich eindeutig besser machen als eine Abrechnung für ein Kleid, das ich mir mit meinem Gehalt niemals hätte leisten können. So viel stand fest.
    Andererseits konnte man mit nur ein klein wenig bösem Willen Amelies Geschenk auch als Bestechung deklarieren. Und ich war mir sehr sicher, dass die Schnüffelbrigade genug von diesem bösen Willen aufbrachte, sollte sie je in die Verlegenheit kommen, es praktisch zu finden.
    „Du zahlst, aber ich wähle aus, was mir gefällt? “, erkundigte ich mich misstrauisch, „Oder schüttelst du irgendwann plötzlich Persephone aus dem Ärmel, die mir dann irgendein

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