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Pandoras Kuss

Pandoras Kuss

Titel: Pandoras Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Polo
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peinliches Dominaoutfit aufzwingt?“
    Amelie leckte ihren Zeigefinger an und hielt ihn in die Höhe.
    „Pfadfinderinnenehrenwort. Ich zahle, du wählst aus. Nur eine Bedingung: Nichts Langweiliges. Sexy muss es schon sein.“
    Was sie unter sexy verstand, konnte ich mir deutlich vorstellen.
    Andererseits kam ich sonst nie dazu in einem der überschicken Shops in der Rue Marengo einzukaufen.
    Es blieb ein Risiko. Aber alles in allem war es wohl vertretbar.
    „Okay. Danke.“
    „Sehr schön“, Amelie rieb ihre Hüfte an mir und gab mir einen Kuss auf die Wange ,  „Auf in den Kampf, Baby!“, rief sie.
    Was folgte war eine drei Stunden lange Shoppingorgie, an deren Ende wir beide bis über die Ohren mit Päckchen und Tüten beladen , doch noch im Cafe Royale landeten.
    Noch jemand war im Cafe Ro yale gelandet, nämlich Madame Mazaras von der Schnüffelbrigade.
    Sie hatte nur eine Tüte dabei. Die war zwar von Dior , aber so winzig, dass höchstens ein paar gratis Parfumprobefläschchen hingepasst haben konnten.
    Und selbstverständlich hatte sie mich gesehen.
    „Sergeant Colbert. Wie nett  …“, meinte sie säuerlich und begut achtete meine Tüten und Kartons. Selbst die kleinsten davon waren mindestens noch zwei Mal so groß, wie ihr Probefläschchentütchen.
    „Madame Mazaras …“, sagte i ch betreten und wurde knallrot.
    Amelie streckte ihr die Hand entgegen.

„Amelie Mendes-Gary, Madame. Wenn man’s richtig ausspricht, reimt sich das übrigens. Meine Mutter behauptet allerdings, das sei nur ein Zufall“, flötete sie mit einem charmanten Lächeln.
    Madame zögerte Amelies Hand zu schütteln. Dann tat sie es doch und warf Amelie dabei genauso säuerliche Blicke zu, wie zuvor mir. 
    „ Welch unerwartetes Vergnügen“, sagte Madame.
    So wie sie es sagte, war ich mir sicher, dass sie genau wusste , wessen Hand sie da schüttelte. Noch eine mehr, die offensichtlich regelmäßig die Klatschspalten verschlang.
    „Marie hatte Geburtstag, wussten Sie das, Madame?“
    Madames Mine bewies, dass sie über den grundsätzlichen Fakt durchaus informiert war. Vielleicht ja sogar über das exakte Datum.  
    „Wir kamen bislang noch nicht dazu ihr ein Geschenk auszusuchen. Deswegen haben wir das heute nachgeholt. Und Sie, was führt Sie in unsere schöne Stadt?“, plapperte Amelie unbekümmert weiter darauf los.
    „Eine Dienstreise…“, entgegnete Madame zugeknöpft , während sie weiterhin neidisch die Tüten und Kartons um unseren Tisch herum musterte.
    „Oh ja , sicher. Marie ist ja auch Beamtin, wissen Sie. Und ständig pleite, die Arme. Also wenn ich wüsste, dass man damit Maries Gehalt erhöht, ich würde ja glatt ein paar Prozent mehr an Steuern zahlen …“, setzte Amelie ihre Plappertaktik fröhlich fort.
    Wäre ich ein Wurm gewesen, ich hätte mich in diesem Moment rot glühend am Boden gekrümmt.
    „Wollen Sie sich nicht zu uns setzen, Madame? So allein und dann auch noch in einer fremden Stadt, das ist sicher furchtbar öde, nicht wahr?“
    Ich fuhr vor Schreck zusammen. Madame an unserem Tisch war nun wirklich das Allerletzte.
    Doch Madame lehnte ab und behauptete, sie sei sowieso schon beinah zu spät dran für ihre nächste Verabredung.
    Erleichterung.
    Jubel.
    Trubel.
    Heiterkeit.
    Na ja, so ungefähr.
    „Puh! Die Frau hatte ja einen Charme wie eine Bordsteinkante!“, stöhnte Amelie, nachdem Madame das Cafe endlich verlassen hatte.
    Ich sah auf meine Beutestücke in ihren Kartons, Tüten und Päckchen und war mir sicher, dass ich es diesmal endlich endgültig versaut hatte.
    Amelie bestellte zwei Cappuccino nach, warf mir dann einen skeptischen Blick zu, winkte den Kellner zurück und änderte die Bestellung in zwei Champagner zu neunzehn Euro das Glas.
    Nachdem der Champagner kam holte Amelie eine Schachtel Zigaretten hervor.
    Ich nahm mir eine davon.
    Es war mir plötzlich ziemlich egal, ob sie einen Nagel mehr zu meinem Sarg darstellte.
    Ich hatte sowieso gerade mein Leben krachend und scheppernd gegen die Wand gefahren.  Viel schlimmer, als es gerade schon war, konnte es jetzt auch nicht mehr kommen.
    Doch Schlimmer geht natürlich immer, wie man so sagte.
    „Du lächelst jetzt besser Marie…“, meinte Amelie plötzlich und legte mir dazu den Arm um die Schulter.
    Madame Mazaras war nicht die einzige, die Amelie erkannt hatte.
    An zwei oder drei Tischen waren Leute aufgestanden, die uns völlig ungeniert mit ihren Mobiltelefonen und Kameras fotografierten.
    „Lächeln,

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