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Pandoras Tochter

Pandoras Tochter

Titel: Pandoras Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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erdenkliche Weise zu verletzen. Und vielleicht gelingt es ihm sogar.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich komme schon klar. Hast du seine Nummer?«
    »Ja.« Er nahm ihr das Handy wieder ab. »Aber ich muss die Verbindung herstellen. Sicherlich nimmt Molino sofort an, dass wir versuchen, ihn ausfindig zu machen. Ich übernehme das und mache dich mit dem Bastard bekannt. Du kannst nur ein paar Minuten ungefährdet mit ihm reden.« Er tippte die Nummer ein und wartete auf den ersten Klingelton. »Molino? Nein? Sienna, hier spricht Neal Grady. Megan Blair ist bei mir. Sie möchte mit Molino sprechen. Nein, legen Sie nicht auf. Ich wusste, dass Sie befürchten würden, dass die CIA eine Satellitenüberwachung arrangiert haben könnte, deshalb lege ich auf. Falls sich Molino mit Megan unterhalten will, kann er uns von jedem Apparat, den er für sicher hält, zurückrufen. Sie wartet drei Minuten am Telefon. Ist die Zeit vorbei, dann ist sie nicht mehr erreichbar.« Grady unterbrach die Verbindung. »Jetzt warten wir.«
    »Glaubst du, er macht es?«
    »O ja. Ich geb’s nicht gern zu, aber Renata hat den Drecksack richtig eingeschätzt …«
    Das Handy klingelte, und Grady drückte es Megan in die Hand. »Sprich mit ihm.«
    »Welch unerwartete Freude, Miststück«, sagte Molino. »Aber wenn Sie mich anflehen wollen, Sie am Leben zu lassen, muss ich Sie enttäuschen.«
    »Ich werde Sie nicht anflehen. Warum sollte ich? Ihre Männer sind Stümper. Sie waren nicht imstande, mich auch nur zu berühren.« Blutgier, dachte sie. Renata hatte gesagt, sie müsse seine Rachegelüste entfachen. Deshalb fügte sie hinzu: »Sind Sie genauso unfähig wie Ihre Handlanger?«
    Er schwieg eine Weile, aber Megan spürte seine Wut. »Ihre Mutter war anderer Ansicht«, sagte er gefährlich leise. »Wissen Sie, wie viele Männer sie vergewaltigt haben, als wir sie gefangen hielten?«
    Megan zuckte zusammen – Ekel erfasste sie. »Ihr Sohn Steven.«
    »Er war ein großzügiger Junge. Gelegentlich hat er gern geteilt.«
    Sie verspürte einen brennenden Schmerz. Grady hatte ihr angekündigt, dass Molino versuchen würde, sie zu verletzen. Lass das nicht zu. Greif ihn an. Finde einen Schwachpunkt. Wovor fürchtet sich Molino?
    »Aber er wurde für seine Taten bestraft, oder? Meine Mutter hat ihn in den Irrsinn getrieben. Sie hielt seine Hand, und die Verdorbenheit und Fäulnis in seinem Kopf ist explodiert. Es war so leicht für sie. Sie hätte das schon früher machen sollen. Ich hab gehört, Ihr Sohn hat geheult wie ein Baby. Er war ein Schwächling, der niemals …«
    »Halten Sie Ihr Maul«, unterbrach er sie aufgebracht.
    Sie hatte ihn tief getroffen. »In einer Minute. Ich hab keine Lust, weiter über einen Loser wie Ihren Steven zu reden. Ich wollte Sie nur wissen lassen, dass Sie keine Chance haben, mich zu ermorden wie meine Mutter.«
    »Deshalb haben Sie angerufen?«
    »Ja, und ich wollte Ihre Stimme hören. Das hilft mir, mich zu konzentrieren.«
    »Konzentrieren?«, wiederholte er.
    »Ich hab’s satt, dass Sie Jagd auf mich machen. Ich will Ihren Tod, Molino. Aber erst möchte ich Sie zu so einem geistlosen, stammelnden Idioten machen, wie es Ihr Sohn war.« Und mit giftigem Hohn setzte sie hinzu: »Wollen Sie meine Hand halten, Molino? Der Wahnsinn muss schrecklich sein, wenn sich Ihr Steven umbringen musste, um sich davon zu befreien. Möchten Sie Ihrem Sohn folgen?«
    »Freak«, krächzte er.
    »Ja. Und ich bin die Tochter meiner Mutter – in jeder Hinsicht –, und das wissen Sie, sonst hätten Sie nicht versucht, mich zu töten. Sie haben Ihre Chance verpasst und treiben mich dazu, Sie aufzusuchen.«
    »Leg auf«, sagte Grady.
    Sie nickte, fuhr jedoch fort: »Meine Mutter hat Sie gefunden, war’s nicht so, Molino? Sie saßen mitten im Dschungel, trotzdem hat sie Ihr Camp gefunden. Ich kann das auch. Sie sind so hilflos, wie es Ihr Sohn war.«
    »Ich bring dich um«, kreischte Molino. »Freak ist Freak. Steven und ich, wir schneiden dich in Stücke. Du kannst uns nicht entkommen.«
    Er tobte immer noch, als sie das Gespräch beendete. Sie zitterte. »Ich glaube, es besteht kein Zweifel mehr, dass Molino persönlich auf mich losgehen will. Er wird sich nicht in Madagaskar verstecken und einen anderen schicken, damit er mir die Kehle durchschneidet.« Sie gab Grady das Telefon zurück. »Und um eins klarzustellen: Molino ist übergeschnappt; er redet von seinem Sohn, als wäre er noch am Leben.«
    »Ich hab dir ja gesagt, dass er

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